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https://doi.org/10.11588/diglit.24596#0124
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TAFEL CXVI — CXVIII.
ältesten Sohnes. Nicht minder deutlich ist beider Mythen Verwandtschaft,
wenn ihre Stelle in den Geschlechtsregistern hellenischer Stämme betrach-
tet wird; dieser historische Vergleich zeigt uns in Argos und Hyllos He-
roengestalten argivischer Königsgeschlechter, den Ahnherrn des siegenden
Stammes dem überwundenen Erdsohn (42) Agenor’s (43) gegenüber. Er-
wägen wir nun überdies den politischen Gegensatz des argivischen Dä-
mons, zu dessen Bändigung sich Götter entschliefsen, und des um Argos
betrogenen Heraklidengeschlechts, dessen Zuflucht das allezeit milde Athen
war —, so drängt der Gedanke sich auf, dafs jene sinnvolle Mythen-
verknüpfung unsres Gefäfses wol gar im Stande sei einen politischen
Grundgedanken desselben, den Undank der Peloponnesier und nament-
lich der Argiver, künstlerisch darzustellen. Wie die dramatische Poe-
sie an ähnlichen Beziehungen reich war (44), konnten sie auch der bil-
denden Kunst nicht ganz fehlen; Argos betreffend, so lag es vorzüglich
nahe, das Verhältnifs dieser Stadt zu Athen bei jeder vom Peloponnes her
drohenden Kriegsgefahr scharf ins Auge zu fassen. Eine solche Gefahr
war besonders gefürchtet im dritten Jahr der neun und achtzigsten Olym-
piade, einem Zeitpunkt, dem auch die Herakliden des Euripides beige-
schrieben werden (45); der Styl unsres Kunstwerks ist keineswegs da-
gegen es für gleichzeitig zu halten mit jenem auf gleicher Gesinnung be-
ruhenden Drama.
(42) Aescli. Suppl. 305: "Aqyov, tov "Egfitji;
nalSa JTrj<; xarexravtv.
(4S) Apollod. II, 1, 1: Niößrjq xal Aio<; ...
nult; Aqyo<; iytvtTo . . . ’Aqyoc u<f kavxov trjv
12i\on6vvr\oov IxcAsoiv “Aqyo$. xal yrjfias Evud-
vt]v . . .• IvtxvoHHV "Iuaov . . *££ * lüaov dh 3Ayr]vaiQ
ylvizuL, tovtov ö'e "Agyot; o Ilavönxrfi "ktyo^ivo^.
ilXE dh * •
(44) So die Schutzllehenden des Aescliylos, durch
Athens Bund mit Argos (Ol. 79, 4) veranlafst, der
auch in den Eumeniden desselben Dichters gefeiert
wird.
(46) Müller Gescb. d. griech. Litteratur II, 163.
I
TAFEL CXVI — CXVIII.
ältesten Sohnes. Nicht minder deutlich ist beider Mythen Verwandtschaft,
wenn ihre Stelle in den Geschlechtsregistern hellenischer Stämme betrach-
tet wird; dieser historische Vergleich zeigt uns in Argos und Hyllos He-
roengestalten argivischer Königsgeschlechter, den Ahnherrn des siegenden
Stammes dem überwundenen Erdsohn (42) Agenor’s (43) gegenüber. Er-
wägen wir nun überdies den politischen Gegensatz des argivischen Dä-
mons, zu dessen Bändigung sich Götter entschliefsen, und des um Argos
betrogenen Heraklidengeschlechts, dessen Zuflucht das allezeit milde Athen
war —, so drängt der Gedanke sich auf, dafs jene sinnvolle Mythen-
verknüpfung unsres Gefäfses wol gar im Stande sei einen politischen
Grundgedanken desselben, den Undank der Peloponnesier und nament-
lich der Argiver, künstlerisch darzustellen. Wie die dramatische Poe-
sie an ähnlichen Beziehungen reich war (44), konnten sie auch der bil-
denden Kunst nicht ganz fehlen; Argos betreffend, so lag es vorzüglich
nahe, das Verhältnifs dieser Stadt zu Athen bei jeder vom Peloponnes her
drohenden Kriegsgefahr scharf ins Auge zu fassen. Eine solche Gefahr
war besonders gefürchtet im dritten Jahr der neun und achtzigsten Olym-
piade, einem Zeitpunkt, dem auch die Herakliden des Euripides beige-
schrieben werden (45); der Styl unsres Kunstwerks ist keineswegs da-
gegen es für gleichzeitig zu halten mit jenem auf gleicher Gesinnung be-
ruhenden Drama.
(42) Aescli. Suppl. 305: "Aqyov, tov "Egfitji;
nalSa JTrj<; xarexravtv.
(4S) Apollod. II, 1, 1: Niößrjq xal Aio<; ...
nult; Aqyo<; iytvtTo . . . ’Aqyoc u<f kavxov trjv
12i\on6vvr\oov IxcAsoiv “Aqyo$. xal yrjfias Evud-
vt]v . . .• IvtxvoHHV "Iuaov . . *££ * lüaov dh 3Ayr]vaiQ
ylvizuL, tovtov ö'e "Agyot; o Ilavönxrfi "ktyo^ivo^.
ilXE dh * •
(44) So die Schutzllehenden des Aescliylos, durch
Athens Bund mit Argos (Ol. 79, 4) veranlafst, der
auch in den Eumeniden desselben Dichters gefeiert
wird.
(46) Müller Gescb. d. griech. Litteratur II, 163.
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