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Die Gartenkunst — 9.1907

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Wettbewerb "Stadtpark Schöneberg"
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0061
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IX, 3

DIE GARTENKUNST

55

Mit Konsequenz dagegen sei eine Niederungslandschaft mit einen schönen Blick auf den Teich mit Fontaine. —Kastanien-
allen den schönen Einzelheiten, welche ihre Flora uns bieten alleen umgeben den großen regelmäßigen Teich und führen
kann, durchgeführt.

Besondere Rücksicht ist auf Verkehrs-
verbindungen und Zugänge zu dem Park
und dem Untergrundbalmhof, starke Be-
sonnung und Durchlüftung der tiefliegen-
den Wiesenl'lächen bei trotzdem schattigen
"Wegen, Vermeidung größerer, unnötiger
Erdarbeiten, insbesondere Erhaltung der
bestehenden Aufschüttung, Einheitlichkeit
der Parkanlage in künstlerischer und prak-
tischer Beziehung trotz der den Park
durchquerenden Straßenzüge zu nehmen.

Wenn ich den kleinen abgetrennten
Teil in dem vollständig anderen Charakter
einer regelmäßig geometrisch-architekto-

nischen Anlage ausgestaltet habe, so mag ' 4j

das scheinbar ein Widerspruch sein. In > _f v* . , : « *," "., tl g

Wirklichkeit läßt sich die Einheitlichkeit der Im""7i—T^S^F?" \ü,-J//*s»n " J?

Parkanlage nur dadurch lösen, daß beide

Teile ganz verschiedenen Charakter erhalten • ( ,/,,\ ~~ b"c

und in dem Untergnindbahnhof ihren ge-
meinsamen Abschluß finden. Bei gleichem

landschaftlichen Charakter würde der Unter- 7Ü —i^jti^. • ~','l utM&±zi£i&*' ~ V. ä

grundbahnhof sich trennend einschieben, """"""""'l K~~^T^sr3rrri3ti*_~*^~—~—5

und man würde stets das unangenehme

Gefühl haben, daß etwas Störendes sich 11 j;l fci . 1 r----- ; 2

in die Parklandschaft gedrängt hat. _a. I i. ... .'■'"...'/ ~i

Da sich die Schaffung einer Hügelland-
schaft in dem kleineren Teile der Örtlichkeit

wegen von selbst verbietet, so bleibt nur - g w _ Ii*l—* 1 v p

die geometrisch - architektonische GestaL *•->•-'

tungsweise ttbrig. Durch Eindecken des iE f^pSiS i § \ $ '• ■ -7: " ' \ - 1
Untergrundbahnhofs die Einheitlichkeit der L $ M 1 g ; \ 3 — **-v- • £
Parkanlage herzustellen, würde sowohl ~ """ '" -----
praktisch wie künstlerisch nur einen Not-
behelf bilden. * 5. § i\''rJ^r^M'' ___• -si ' \ ■ • §>

Auch ein Verdecken durch Pflanzung; ' jd

kann nicht empfohlen werden. Der Unter- ' _V- ' \ l"—' d

grundbahnhof muß nach außen als das in \ ^ ' ~f_/ \ ( t»s "jf^ ^-^""'^ 'S

Erscheinung treten, was er seinem Zwecke lil„.
nach ist, und der Gartenkünstler muß ihn - U*Hlfuj3B-Ä|^v- ur" . *Stf\ ■'■ j*-*'**^'^ JS

zum Mittelpunkt des Parkes machen.
Durch Angliederung von Terrassenmauern
usw. kann man in den Park überleiten.
Dann wird der Bahnhof nicht trennend
wirken, sondern vereinigend als Mittelpunkt

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des Ganzen. . \ *fj|.*•■> ., ,%' 4 ',&<A >g

Der Haupteingang ist an dem Platze >>>***^ •'<-,• * ' *' \ I

R geplant. Ein 4 m breiter Weg führt 7& ' £

direkt auf das Eingangstor zu, und in seiner
Mittellage liegt die große Fontaine des
regelmäßigen Teiches. Das Tor ist einfach
gehalten.

Durch das Tor tritt man in einen
laubengangartigen Weg. Derselbe ist nach
oben offen gehalten, damit die Sonne den-
selben durchfluten kann und die rechts und
links angepflanzten Stauden, Schlingrosen,
Klematis usw. recht üppig gedeihen
können. Der Gang endet in einer Laube, von welcher rechts auf den Untergrundbahnhof zu. Ihr Zielpunkt sind die höher
und links Laubengänge halbkreisförmig weiter zum Parke als die Alleen liegenden Pavillons, zu welchen Treppenanlagen
führen. Über das vertiefte Parterre hat man von der Laube hinaufführen.
 
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