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Gensel, Julius; Preller, Friedrich [Ill.]
Friedrich Preller d. Ä. — Künstler-Monographien, Band 69: Bielefeld [u.a.]: Velhagen & Klasing, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.74630#0038
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Abb. 30. Die große Eiche bei Ilmenau. Ölstudie.
Nach einer Photographie von Haack. (Zu Seite 50.)

Gemäldesammlung von Werken lebender Künstler enthielt viele schöne Arbeiten, ich
kehrte gern öfters dahin zurück." — Friedrich Overbeck, damals vierzigjährig, war
das Haupt jener Gruppe von Künstlern, die lange vor den englischen Prärafaeliten
die besonderen Reize der jugendfrischen Malerei des Quattrocento erkannt hatten und
dort, in dem alten Kloster S. Isidoro hausend, ihre Vorbilder suchten, wegen ihrer
frömmelnden Richtung die Nazarener genannt. Lag diese Richtung Prellers gesundem
Sinne fern, so konnte er sich doch dem Eindruck der bedeutenden Persönlichkeit und
den Verdiensten Overbecks um das Wiederaufleben der monumentalen Malerei nicht
verschließen.
In vollem Gegensatz zu den Nazarenern stand nach seiner künstlerischen Richtung
wie seiner Lebensanschauung Buonaventura Genelli (Abb. 14), von seinen Freunden
nachmals wegen seiner antiken Sinnesart „der letzte der Kentauren" genannt. Künstler
mit Leib und Seele, geistesverwandt mit dem allzufrüh verstorbenen Asmus Jakob
Carstens und doch durchaus eigenartig, ward er nur von wenigen der Zeitgenossen
verstanden. Zu diesen wenigen gehörte vor allen Koch; er machte ihn mit Preller
bekannt, und allmählich erwuchs zwischen beiden eine freundschaftliche Hochschätzung,
die bis übers Grab dauerte. Unter den jüngeren Landschaftern, mit denen Preller
während seines römischen Aufenthalts als mit Gleichstrebenden gern verkehrte, mögen
hier genannt werden der Hannoveraner Wilhelm Ahlborn, der Darmstädter August
Lucas, der Erfurter Friedrich Nehrlich, genannt Federigo Nerly. Auch der Bildhauer
 
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