Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 54.1931

DOI Artikel:
Seligmann, A. F.: Johanna Kampmann-Freund
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6346#0107
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
entgegenkommend,
weder in bezugauf die
Sujets, noch hinsicht-
lich der Ausführung.
Johanna Kamp-
mann-Freund, dies
der Name der Künst-
lerin, war bald ein
geschätztes Mitglied
der vorhin genannten
Vereinigung, bei de-
ren Veranstaltungen
ihre Arbeiten ziemlieh
regelmäßig zu sehen
waren und von kunst-
verständigen Besu-
chern nach Verdienst
gewürdigt wurden.
Von ihren Malereien
zu sprechen ist hier
nicht der Ort, doch hat
sie auch auf diesem
Gebiete sehr Beach-
tenswertes geschaffen.
In letzter Zeit hat sie
sich derRadierungzu-
gewendet, durch eine
Mappe »Wiener Mu-
sikerhäuser« ist ihr
Name in weiteren
Kreisen bekannt ge-
worden. Doch kommen
meines Erachtens ihre
Qualitäten — bis jetzt
wenigstens — in die-
ser Technik nicht so

voll zur Geltung, als wenn sie mit Bleistift oder Kreide zeichnet. Aus allen ihren Arbeiten aber
spricht ein tiefer Ernst, eine ungewöhnliche geistige Energie und eine oft bis zur Schmerzhaftig-
keit intensive Fähigkeit des Empfindens, zugleich aber auch ein feines Naturgefühl und ein ent-
schiedener Geschmack, der vor Übertreibungen und Exzessen schützt.

Über den Lebensgang und die geistige Entwicklung der Künstlerin liegen uns eigenhändige
schlagwortartige Aufzeichnungen zu einem Curriculum vitae vor, die wir im folgenden benützen.

JohannaFreund wurde zuWien im Jahre 1888geboren, als Tochter eines »stark geistigen, schwer-
mütigen Vaters, dem geschäftliche Sorgen zu sozialen Fragen werden, den Religionsgeschichtliches

91

Johanna. Kampmann-Freund, Aktstudien.

Bleistiftzeichnung.
 
Annotationen