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und Palestrina finden sich
auf Blättern genannt. Ein
Jahr des Reisens ist 1838.
Auf Grund der Zeichnun-
gen ist Tunner in diesem
Jahre in Otricoli am Ober-
lauf des Tiber, in dem
wegen der Wasserfälle der
Xcra aufgesuchten Terni,
im laubreichen Spoleto, in
Senigallia bei Ancona, in
Triest, in Graz und in
Strassengel, dem Wall-
fahrtsort bei Graz, in Bo-
logna, Florenz und Arezzo
nachzuweisen. 1839 ist er
wieder in Rom, abermals
im Sabinergebirge, in Gen-
zano, berühmt durch das
Fest der »Fiorata« in der
Woche nach Fronleichnam,
das z. B. Führich in den
Briefen an den Vater und
Ludwig Richter in seinen
Lebenserinnerungen aus-
führlich schildern, und auch
im Volskergebirge: in Cori
und Segni. 1840 kommt
der Name Rom zum letzten
Male auf Tunners Zeich-
nungen vor. Veldes, der
Triglav, Kronau, die Vil-
lacher Alpen, Murau geben auf Blättern, die vom Jahre 1840 datiert sind, den Weg nach Graz,
der Stätte seines neuen Wirkens, an. Aus einem 1845 an den damals bereits quieszierten Direktor
des kaiserlichen Münz- und Antikenkabinetts in Wien, Anton von Steinbüchel, gerichteten Brief
des Künstlers geht hervor, daß er 1843 in Venedig war. Ein paar Zeichnungen belegen für das
Jahr 1851 eine Fahrt nach Verona. Diese zwei zuletzt genannten Reisen sind sicherlich »Kunst-
reisen in den jährlichen Ferien«. Die Bewilligung solcher Reisen und der Mittel dazu hatte sich
Tunner in seinem Gesuch um die Direktorstelle ausdrücklich ausbedungen.
Die aus den Zeichnungen abgelesenen Aufenthaltsorte des Künstlers sind natürlich größten-
teils zugleich Vorwürfe, an denen er seine Kunst erprobt. Darunter spielen die stadtrömischen
Veduten eine wichtige Rolle. Vom 5. August 1830 ist das hier reproduzierte Doppelblatt datiert;
es zeigt das Panorama von Rom (links die Kuppel von S. Carlo ai Catinari, in der Mitte Araceli und
den kapitolinischen Turm, rechts hinter dem Rücken des Palatin die Torre de' Conti) vom Aventin
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(
Josef Tunner, Bildnis Julius Schnorrs von Carolsfeld. Zeichnung. Leoben, Frau Johanna von Sprung
31
und Palestrina finden sich
auf Blättern genannt. Ein
Jahr des Reisens ist 1838.
Auf Grund der Zeichnun-
gen ist Tunner in diesem
Jahre in Otricoli am Ober-
lauf des Tiber, in dem
wegen der Wasserfälle der
Xcra aufgesuchten Terni,
im laubreichen Spoleto, in
Senigallia bei Ancona, in
Triest, in Graz und in
Strassengel, dem Wall-
fahrtsort bei Graz, in Bo-
logna, Florenz und Arezzo
nachzuweisen. 1839 ist er
wieder in Rom, abermals
im Sabinergebirge, in Gen-
zano, berühmt durch das
Fest der »Fiorata« in der
Woche nach Fronleichnam,
das z. B. Führich in den
Briefen an den Vater und
Ludwig Richter in seinen
Lebenserinnerungen aus-
führlich schildern, und auch
im Volskergebirge: in Cori
und Segni. 1840 kommt
der Name Rom zum letzten
Male auf Tunners Zeich-
nungen vor. Veldes, der
Triglav, Kronau, die Vil-
lacher Alpen, Murau geben auf Blättern, die vom Jahre 1840 datiert sind, den Weg nach Graz,
der Stätte seines neuen Wirkens, an. Aus einem 1845 an den damals bereits quieszierten Direktor
des kaiserlichen Münz- und Antikenkabinetts in Wien, Anton von Steinbüchel, gerichteten Brief
des Künstlers geht hervor, daß er 1843 in Venedig war. Ein paar Zeichnungen belegen für das
Jahr 1851 eine Fahrt nach Verona. Diese zwei zuletzt genannten Reisen sind sicherlich »Kunst-
reisen in den jährlichen Ferien«. Die Bewilligung solcher Reisen und der Mittel dazu hatte sich
Tunner in seinem Gesuch um die Direktorstelle ausdrücklich ausbedungen.
Die aus den Zeichnungen abgelesenen Aufenthaltsorte des Künstlers sind natürlich größten-
teils zugleich Vorwürfe, an denen er seine Kunst erprobt. Darunter spielen die stadtrömischen
Veduten eine wichtige Rolle. Vom 5. August 1830 ist das hier reproduzierte Doppelblatt datiert;
es zeigt das Panorama von Rom (links die Kuppel von S. Carlo ai Catinari, in der Mitte Araceli und
den kapitolinischen Turm, rechts hinter dem Rücken des Palatin die Torre de' Conti) vom Aventin
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Josef Tunner, Bildnis Julius Schnorrs von Carolsfeld. Zeichnung. Leoben, Frau Johanna von Sprung
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