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Hartmann; Gierach, Erich [Hrsg.]
Der arme Heinrich — Heidelberg: Carl Winters Universtitätsbuchhandlung, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.42167#0015
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Einleitung.

1. Die Überlieferung.
Der Arme Heinrich des Hartmann von Aue ist in zwei Fassungen, A
und B, erhalten, von denen die letztere, die minderwertige, in zwei Ab-
schriften (Ba und Bb) vorliegt. Außerdem besitzen wir Bruchstücke von
zwei weiteren Handschriften (C und D).
A = Die Straßburger Hs. Sie stand in einer Sammelhs., welche der
Bibliothek der Johanniter in Straßburg gehörte und die Signatur A94 trug;
der aH befand sich Bl. 23c — 35A Diesen Kodex sandte der Magister
Stoeber 1758 an Bodmer und Breitinger nach Zürich, die dort Abschriften
nahmen. Nach Breitingers Kopie druckte Christoph Heinrich Myller (so
1782, seit 1783 Müller) in der «Sammlung deutscher Gedichte aus dem
XII., XIII. und XIV. Jahrhundert», I. Bd., S. 197—208 (die vorangehenden Ge-
dichte haben eigene Seitenzählung) den aH ab, der 1784 erschien. Der Kodex
kam dann abhanden, gelangte aber später wieder in den Besitz der Straßburger
Bibliothek. Beschreibung bei von der Hagen, Gesamtabenteuer 3, 760 f.,
Inhaltsverzeichnis bei Graff, Diutiska 1, 314 (wo aber das vorletzte Gedicht
fehlt). Demnach war es eine Pergamenths. des 14. Jahrh.s, 80 Blätter gr. 8
oder kl. 4, und enthielt nebst einem Bruchstück aus Rudolfs Barlaam 26
kleinere Gedichte und einige Lieder. Auf jeder Seite standen zwei Spalten
zu 32 Zeilen. Diese Gedichte sind sämtlich gedruckt, teils in Sonderaus-
gaben, teils bei Müller, Graff, von der Hagen, Lambel. — Grimm konnte
den Text an Ort und Stelle sorgfältig mit dem Abdruck vergleichen und
fand diesen «genauer als andere Werke der Müllerschen Sammlung, doch
nicht fehlerfrei». Haupt hat die Hs. nicht gesehen und wohl auch keiner
der späteren Herausgeber. In der Nacht vom 24. auf den 25. August 1870
verbrannte der Kodex mit den anderen Schätzen der Straßburger Stadt-
bibliothek.1
B liegt in zwei Abschriften vor:
Ba ist enthalten in dem cod. Pal. germ. 341 der Großherzoglichen
Universitätsbibliothek zu Heidelberg. Die Beschreibung und die Geschichte
dieser Sammelhandschrift s. jetzt bei Gustav Rosenhagen, Die Heidelberger
1 Bei Rathgeber, Die handschriftlichen Schätze der früheren Straßburger
Stadtbibliothek (1876), ist er nicht erwähnt.
 
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