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Theo Blum, Parkvegetation. Aus »Palazzo Chigi und sein Park in Ariccia.. Blatt 3 der Folge. Kaltnadelarbeit. Plattengröße 32 : 40 cm.

Ja

Losbruches der Expressionisten. Blum gehört interessanterweise ebenfalls zur Generation jener Um-
stürzler, auch er ist ja wie Picasso, Heckel, Schmitt-Rottluff, Beckmann, Lehmbruck usw. anfangs
der achtziger Jahre geboren. Aber so sehr man die Problemstellung jener Generation auch bei ihm
findet, so wenig ließ er sich zu Entartungen und Einseitigkeiten verleiten, an denen er künstlerisch
hätte scheitern müssen. Seine innere seelische Kraft und Gesundheit hat ihn sowohl vor destruk-
tiver Verzerrung wie auch vor hysterischen Kindlichkeiten bewahrt. Trotzdem brach auch er mit
dem Akademismus, eigentlich fast ohne seine Absicht. Es ist erheiternd genug, sich vorzustellen,
wie damals der junge Kunstgewerbler und Aquarellist sich an die Berliner Akademie wandte, um
hier weiter zu studieren, was ihm aber von einem ihrer hohen Senatoren und einem weiteren könig-
lichen Professor, wohl in weiser Selbsterkenntnis, widerraten wurde mit der Begründung, daß er
über alle von der Akademie »zu vermittelnden und anzustrebenden Kenntnisse und Techniken«
bereits verfüge. So wandte sich denn Blum endgültig der Freilichtmalerei zu, zunächst, durch Wett-
bewerbe veranlaßt, der aquarellistischen Schilderung von Straßenbildern, die er für Köln, nunmehr
seinen ständigen Wohnsitz, im Jahre 1914 in einem Gesamtwerke herausgab. Dann kam eine erste
Italienfahrt, die ebenfalls reiche aquarellistische Ausbeute lieferte. Mitten während der Arbeit an
Industriebildcrn hieß es aber 1915 an die Westfront gehen. Ein tolles Leben begann; Vormarsch in

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