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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 55.1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.6347#0060
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Ottohans Beier, Am Rhein.

Radierung.

OTTOHANS BEIER.

»Von deutscher Seele« war der Titel einer im Jahre 1921 im Verlage von F. Bruckmann,
München, von Beier erschienenen Mappe, die eine Sage, eine Legende, ein Märchen und ein Gebet,
einen Spruch sowie ein Lied zum Inhalt hatte. Man könnte das gesamte graphische Werk dieses
vielseitigen, unermüdlich tätigen und seit 1921 inzwischen durchaus zum Meister gereiften, erstaun-
lichen und reich begnadeten Künstlers, der sich auch als Maler auszeichnet, unter diesem Titel
zusammenfassen. Denn aus fast sämtlichen Blättern, aus Radierungen und Kupferstichen, aus
Zeichnungen und aus den selteneren Holzschnitten Beiers, wofür hier ein Beispiel, das in geradezu
faszinierender Weise die gespenstische geisternde Gestalt des Helden unheimlich beleuchtet gegen
das Dunkel des Hintergrunds stellt, hinreichen muß, spricht mit zwingender Gewalt in erster Linie
ein seelisches Erlebnis. Aber über solch seelischem Gehalt wird das Formale selbst in denjenigen
Blättern nicht vernachlässigt, die stärker und betonter expressiv gehalten sind als jene anderen, die,
insbesondere auf einer Fahrt ins Donautal, auf einer Reise nach Kopenhagen und Dänemark (auf
Einladung des dortigen deutschen Gesandten), nach Rumänien und wiederum nach der Neuburg am
Inn schon 1925 die erste innigere Fühlungnahme mit der Natur bezeugen. Noch unmittelbarer aber
gestalteten sich diese engeren Beziehungen zur Natur und damit nun auch zum Leben, als 1930

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