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Grosse Berliner Kunstausstellung [Hrsg.]
Katalog — Berlin, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.13152#0107
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SONDERAUSSTELLUNG

FÜR ARCHITEKTUR

Die Architekten-Vereinigung „Der R i n g" bringt
eine Anzahl Projekte zur Ausstellung, die einige zur Zeit
aktuelle städtebauliche Aufgaben Groß-Berlins behandeln.
In erster Linie werden die Projekte des sogenannten Durch-
bruchs durch die Ministergärten gezeigt, die im Februar
d. J. durch den Preußischen Innenminister Grzesinski
einem kleineren Kreis von Parlamentariern und Fachleuten
bekanntgegeben wurden. Diese Aufgabe des Durchbruchs
wurde in Verbindung mit dem Städtebauamt Berlin von
den Architekten Behrens, Poelzig, Rading,
Scharoun und Tessenow nach verschiedenen Ge-
sichtspunkten behandelt. In engstem Zusammenhang mit
diesem Durchbruch stehen Projekte für die Bebauung des
Platzes der Republik. Die Notwendigkeit der Konzentra-
tion der Reichsministerien bildet die Grundlage des Bau-
programms. Hierzu wurden Vorschläge von Behrens,
H ä r i n g und Poelzig gemacht. H ä r i n g erweiterte
seinen Vorschlag, in dem er dem Reichspräsidenten im
Park des Schlosses Bellevue einen neuen Sitz zuweist und
so eine große, städtebaulich wesentliche Achse vom Reichs-
tagsgebäude bis zum Haus des Reichspräsidenten schafft.
Das Ziel dieses Vorschlages ist die Errichtung eines
ganzen Stadtraumes für die politischen Behörden, die
Konzentration der dazu erforderlichen Gebäude zu einem
politischen Forum. Dieser Vorschlag führt naturgemäß
auch zu dem Plan einer Konzentration der Preußischen
Ministerien. Für diese wird das Gebiet am Kemperplatz
südlich des Tiergartens in Vorschlag gebracht.

Mit diesen Projekten stehen die Vorschläge in Zusam-
menhang, die Martin Mächler bereits 1917 für diese
Aufgabe gemacht hat. Aus seinem Bebauungsplan für
Groß-Berlin wird der Ausschnitt gezeigt, der diese ein-
zelnen Probleme des Straßendurchbruchs und der Konzen-
tration der Ministerien in dem Zusammenhang mit der Ge-
samtplanung bringt. Damit wird das umstrittenste und
entscheidendste Problem für die Entwicklung Groß-Berlins
angerührt, die Frage der Schaffung einer Nordsüdver-
bindung der großen Eisenbahnlinien. Im Anschluß an
dieses Mächlersche Projekt stellt Ludwig H i 1 -

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