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ERSTES KAPITEL
DIE FUNDE
I. ARTEFAKTE

a) Becher

I. KERAMIK
Gesamtanalyse der Becher :

Die typologische Verflechtung zwischen den Kulturen der Schnur-
keramik und der Glockenbecher ist innerhalb des unteren Rhein-
gebietes (und weiterhin Großbritanniens) so eng, daß eine exakte
Trennung der beiden Kulturen von einander zunächst unmöglich
erscheint.
In der älteren Literatur *) wurde deshalb der Ausweg beschrit-
ten, neben der Schnurkeramik und der Glockenbecherkultur für das
Rheingebiet eine besondere Mischkultur anzunehmen. Dieser Misch-
kultur, die den mißverständlichen (weil bereits für die Glocken-
becherkultur in Anspruch genommenen) Namen „Zonenbecherkul-
tur“ erhielt, wurden alle die Funde zugewiesen, die nicht eindeutig
entweder der Schnur- oder der Glockenbecherkultur zugerechnet
werden konnten.
Der Zonenbecherkultur fehlte aber das entscheidende Charak-
teristikum einer Kultur: die Geschlossenheit. Die Übergänge zwi-
schen der Mischkultur und den Stammkulturen verliefen so ohne
deutliche Grenze, daß die Zuteilung ganz dem subjektiven Ermessen
überlassen war.
In der einschlägigen neueren Literatur1 2) und in der Neuauf-
stellung der rheinischen Museen schlug man, da die Aussonderung
einer Mischkultur sich nicht bewährt hatte, den entgegengesetzten
Weg ein: man bezeichnete alle aus dem schnurkeramischen sowohl

1) KÖSSINNA, Dt. Vorgesch.: ÂBERG, Nord. Kulturgeb.; REINERTH,
Chronologie; WAHLE, Besiedlung Westdeutschlands; STAMPFUSS,
Jungneol. Kulturen.
2) BURSCH, Becherkultur in den Niederlanden; KERSTEN-NEUFFER,
Bilder z. rkein. Vorgeschichte.

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