Am entgegengefeßten Ende — dem antiken Pole — fehen
wir jene Gruppe der Entwürfe Bramantes für St. Peter in Rom,
von denen ich drei Grundriße ergänzt und veröffentlicht habe 1).
Hier flehen wir inmitten der reinften römifchen Antike, in einem
durch das Chriftentum veredelten, aus den antiken Thermen
entwickelten Kirchenftil, vor einem Rhythmus großartiger Majeftät
und klarer monumentaler Einheit, von dem die Thermen felbft
kaum eine Vorahnung geben können.
Verfucht man mit Hilfe des maßgebenden Motivs der
Traveen den Aufbau des Schnitts und der Eaffade zu reftau-
rieren2), fo ergibt fich infolge der riefigen AbmerTungen der
Kuppel und der Monumentalität der Ecktürme, infolge der
Klarheit der Einteilungen und Difpofitionen der Teile und der
Harmonie der Proportionen eine Wunderkompofition der
RenaiHance Bramantes, die uns in ein Zauberland mit un-
geahnter, noch nie dagewefener anlik-chriftlicher Schönheit
verfeßf.
Selbfl der endgültige Entwurf Bramantess) ifl eine rein
antike Schöpfung, eine Bereicherung der Antike durch das
Chriftentum.
Bedenkt man nun, daß zwirchen diefen beiden Stil-Polen
die Zahl der Verbindungen beider extremen Richtungen fo-
zufagen eine unendliche Tein kann, fo verlieht man, daß auch
die Abflufungen in der Betonung der einer religiöfen Wirkung
dienenden Mittel beider Syfleme alle Wünfche des Bauherrn
und des Architekten befriedigen können.
*) Siehe meine „Ursprünglichen Entwürfe für St. Peter in Rom“, Bl. 15, Fig. 5, 6 und 7.
’) Diele Reftauration wird im Bande II des vorgenannten Werkes erfcheinen.
*) Siehe meine Wiederherftellung des Schnitts Bl. 14, und der Verfuch einer der
Lötungen für die äufeere Choranficht, Bl. 16 meines erHen Bandes.
—. 70 =========^^
wir jene Gruppe der Entwürfe Bramantes für St. Peter in Rom,
von denen ich drei Grundriße ergänzt und veröffentlicht habe 1).
Hier flehen wir inmitten der reinften römifchen Antike, in einem
durch das Chriftentum veredelten, aus den antiken Thermen
entwickelten Kirchenftil, vor einem Rhythmus großartiger Majeftät
und klarer monumentaler Einheit, von dem die Thermen felbft
kaum eine Vorahnung geben können.
Verfucht man mit Hilfe des maßgebenden Motivs der
Traveen den Aufbau des Schnitts und der Eaffade zu reftau-
rieren2), fo ergibt fich infolge der riefigen AbmerTungen der
Kuppel und der Monumentalität der Ecktürme, infolge der
Klarheit der Einteilungen und Difpofitionen der Teile und der
Harmonie der Proportionen eine Wunderkompofition der
RenaiHance Bramantes, die uns in ein Zauberland mit un-
geahnter, noch nie dagewefener anlik-chriftlicher Schönheit
verfeßf.
Selbfl der endgültige Entwurf Bramantess) ifl eine rein
antike Schöpfung, eine Bereicherung der Antike durch das
Chriftentum.
Bedenkt man nun, daß zwirchen diefen beiden Stil-Polen
die Zahl der Verbindungen beider extremen Richtungen fo-
zufagen eine unendliche Tein kann, fo verlieht man, daß auch
die Abflufungen in der Betonung der einer religiöfen Wirkung
dienenden Mittel beider Syfleme alle Wünfche des Bauherrn
und des Architekten befriedigen können.
*) Siehe meine „Ursprünglichen Entwürfe für St. Peter in Rom“, Bl. 15, Fig. 5, 6 und 7.
’) Diele Reftauration wird im Bande II des vorgenannten Werkes erfcheinen.
*) Siehe meine Wiederherftellung des Schnitts Bl. 14, und der Verfuch einer der
Lötungen für die äufeere Choranficht, Bl. 16 meines erHen Bandes.
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