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Kittel, Josef Balduin: Alte edle Gärten von Würzburg
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.21302#0104
Aufnahme von A. Glogau, Geisenheim.
gleidilidier Harmonie und
unbeugsamer Folgerichtig-
keit.
6. Der Abteigarten
des Norbertusheims
Oberzell.
In der Uranlag e ist der
Abteigarten des ehema-
ligen Prämonstratenser-
klosters Oberzell (jetzt„St.
Norbertusheims" der Zel-
ler Franziskanerinnen) auf
den gleichen Baumeister
wie der Hofgarten Veits-
höchheim zurückzuführen,
auf Balth. Neumann.
Aber im Gegensatz zu
dem in sich gekehrten,
figuren- und formenreichen
Veitshöchheimer Hofgar-
ten, über den die Garten-
kunst in einem der nädi-
ders reizvoller und intimer Schöpfungen), wei- sten Hefte auf Grund eines Vortrags des Ver-
ter östlich eine weitere Zone mit natürlichem fassers ausführlich berichten wird, ist hier in
Theater, Fabel-Grotten, Spieltempelchen, Tanz- Oberzell alles Interesse auf den Ausblick gerich-
und Konzert-Raum (also einer Reihe Ver- tet, auf die Aussicht über Flui? und Tal. Es ist
gnügungsräume), woran sich noch eine reichge- ein gewaltiger Terrassengarten, auf mächtig
zierte Ost-Reihe mit den schönsten „Points de hoher Stützmauer, die langgestreckt sich neben
vue" und dem Belvedere des „Schneckenhaus- dem Fluß hinzieht. Vom stolzen, schloßartigen
chens" schließt. Über dem Garten ragt die Ter- Klosterbau fällt Terrasse um Terrasse ab, jeg-
rasse des Schlößchens — alles von unver- liehe flankiert und verbunden durch höchst
interessantePavillons (Ab-
bildungen und Beschrei-
bungen bei Schulze-Naum-
burg, Kulturarbeiten, Bd. 2,
S. 35-43).
Der eigentliche „Abtei-
garten", der große und
unterste Teil der Kloster-
gärten, ist durch drei Wege
gegliedert; der eine zieht
an der Brüstung der äu-
ßern Stützmauer (nahezu
1 Kilometer lang) dahin
mit herrlicher Aussicht
über das Maintal und die
ferne Stadt, der mittlere
Weg führt mitten durch den
Garten und erschließt ihn
richtig, der dritte endlich
begleitet innen den steil
abfallenden Bergabhang,
aus dem das Wasser in
einen mit Springbrunnen
Aufnahme von A. Glogau, Geisenheim. belebten Längskanal („Fo-
Einzelheiten der Brüstungsmauern und Freitreppen zwischen dem Prinzen- rellenbach ) quillt,und dar-
garten und den Wallterrassen. über neigen sich die dich-
Aus dem Kgl. Hofgarten in Würzburg. ten Baumbestände des
102
gleidilidier Harmonie und
unbeugsamer Folgerichtig-
keit.
6. Der Abteigarten
des Norbertusheims
Oberzell.
In der Uranlag e ist der
Abteigarten des ehema-
ligen Prämonstratenser-
klosters Oberzell (jetzt„St.
Norbertusheims" der Zel-
ler Franziskanerinnen) auf
den gleichen Baumeister
wie der Hofgarten Veits-
höchheim zurückzuführen,
auf Balth. Neumann.
Aber im Gegensatz zu
dem in sich gekehrten,
figuren- und formenreichen
Veitshöchheimer Hofgar-
ten, über den die Garten-
kunst in einem der nädi-
ders reizvoller und intimer Schöpfungen), wei- sten Hefte auf Grund eines Vortrags des Ver-
ter östlich eine weitere Zone mit natürlichem fassers ausführlich berichten wird, ist hier in
Theater, Fabel-Grotten, Spieltempelchen, Tanz- Oberzell alles Interesse auf den Ausblick gerich-
und Konzert-Raum (also einer Reihe Ver- tet, auf die Aussicht über Flui? und Tal. Es ist
gnügungsräume), woran sich noch eine reichge- ein gewaltiger Terrassengarten, auf mächtig
zierte Ost-Reihe mit den schönsten „Points de hoher Stützmauer, die langgestreckt sich neben
vue" und dem Belvedere des „Schneckenhaus- dem Fluß hinzieht. Vom stolzen, schloßartigen
chens" schließt. Über dem Garten ragt die Ter- Klosterbau fällt Terrasse um Terrasse ab, jeg-
rasse des Schlößchens — alles von unver- liehe flankiert und verbunden durch höchst
interessantePavillons (Ab-
bildungen und Beschrei-
bungen bei Schulze-Naum-
burg, Kulturarbeiten, Bd. 2,
S. 35-43).
Der eigentliche „Abtei-
garten", der große und
unterste Teil der Kloster-
gärten, ist durch drei Wege
gegliedert; der eine zieht
an der Brüstung der äu-
ßern Stützmauer (nahezu
1 Kilometer lang) dahin
mit herrlicher Aussicht
über das Maintal und die
ferne Stadt, der mittlere
Weg führt mitten durch den
Garten und erschließt ihn
richtig, der dritte endlich
begleitet innen den steil
abfallenden Bergabhang,
aus dem das Wasser in
einen mit Springbrunnen
Aufnahme von A. Glogau, Geisenheim. belebten Längskanal („Fo-
Einzelheiten der Brüstungsmauern und Freitreppen zwischen dem Prinzen- rellenbach ) quillt,und dar-
garten und den Wallterrassen. über neigen sich die dich-
Aus dem Kgl. Hofgarten in Würzburg. ten Baumbestände des
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