Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Genelli, Hans Christian
Das Theater zu Athen: hinsichtlich auf Architectur, Scenerie und Darstellungskunst ueberhaupt erläutert — Berlin und Leipzig, 1818

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.842#0057
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
THEATRON. 5l

ler auf, die man Skeniker nannte, bis sie vortreten sollten (ra). An jedem Ende die-
ser Halle war ein Zimmer zum Ankleiden derselben (o)j dann folgten in den Vorsprün-
gen der Paraskenien zwei Flure, wo die Winden aufgestellt waren, durch welche die
schon erwähnten Verwandelungs-Maschinen gedrehet wurden, die im folgenden Ab-
schnitte näher beschrieben werden sollen (p). Hinter diesen, in der Mitte der Pa-
raskenien, folgte der Raum der Haupttreppen (y), welche grofs und bequem sein mufs-
ten, meistens wol in doppelten Gängen angelegt wurden, indem sie sowohl auf den
Söller des Skenengebäudes, als auch in den oberen Säulengang des Theatron führen
sollten, und die Menge der herbei strömenden Zuschauer nicht das Treiben der Arbei-
ter an der Skenerie stören durfte. Dann folgten an den äufsersten Enden noch zwei
Flure, die zugleich Gemeinschaft mit den eben angegebenen Treppen hatten, und auch
mit den Eisodos zur Orchestra: sie sind eben Behufs des Spieles in der Orchestra an-
gelegt (r). Schon früher ist erinnert worden, dafs aus akustischen Gründen die Brü-
stung um den Söller dieses Gebäudes mit dem des Säulenganges um das Theatron in
gleicher Wagelinie fortlaufen mufste; und dafs diese Brüstung nicht allzu niedrig sein
durfte, wird sich ergeben aus dem, wozu der Söller hier bestimmt war.

Ich sagte, dafs das Skenengebäude wenigstens die eben aufgezählten Gelasse
enthalten mufste: denn gern mochte es deren oft noch mehr enthalten. Auch ist nicht
gesagt, dafs sie überall dieselben Verhältnisse zu einander behauptet haben: im römi-
schen Schauplaz zum Beispiel machten schon die vielen Vomitorien im Umkreis des
Theatron die Gröfse der Treppen im Skenengebäude überflüssig, die der attische Schau-
plaz nothwendig forderte. So giebt es ferner Anzeigen, dafs manche Vorrichtungen zu
den Schauspielen zu Rom auch in anderen Gebäuden aufbewahrt wurden, welches min-

(b) In beiden Rissen ist NN die Psali».

(o) O, O. Diese Zimmer haben Gemeinschaft, sowohl mit der Psalis, als mit den
folgenden zwei Fluren:

(p) P, P, (Tab, I.) aus welchen die Thüren i, i, auf das Proskenion führen.

(ij) Tab. I, sind Q, Q die zweigängigen Haupttreppen, die von aufsen Eingänge in
T, T, und auch Gemeinschaft haben mit den folgenden Fluren.

(r) R, R. Auf gleichem Plan mit der Orchestra haben diese Flure durch die Gänge
Si Gemeinschaft, sowohl mit der Eisodos E, als auch mit den früher beschriebenen Treppen
EM. Diese führen nur zu den Vomitorien d, e; jene, Q, Q aber steigen weiter, und finden
wiederum durch den obersten Gang, Sa, Eingang in den oberen Säulengang L, und endlich
führen sie auf die Söller.

7*
 
Annotationen