Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Editor]
Die Graphischen Künste — 13.1890

DOI issue:
Heft 6
DOI article:
Recensionen
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3812#0171
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
115
nennt, ist auch der ersle, der, leider ziemlich mangelhaft, im Ryksmuseum vertreten ist, nämlich
Jacob Cornelisz. Sein erst kürzlich erworbenes Selbstbildniss legt aber doch ein schönes Zeugniss
ab für den Meister als Porträtmaler; und namentlich auch als Bildnissmaler sind die darauffolgenden
Meister wichtig. Sein Sohn Dirck Jacobsz, Cornelis Anthonisz, Dirck Barendsz, Cornelis Ketel,
Aert Pietersz e häti quanti werden in Bild und Wort vorgeführt. Die hohen Vorzüge der Hanfstängcl-
schen Photogravüren kommen bei diesen Bildnissen ganz besonders zur Geltung.
Von der kirchlichen Malerei in Amsterdam ist nur äusserst wenig erhalten, und das Fragment
des Hochaltars aus der Marienkirche, ein Werk des Pieter Aertsz, lässt den Verlust nur um so mehr
beklagen. Von demselben Künstler rührt auch die lebendige Darsteilung des Eiertanzspieles her,
welche wir auf dieser Seite reproduciren. Das interessante Bild trägt das Datum 1557.
Wenn wir uns zum siebenzehnten Jahrhundert wenden, so tresfen wir die Schüler der eben
genannten Porträtisten, Cornelis van der Voort, Nicolaes Elias, Thomas de Keyser, Werner van


Der Eiertanz von Pieler Aertsen.

Valckert u. A., die alle durch gute Werke im Museum, und also auch in Bredius' Prachtwerk vertreten
sind. Daneben blühte zwar eine ausgedehnte Schule von Landschaftsmalern, wie Govert Jansz und
Hercules Seghers, desfen Arbeiten Rembrandt bewunderte; aber die Werke aller dieser Meister mussen
erst noch wiedergefunden werden. Die Porträtmaler sind meistens durch Schützen- oder Regentcn-
stücke vertreten, welche eben die Hauptzierde des Museums an derStadhouderskade bilden. Nirgends
in der ganzen Welt findet man diese merkwürdigen Denkmäler der Kunstliebc unserer Ahnen so
zahlreich. Aussei" in dem Museum, sind noch viele in anderen öffentlichen Bauten der Hauptstadt
ausgestellt, und noch mehr sind verschollen. Beachtet man hiebet, dass diese Stücke, wenigstens die
älteren, meistens nicht bezeichnet sind, so ergibt es sich, wie äusserst schwierig es ist, immer den
richtigen Meister herauszufinden und damit ihre Bedeutung für die Kunstgeschichte zu bestimmen.
Die Vorarbeiten der Herren D. ('. Meyer jun. und des Professors Freiherrn Six haben jedoch sehon
Vieles als unumstösslich festgestellt, und hier wird nun zum ersten Male ein Gesammtbild dieser
hochwichtigen Gruppe geboten. Cornelis van der Voort, der sich namentlich nach Aert Pietersz
 
Annotationen