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Gatermann, Heinz
Die Becherkulturen in der Rheinprovinz — 1942

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https://doi.org/10.11588/diglit.40147#0016
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wie dem Glockenbecherkreis herrührenden Formen einschließlich
der Übergangsformen zwischen beiden unterschiedslos als „Rhei-
nische Becher“.
Dieser Sammelbegriff erwies sich jedoch bei der vorliegenden
Untersuchung der Zeitstellung und der Kulturbeziehungen, die eine
feinere Unterteilung des Materials erforderten, als zu allgemein. So
wurde die Frage nach der typologischen Einteilung der Becher zu
einem Grundproblem der vorliegenden Arbeit.
Die Zahl der Merkmalgruppen (Form, Ornament, Verzierungs-
technik usw.) ist jedoch so groß, und diese Merkmalgruppen über-
schneiden sich bei dem einzelnen Becher derartig, daß, nur eine rein
gefühlsmäßige Einteilung möglich schien. Diese subjektive Me-
thode aber hatte sich ja als unbrauchbar erwiesen.
Da bot sich in der Korrelationsrechnung eine objektive
Methode der Gruppierung komplexer Erscheinungen, die in der
Ethnologie bereits mehrfach angewandt worden war 3). Durch ein
statistisch-rechnerisches Verfahren ermöglicht es diese Methode, ein-
zelne komplexe Kulturerscheinungen zu Kulturgruppen zusammen-
zufassen.
Wir könnten zu der Korrelations-Untersuchung die sämtlichen
bekannten Kulturelemente der Schnurkeramik und Glockenbecher-
kultur (Keramik, Äxte, Dolche, Gräber, Siedlungen usw.) heran-
ziehen, wollen uns jedoch bei diesem ersten Versuch mit der neuen
Methode auf die Becher beschränken, das anerkannte Leitfossil bei-
der Kulturen. Sie sind die zahlenmäßig häufigste und typologisch
empfindlichste Erscheinungsform der beiden Becherkulturen und
dadurch für die Korrelations-Untersuchung besonders geeignet.
Die Grundlage der Korrelationsrechnung bildet eine Analyse
der zu gruppierenden Erscheinungen (hier der Becher) in ihre Ele-
mente. Wir stellen folgendes Analysenschema auf:
I. Material
1. Zusammenitacoung vsUCvww*
(Herkunftsbestimmung desVones durch mineralogische Unter-
suchung' war leider nicht durchführbar.)
a. feingeschlämmt
b. stark gemagert durch Quarz- und Häckselzusatz
2. Struktur
(nur bei Scherben und beschädigten Stücken zu erkennen)
a. Bruchstelle zeigt einheitliche Zusammensetzung
b. außen und innen oder mir außenmit feingeschlänimtem Über-
zug versehen
3) Z. B. MILKE, Südostmelanesien. Dort auch eine Einführung in die
Korreiationsrechnung und weitere Lit.

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