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helleren Ton, und eine dritte, die dunkler ist, und diese Verschiedenheit des Tones schadet der
decorativen Wirkung ganz bedeutend.«
Immer mehr wendet sich Grasset dem decorativen Kunstgewerbe zu. Im vollen XIX. Jahr-
hundert bietet er uns das Bild eines Meisters aus dem Mittelalter und seine Thätigkeit hat ihren
belebenden Einssuss auf alle Zweige ausgedehnt, wohin die Schönheit der Farbe und Form
sich nur immer erstrecken kann — und wo könnte sie nicht eindringen? Sein Einfluss ist bei der
arbeitenden Jugend überwiegend worden und einzig der Name Puvis de Chavannes geniesst eine,
dem seinen gleiche Popularität. Die Saat, die er gesäet, schiesst üppig in Halme, von allen Seiten
winkt goldene Ernte und man kann vorhersehen, dass Frankreich, das eine Zeit lang in dieser
Renaissance der decorativen Kunst von England überflügelt war, an der Spitze der Bewegung
einen gleichwertigen Rang einnehmen wird.
Eine neue Revue »Art et Decoration« scheint in ihrem vollen Umfange von Principien
belebt zu sein, die die seinen sind, und von allen Seiten ersteht ein Schwärm von Decorateuren
und Kunstindustriellen, die ihn als Anführer und Chef ansehen. Die Jahre des Kämpfens sind
vorüber. Wir möchten aber doch mit einem Wunsche schliessen: da Grasset seinen Quatre fils
Aymon eine geringere Bedeutung zumisst als seine Bewunderer — möchte ich wünschen, dass
er uns doch bald ein Illustrationswerk beschere, das seinen heutigen Anschauungen entspricht. Man
sagt, dass demnächst Tristan und Yseult erscheinen solle — möge dieses Buch, von der Hand
des Meisters verziert, die Erfüllung unseres Wunsches bringen.

J

(Aus dem Französischen übersetzt von Mathilde Folnesics.)

William Ritter.









 
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