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der Gedanke zu der Komposition, die in den Gemälden beim Grafen Hemricourt und beim Marquis
of Bute zur Ausführung kam, muß in Rubens' Hause entstanden sein, ja er rührt, wie unsere
Zeichnung beweist, offenbar von dem großen Meister selbst her. Eine Szene, die er selbst erlebt
hat, die Ertappung seines eigenen Knaben beim Stehlen von Trauben, mag ihm die Idee zu
dem Bilde eingegeben haben. Er hat, in unserer Zeichnung, die Gestalt der Magd entworfen, und
gewohnt, seinen Schülern, ja selbst Bildhauern und Holzschneidern, Anregungen aller Art zu geben,
die Ausführung Boeckhorst und Snyders überlassen, wobei er auf das einzelne wohl kaum mehr
viel Einfluß nahm. Viel weniger wahrscheinlich kommt uns eine andere Möglichkeit vor, daß näm-
lich Rubens seine Studie für einen anderen Zweck geschaffen und Boeckhorst sie dann in der hier
gezeigten Weise verwendet hätte, ohne auf die ursprüngliche Absicht des Schöpfers Rücksicht zu
nehmen. Gustav Glück.

Peter Paul Rubens, Butternde Magd. Zeichnung in der
Sammlung des Herzogs von Devonshire in Chatsworth.
 
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