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Grosse Berliner Kunstausstellung [Hrsg.]
Katalog — Berlin, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.13152#0109
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SONDERAUSSTELLUNG

MALEWITSCH

Die Entwicklung des russischen Malers Kasimir Male-
witsch ist charakteristisch für die Entwicklung der Kunst
der Gegenwart. Der 1878 zu Kiew geborene Künstler be-
gann als Naturalist, um zuerst zu den Impressionisten und
später durch die Cezanneisten zu Futurismus und Kubis-
mus zu kommen. 1915 begründet er die Gruppe der Supre-
matisten, welche Richtung er inaugurierte. Der Supre-
matismus ist die gegenstandslose, ideenlose Kunst, für die
Form und Farbe lediglich Mittel zur Wiedergabe von Emp-
findungen sind.

Es ist charakteristisch für die neuere Kunstentwick-
lung, daß der in Paris lebende holländische Maler Piet
Mondrian, von ähnlichen Voraussetzungen ausgehend, im
Gegensatz zu dem Dynamismus Malewitschs zu einer voll-
kommen statischen Kunstauffassung gekommen ist.

In einigen architektonischen Entwürfen zeigt Male-
witsch die Anwendung der Methoden des Suprematismus
auf die Dreidimensionalität des Raumes.

Malewitsch ist Leiter des experimentellen Labora-
toriums des staatlichen Instituts für Kunstgeschichte in
Leningrad.

Diese Sonderausstellung zeigt zum ersten Male in
Westeuropa das Werk eines Malers, der hier wesentlich
durch seine Schüler bekannt ist, im historischen Ablauf
seiner Entwicklung.

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