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Gessner, Conrad; Froschauer, Christoph [Oth.]; Forer, Conrad [Transl.]
Thierbuch Das ist ein kurtze beschreybung aller vierfüssigen Thieren/ so auff der erden vn[d] in wassern wonend/ sampt jrer waren conterfactur: alles zů nutz vn[d] gůtem allen liebhabern der künsten/ Artzeten/ Maleren/ Bildschnitzern/ Weydleüten vnd Köchen/ gestelt — Getruckt zů Zürych: bey Christoffel Froschouwer, 1583 [VD16 G 1729]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.71520#0089
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derhömn.

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rlaßt ſat

dih h Sein ghürn aber wirt yetzmals in der attzney gelobt vñ gebꝛaucht / von dem wie —

Dahirh
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vnd mißradt jm die ſach.

N;ruerhleycht.Iſt auch überan

Von nuctbarkeit bnd gebrauc

N

Bon dem Zinhom. XXVVI

¶ Dem loͤuwen iſt es auch feynd: der ſelbig ſo er das thier gegen jm haͤr ſicht traben /

ſtelter ſich an ein boum / jm auß dem ſtich des hoꝛns zů weychen: vnd ſo denn das Ein

boſtervnz gahe ofrg n faͤlt / den baum trifft / verſteckt es ſich dariñ / alſo das es be-
haſſtet / vnd wirt vom

Guwẽ zerriſſuen. Etwan aber UAberſicht de Louw die ſchantz /

Es hatein grauſame erſchiockliche ſtim / die ſich mit keinem andern thiers gſchꝛey



Wie ſy gefangen werdind

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dig nit zů fahen. Doch woͤllen etlich / welcher meinung auch Albertus iſt / das
(WYwunhoin veroere die nkſtaurwſchaſſt ſo hoch daß es woeiin jungfranwvor
handen / der ſebigen zůlauff ſich in jr ſchoß lege / darinnen růwe vnnd ſchlaaffe / biß es
alſo gefangen vnd gebunden werde. Man ſchꝛe ybt auch / als namlich Arlunnůs daß

Ben iſt gemaͤldet / jung můſſend ſy außgenom̃en werden / ſunſt ſeyen ſy Aben-

deo dinhon groſſt iebe äderſungtfraurrentrag / vñ dieſelbig am geruch erkeme.

Joannes Tzetzes ſchꝛeybt ein ſtuck / wie ſy zů fahen:nãlich / ſo erwoͤlle man etwan
ein ſtarcken jüngling vnder den ſaͤgern / der ſich in koſtliche jungkfrauw kleider anlege /
vnd als deñ mit edlem geſchmacktem geruch werde beſpꝛengt / beriben vnd begoſſen /
vnd ſtelle ſich an ein oꝛt da das thier wone / ſo nahend daß es auch den edlẽ gſchmack
tiechen moͤg. Die anderen jaͤger verbergen ſich nit weyt von dem ſelbigen ſtand:vñ ſo
das thier des gſchmacks empfindt / vñ die weybiſch kleidung erſicht / aufft es dar / vuu
legt ſich dein jungen gſellen in die ſchooß:der deñ mit ſeinen weyten erinlen vnd koſtli-
chem geruch das threr blendet vnd bedeckt / vnd entſchlaͤfft: als denn lauffen die
3 / vnd nem̃en das hoꝛn vom thier / das für giſſt gůt iſt / laſſen das Einhoꝛn vnuerletztʒ

ſanſt weglauffeeeeenng.
Nun diſe meinung / acht ich / lom̃e dahaͤr daß diß thier ſeiner art ſich ſo wenig ver-
mag / anders daũ in der bꝛuſt. Auch iſt ſoͤlichs von keineni alten nie firgeben woꝛden /

Rhan dann eben von diſem Tʒzetze / der vmb das jar Ii/. geſchꝛiben. Auch ſo das thier am —.
evol
ennavii

gſchmack die jungkfrauw erkennt / wurde der übel beſton der in jungkſtauwkeider an

gelegt / des thiers erwartete. Doch bleyb das in ſeinem waͤrdt / vnnd eins yeden vꝛteil.

Ein mal ſagt Job am z. cap. Das Einhoin wirſt du nim̃er mit riemen bindẽ / ſo wirt
es auch nit an der kripffen ligen. Alſo laß ichs ein gmaͤl ſein / wie man es Marie in die
ſchooß malet / vnd ein gmerck jrer reinigkei
Von narung des Einhornoo.
Bes wol mit andern thieren in der wilde ſich weydet / ſo iſt es dennocht wie
/andere thier in ſeinem alter wild / vnnd wie etlich ſagen / fleiſchfraͤſſig / welches

bder bondſeem
thier ktumt.

M en wie des Indianiſchen Eſeloffleiſch bitter / vnd zur ſpeyß vntaugenlichal-
ſo glaub ich ſeye des Einhoꝛns : dann ſy ſunſt gar wenig / ſonder eben an der

farb einander vnaͤnlich ſindd.

es ſey / vnd wie es etlich felſchen / woͤllen wir hie ſagen.

Esfagt Antonius Bꝛaſauolus /wie zwey gantze vñ groffe hoͤꝛner des Einhoꝛns /

zů Venedig in S. Marxen Schatzkammer behalten werden.

Idibin ¶Von dem ſelbigen redt Leanð Albertus von Bononien alſo:Zur rechtẽ ſeyten in S.

Marren kirchen gleych mitten in der wand / da iſt ein ſchöne weyte vnnd hohe thür /

mit gmuſierter arbeit auffs koſtlicheſt außbꝛeit. Hinder der ſelbẽ thür iſt ein gwelb /

nnnſo wirt behalten der theüreſt vnd reychlicheſt ſchatz / den man nennet / De Schatz

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