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Gilhofer & Ranschburg <Wien> [Hrsg.]
Katalog der Bücher-Sammlung Franz Trau: Handschriften mit Miniaturen, XI. - XVI. Jh. ; Miniaturen auf Einzelblättern, XII. - XVI. Jh. ; Holztafeldrucke - Apocalypse, Biblia Pauperum, Ars Moriendi ; Inkunabeln 1454 - 1500 ; Holzschnittwerke des XVI. Jh. nebst einigen seltenen Werken des XVII. und XVIII. Jh. ; Versteigerung: den 27. und 28. Oktober 1905 (Katalog Nr. 19) — Wien, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.20833#0017
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VIII

einzelnen Miniaturen. Es sind wahre Perlen darunter. Wir verweisen
nur auf die Handschriften Nr. 2, 4, 7, 9, 13, 15, 20, 32, 43, 46, 49, 51, 52,
58, 66, auf die Miniaturen Nr. 80, 81, 82, 83, 91, 104—108, 111, 131.

Die folgende Abteilung bilden die drei Blockbuchausgaben der ApO'
calypse, der Biblia Pauperum und der Ars Moriendi (Nr. 164,
165, 166), frühtypographische Monumente von hervorragender kunst'
geschichtlicher Bedeutung. Diese Erzeugnisse der Frühperiode der Druck'
kunst bilden — schon mit Rücksicht darauf, dass fast jedes der wenigen
bekannten Exemplare mehr oder minder wesentliche Abweichungen auf'
weist — den Gegenstand eingehender bibliographischer Untersuchungen.
Bei der Beschreibung unserer Exemplare haben wir diese gewissenhaft
berücksichtigt und verweisen wir auf die diesbezüglichen näheren Angaben
des Kataloges.

Bei Durchsicht der stattlichen Reihe der Inkunabeln wird jeder
Bibliophile überrascht sein, nur Stücke von besonders hervorragender
Qualität vorzufinden. Zumeist sind es Drucke mit bildlichem
Schmucke, Holzschnitten, Initialen, gemalten Bordüren etc., oder aber
inhaltlich oder typographisch besonders bemerkenswerte Stücke, die der
Sammlung einverleibt wurden. Es fällt schwer, einzelnes herauszugreifen.
Nur auf die imposantesten Stücke sei besonders verwiesen: Nr. 169,
192, 197, 198, 205, 209, 212, 214, 215, 221, 222, 227, 234, 236, 238, 246,
247. 255, 261, 267, 273, 274, 275, 278, 287, 291, 293, 297, 298, 311, 324,
326, 329, 332, 341, 342, 344. Nicht unbedeutend ist auch die Zahl der
bisher ganz unbekannten oder nur flüchtig beschriebenen Frühdrucke;
wir glauben durch die bibliographisch genaue Beschreibung dieser Stücke
der Inkunabelforschung einen nicht ganz unwesentlichen Dienst zu leisten.

Die Perle dieser Abteilung jedoch ist der wundervolle Druck von
Fust & Schoeffer: Cicero, Officia et Paradoxa 1465, auf Pergament
gedruckt, mit herrlich gemalten Randbordüren. Es ist ein in jeder Be'
ziehung kostbares Produkt, mit Gutenbergs Typen von seinen beiden
Nachfolgern Peter Schoeffer und Johannes Fust gedruckt. Die kunst'
vollendete Meisterschaft dieses Erstdruckes eines Klassikers, die liebevolle,
entzückende Handmalerei und Rubrizierung, die Feinheit und Weichheit
des Pergaments, der legendenhafte Zauber, der die Schöpfungen der
Erstlingspresse umspinnt, dazu der intime Reiz der bequemen Handlich'
keit, mit der man das wundervolle Werk umfassen kann, all dies macht
dasselbe zu dem begehrenswertesten unter allen Schätzen, die das Auge
und das Herz des Bibliophilen entzücken. Bezüglich der näheren Details
verweisen wir auf Nr. 229 des Kataloges.

Den Anschluss an die Frühdrucke bildet die Abteilung der Holz'
schnittwerke des 16. Jahrhunderts. Auch hier dieselbe Wahrnehmung,
dieselbe Fülle besonders schöner, besonders merkwürdiger, reich illu'
 
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