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Gilhofer & Ranschburg <Wien> [Hrsg.]
Katalog der Bücher-Sammlung Franz Trau: Handschriften mit Miniaturen, XI. - XVI. Jh. ; Miniaturen auf Einzelblättern, XII. - XVI. Jh. ; Holztafeldrucke - Apocalypse, Biblia Pauperum, Ars Moriendi ; Inkunabeln 1454 - 1500 ; Holzschnittwerke des XVI. Jh. nebst einigen seltenen Werken des XVII. und XVIII. Jh. ; Versteigerung: den 27. und 28. Oktober 1905 (Katalog Nr. 19) — Wien, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.20833#0016
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I WF I ^lie Sammlung Trau, die sich aus Ob-

jekten der verschiedensten Kunst'
gebiete zusammensetzt, geniesst einen Welt'
ruf. Ihre Anfänge reichen in das zweite
Viertel des 19. Jahrhunderts zurück. Ihr
bedeutendster und wertvollster Bestand wurde aber von Herrn Franz
Trau in den letzten drei Dezennien erworben. Besonders hervorragend
sind die Münzensammlung und die an kostbaren Stücken reiche Japan'
und China'Kollektion, welche nebst den kunstgeschichtlich hochbedeutenden
römischen und griechischen Antiken im Besitze der Familie verbleiben.

Der vorliegende Katalog verzeichnet die Sammlung von Hand'
Schriften, Miniaturen und Seltenen Druckwerken, welche wohl
mit vollster Ueberzeugung als eine der bedeutendsten Privatsammlungen
auf diesen Gebieten bezeichnet werden kann. Ein Mann von umfassend"
stem Wissen, ein Kenner von ungewöhnlichem Scharfblick, dessen Auge
und Geschmack während eines langjährigen Aufenthaltes in London die
richtige bibliophile Schulung erfahren, verstand es Franz Trau, das Beste
vom Besten und das Seltenste vom Seltenen auszuforschen und zu er"
werben und auf diese Weise eine Sammlung zu schaffen, die nahezu
nur aus Objekten ersten Ranges besteht.

Die stattliche Anzahl von ungefähr 80 illuminierten Handschriften
im Besitze eines Privatmannes muss allein schon Staunen erregen. Es
genügte dem regen Kunstsinne des Sammlers nicht, ein oder das andere
schöne Stück zu erwerben; ein besonders geschmackvolles Initial in dem
einen, die von der gewöhnlichen Schablone abweichende Auffassung und
Ausführung in dem anderen der Manuskripte bewog ihn, sich keine
allzu enge Grenze zu setzen, und so wurde mit verständnisvoller Liebe
und offener Hand die in ihrer Art einzige Sammlung geschaffen. Er'
gänzend und vervollständigend schliesst sich an die Reihe der Hand'
Schriften die ebenso hervorragende und wundervolle Sammlung von
 
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