Giesau, Hermann: Der Dom zu Naumburg (Deutsche Bauten, Burg bei Magdeburg: Druck und Verlag von August Hopfer, 1927)

In der Grabplatte eines jungen Domherrn aus dem Anfang des
16. Jahrhunderts am Wcstende des südlichen Seitenschiffes klin-
gen die Nachwirkungen der Westchorplastik kaum noch vernehm-
lich aus. Das Werk tritt aus der etwas kleinbürgerlichen Enge
der Naumburger spätmittelalterlichen Kunst merkwürdig indivi-
duell heraus. Archäologisch interessant das steinerne Retabulum
auf einem Altar des südlichen Seitenschiffes. (Mitte 14. Iahrh.)
Von bemerkenswerter Larmonie der farbigen Wirkung sind die
modernen Glasfenster in den Seitenschiffen.

Literatur.
C. P. Lepsins, Geschichte der Bischöfe des Lochstifts Naum-
burg. 1. Teil. 1846.
August Schmarsow, Die Bildwerke des Naumburger Domes.
1892.
L. Bergner, Band Naumburg (Stadt) des Inventars der
Kunstdenkmäler der Prov. Sachsen. 1903.
Selmar Lüttich, Drei Beiträge zur Baugeschichte des Naum-
burger Domes. 1898. 1902.1904. Programme des Dom-
gymnasiums.
Erwin Panofsky, Deutsche Plastik des 12. u. 13. Iahrh.
München 1924.
L. Giesau, Der Naumburger Bildhauer in Amiens. In „Jahr-
buch für Kunstwissenschaft", Jahrgang 1924, S. 201 ff.
L. Bergner, Band Naumburg u. Merseburg der „Berühmten
Kunststätten". Zweite Aust., völlig neu bearbeitet von
Dr. Laesler. 1925.
Wilhelm Pinder u. W. Lege, Die Skulpturen des Naum-
burger Domes. 1925.
LansIantzen, Deutsche Bildhauer des 13. Jahrhunderts. 1925.

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