Nichts dürfte für diefe Verwendbarkeit profaner Elemente
lehrreicher fein als das eingehende Nachdenken, das cogitare
al la Bram ante, über das Syriern und die VerhältnilTe eines
Baues wie die Bafilika des Maxentius1) mit ihren riefenhaft
wirkenden Räumen und Bögen im Vergleich mit den Domen
zu Köln und Mailand und anderen mittelalterlichen Kirchen,
das Durm in feiner vortrefflichen „Baukunft der Etrusker und
Römer“ ermöglicht. Nicht minder interelTant ift fein Vergleich
zwifchen dem Kölner-Dom und dem Pantheon, in welches der
Querrchnitt des erfieren genau hineingeht.
Für die künftlerifche Wirkung des weltberühmten Pantheons
in Rom, das Vorbild der großen Kuppelkirchen der Renaiffance,
Io reich es auch an archäologifchen und ftruktiven Raffeln ift,
habe ich mich nie erwärmen können. Mit Ausnahme des drei
Traveen-Syftems der Kapellen mit feinen wundervollen korinthi-
fchen Säulen, der fchönen Tabernakel zwifchen den Kapellen
und den kannelierten Marmorpilaftern des älteren Teils der
Vorhalle hat mich diefer mächtige Innenraum infolge feiner
BeleuchtungsverhältniTe und eines Mangels harmonifcher Durch-
führung des Ma^flabs der Gliederung kalt gelaßen.
Die römifchen Prachtsthermen enthalten Schäfce von Struk-
turgedanken, die für Kirchengebäude ebenfo koftbar wären;
nur müßten fie eine weniger troftlofe Detail- und Dekorations-
behandlung zeigen, als man fie jefct in dem Teil der Diocle-
tiansthermen fleht, den Michelangelo und andere zur Kirche
S. Maria degli Angeli umgewandelt haben. Sie hatten es
eben fchon mit einem Tpätrömifchen Bau zu tun und lebten
felbft in der Barockzeit.
*) Am Forum in Rom, auch als Bafilika des Konfianfin, und früher als Friedens-
tempel bezeichnet.
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lehrreicher fein als das eingehende Nachdenken, das cogitare
al la Bram ante, über das Syriern und die VerhältnilTe eines
Baues wie die Bafilika des Maxentius1) mit ihren riefenhaft
wirkenden Räumen und Bögen im Vergleich mit den Domen
zu Köln und Mailand und anderen mittelalterlichen Kirchen,
das Durm in feiner vortrefflichen „Baukunft der Etrusker und
Römer“ ermöglicht. Nicht minder interelTant ift fein Vergleich
zwifchen dem Kölner-Dom und dem Pantheon, in welches der
Querrchnitt des erfieren genau hineingeht.
Für die künftlerifche Wirkung des weltberühmten Pantheons
in Rom, das Vorbild der großen Kuppelkirchen der Renaiffance,
Io reich es auch an archäologifchen und ftruktiven Raffeln ift,
habe ich mich nie erwärmen können. Mit Ausnahme des drei
Traveen-Syftems der Kapellen mit feinen wundervollen korinthi-
fchen Säulen, der fchönen Tabernakel zwifchen den Kapellen
und den kannelierten Marmorpilaftern des älteren Teils der
Vorhalle hat mich diefer mächtige Innenraum infolge feiner
BeleuchtungsverhältniTe und eines Mangels harmonifcher Durch-
führung des Ma^flabs der Gliederung kalt gelaßen.
Die römifchen Prachtsthermen enthalten Schäfce von Struk-
turgedanken, die für Kirchengebäude ebenfo koftbar wären;
nur müßten fie eine weniger troftlofe Detail- und Dekorations-
behandlung zeigen, als man fie jefct in dem Teil der Diocle-
tiansthermen fleht, den Michelangelo und andere zur Kirche
S. Maria degli Angeli umgewandelt haben. Sie hatten es
eben fchon mit einem Tpätrömifchen Bau zu tun und lebten
felbft in der Barockzeit.
*) Am Forum in Rom, auch als Bafilika des Konfianfin, und früher als Friedens-
tempel bezeichnet.
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