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L'ART ET LES ARTISTES HOLLANDAIS,
Par Henri Havard. Paris, A. Quantin, 1879.
eich' hohe Ziele (ich die staatliche Kunstpflege in Frankreich fteckt und wie beharrlich sie diefelben ohne
Rücksicht auf den materiellen Aufwand zu erringen sich bemüht, ist aus dem besprochenen Werke von
Neuem zu ersehen. Volle sieben Jahre hat Henri Havard, der bekannte geist- und kenntnissvolle Kunst-
forscher, im Auftrage des französischen Unterrichtsministeriums in den Niederlanden zugebracht, um in den dortigen
Archiven kunstgeschichtliche Studien zu machen, und mit einer reichen Ausbeute an bisher unbekannten Daten
und Documenten ist er heimgekehrt. Gleich seine erste Publication: „Histoire de la fa'ience Delst" liess erkennen
welchen Umfang die Forschungen Havard's genommen haben und die erste Lieferung seines Werkes über die
holländische Kunst gibt hievon einen neuen Beweis. Dasselbe wird in abgerundeten Monographien und Efsays
reich illustrirte Beiträge zur Geschichte der Kunst und Künstler Hollands bringen, als Materialien „zu deren
vollständiger und definitiver Geschichte, die zu schreiben gegenwärtig noch unmöglich ist". Die erste Lieferung
enthält eine an neuen Angaben und Dokumenten sehr reiche Monographie über Michiel van Miereveit, dann eine
interessante Studie über Titus van Rijn, den Sohn Rembrandt's, und bringt im Anhange einige archivalische Notizen
über verschiedene Künstler. Wie alle Publicationen des Quantin'ichen Verlages, zeichnet sich auch die besprochene
durch-eine musterhafte Ausstattung aus. Ein Porträtstich von Flameng nach M. van Miereveit, eine Radirung von
Dujardin nach einer bisher unveröffentlichten, das Porträt seines Sohnes Titus darstellenden Handzeichnung von
Rembrandt im britischen Museum und zinkographische Reproduktionen von drei anderen unverösfentlichten Hand-
zeichnungen dieses Meisters bilden eine werthvolle Beigabe des Heftes. Wir hosfen aus den solgenden Lieferungen
die eine oder andere Kunstbeilage unseren Lesern vorführen zu können, und empsehlen die besprochene Publication
den Liebhabern der altniederländischen Kunst auf das Wärmste.
ITALIEN,
In Schilderungen von K. Stieler, IL. Paulus, W./Caden, mit Bildern nach zahlreichen Künftlern in Holzschnitten von A. Closs.
II. Auflage. Stuttgart, J. Engelkorn, 1879.
Im Bereiche der deutschen Prachtwerk-Literatur,
welche in den letzten Jahren einen so grossartigen
Auffchwung genommen hat, können sich nur wenige
Publicationen eines gleich bedeuten den und verdienten
Erfolges rühmen, wie das nunmehr in der zweiten
Auflage vollendet vorliegende Ulustrationswerk des
Engelhorjt'ichtn Verlages über Italien. Zum Theil
sreilich ist dieser Ersolg aus die unverjährte und
^ ungeminderte Anziehungskrast zurückzusühren, welche
das reizvolle Land im Süden der Alpen seit jeher
aus die Nordländer, insbesondere aus alle Deutfchen,
ausübt; zum anderen Theile aber beruht die unge-
| heure Verbreitung des besprochenen Werkes aus
desfen wohldurchdachter Anlage und seiner sorg-
sältigen, in Wort und Bild gleich gediegenen Aus-
sührung. Karl Stieler, Eduard Paulus und Woldemar
Kaden, drei Namen von gutemKlang aus dem Gebiete
der Reise-Literatur, haben Italien unter einander
nach ihren Lieblingsregionen getheilt und, unter
einheitlicher Disposition des Stosfes, eine leben-
dige, aus gründlichen historischen Kenntnisfen und
eingehendster Autopsie beruhende Schilderung von Land und Leuten in alter und neuer Zeit geboten, der
wesentlich zu Gute kommt, dass jeder der Autoren mit jener enthusiastischen Hingabe und überströmenden Wärme
gearbeitet hat, die man an einen Lieblingsstosf zu wenden pssegt. Den tresflichen, durchwegs in ein vornehmes


\.ä 1

Charakterkopf aus den Sabiner Berg

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