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Orientalische Frauengruppe

Fast jede Seite des besprochenen Werkes gibt
Zeugniss nicht blossvon dem ersolgreichen Streben
des berühmten Autors, die ungeheuere Fülle seines
Wissens und seiner durch persönliche Anschauuno-
erworbenen Kenntniss des geschilderten Landes in
all' den vielgestaltigen Stadien seiner Civilisation
klar, knapp und formvollendet darzulegen, sondern
auch von derwahrhaft künstlerischen Durchsührung
der Publication in ihren Illustrationen und in ihrer
gesammten graphischen Decoration. In der langen
Reihe der deutsehen und österreichischen Künstler,
welche der Verleger für sein Unternehmen zu
gewinnen verstanden, sind keine unbekannt, viele
hoch angesehen und mehrere zählen zu den
berühmtesten Malern unserer Zeit. Adols Gnanth,
Wilhelm Hecht, C. Rudols Huber, Franz Lenbach,
Hans Mapart, Leopold Carl Müller, Gustav Richter,
F. Schmoranz, Adols Secl, Alma Tadeina, C. Werner
und andere Namen von bestem Klang in derKünstler-
welt schmücken das Verzeichniss der künstlerischen
Mitarbeiter dieser prächtigen Publication; kein
Wunder daher, dass alle Elemente, aus welchen
die Illustrationen eines derartigen Werkes sich
naturgemäss zusammensetzen: ethnographische und
Iandschaftliche Studien, Genredarstellungen, Bilder
aus der Thier- und Pflanzenwelt, sowie Architeftur-
stücke, in wohl berechneter und künstlerisch gleich-
werthiger Vertheilung vertreten erscheinen. So
erlangt der Leser eine erschöpsende und lebhaste
Anschauung des Landes, wie sie ihm in anderer
Weise nicht vermittelt werden könnte.
Besondere Erwähnung gebührt der ossenbar
einer feinsinnigen Künstlerhand zuzuschreibenden
reizvollen Disposition des Werkes. Die Illustra-
tionen sind dem Texte nicht bloss einsach angesügt,
sondern sie schmiegen sich ihm in malerischer und
graziöser, oft sogar in geradezu koketter Weise an,
da viele derselben in Gestalt von Initialen, Ansangs-
und Schlussvignetten, sowie sonstiger Zierrathen
geistreich und geschmackvoll verwendet sind. An
der Aussührung der Holzschnitte haben sast alle
hervorragenden deutsehen Xylographen Theil
genommen und abermals an den Tag gelegt, dass
im Fache des Holzschnitts Deutschland gegenwärtig
unbestreitbar die Führung übernommen hat. Was
heutzutage der deutsehe, insbesondere der Stutt-
garter Verlag in künstlerisch-prächtiger Verwen-
dung dieses Reproduftionsmittels leistet, wird
anderwärts nur ausnahmsweise erreicht. Gleiches
Lob verdient der von der ausgezeichneten Osficin
des Verlegers musterhaft hergeftellte Druck.
 
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