mensprache des westlichen Langschiffes im Gegensatz zu dem bi- «>
zarren Zwischenspiel des „Dekorateurs" darauf hin, daß ein
wirklicher Architekt wieder die Leitung übernommen hatte. An
die Stelle der schweren, harten Akzentuierung des ersten Jochs
trat ein flüssigerer Rhythmus, welcher dem Mittelschiff erst das
leicht Beschwingte und die freie Entfaltung der in den Glieder-
pfeilern und den Wanddiensten schlummernden, im ersten Joch
noch gehemmten Kräfte gab. Die Kapitelle erinnern an die späte-
sten Magdeburger Chorkapitelle, und da auch in den Seiten-
schiffen eine auffällige Übereinstimmung der Raumbildung
und des gesamten architektonischen Details mit Magdeburg
(Chorumgang und die rekonstruierbaren Langhausseitenschiffe
des ersten Planes) vorhanden ist, so wird man entscheidende
Einflüsse von Magdeburg annehmen müssen.
Der Bau des Langhauses fand seinen unmittelbaren Abschluß
mit dem Bau der Westvorhalle. Daß eine solche zum mindesten
geplant und angefangen war, ist sicher, da ihre nördliche und
südliche Außenwand erhalten sind. Die beiden Wände sind näm-
lich später als Unterbau für die nach dem Chor zu gelegenen
Wänder der Türme verwendet worden. Beweis hierfür ist
erstens, daß die betreffenden Wände schwächer sind als die übri-
gen Turmwände, ferner, daß, wie auch im Grundriß kenntlich, l2, iz
an der nach dem Gang zwischen Türmen und Chor befindlichen
Seite Ansatzstellen von Mauern vorhanden sind, drittens die be-
reits im ersten Teil bei der Baubeschreibung erwähnten senk-
rechten Fugen auf der Westseite der Türme. Sie machen es un-
zweifelhaft, daß die Türme erst nachträglich seitlich an die Vor-
halle herangesetzt worden sind. So erklärt sich die bisher rätsel-
hafte weite Entfernung der beiden Türme voneinander. Die
Fugen gehen durch den Sockel hindurch. Den gleichen Rückschluß
erlaubt der Befund an der nordöstlichen Ecke des Nordkurmes,
wo die Echlisene in einer Weise an die Ostmauer des Turmes
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zarren Zwischenspiel des „Dekorateurs" darauf hin, daß ein
wirklicher Architekt wieder die Leitung übernommen hatte. An
die Stelle der schweren, harten Akzentuierung des ersten Jochs
trat ein flüssigerer Rhythmus, welcher dem Mittelschiff erst das
leicht Beschwingte und die freie Entfaltung der in den Glieder-
pfeilern und den Wanddiensten schlummernden, im ersten Joch
noch gehemmten Kräfte gab. Die Kapitelle erinnern an die späte-
sten Magdeburger Chorkapitelle, und da auch in den Seiten-
schiffen eine auffällige Übereinstimmung der Raumbildung
und des gesamten architektonischen Details mit Magdeburg
(Chorumgang und die rekonstruierbaren Langhausseitenschiffe
des ersten Planes) vorhanden ist, so wird man entscheidende
Einflüsse von Magdeburg annehmen müssen.
Der Bau des Langhauses fand seinen unmittelbaren Abschluß
mit dem Bau der Westvorhalle. Daß eine solche zum mindesten
geplant und angefangen war, ist sicher, da ihre nördliche und
südliche Außenwand erhalten sind. Die beiden Wände sind näm-
lich später als Unterbau für die nach dem Chor zu gelegenen
Wänder der Türme verwendet worden. Beweis hierfür ist
erstens, daß die betreffenden Wände schwächer sind als die übri-
gen Turmwände, ferner, daß, wie auch im Grundriß kenntlich, l2, iz
an der nach dem Gang zwischen Türmen und Chor befindlichen
Seite Ansatzstellen von Mauern vorhanden sind, drittens die be-
reits im ersten Teil bei der Baubeschreibung erwähnten senk-
rechten Fugen auf der Westseite der Türme. Sie machen es un-
zweifelhaft, daß die Türme erst nachträglich seitlich an die Vor-
halle herangesetzt worden sind. So erklärt sich die bisher rätsel-
hafte weite Entfernung der beiden Türme voneinander. Die
Fugen gehen durch den Sockel hindurch. Den gleichen Rückschluß
erlaubt der Befund an der nordöstlichen Ecke des Nordkurmes,
wo die Echlisene in einer Weise an die Ostmauer des Turmes
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