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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 55.1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.6347#0061
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Ottohans Beier, Johannes der Täufer.

Kupferstich.

das Albrecht-Dürer-Stipendium dem Künstler weiter ausgedehnte Reisen erlaubte. So fand Beier
von der Komposition den Weg zum lebensvoll Figürlichen und zur Landschaft. Aber nicht etwa so,
daß über dem Figürlichen und über dem Landschaftlichen jemals die Komposition in den Hinter-
grund zu treten hatte. Das freie Komponieren mit dem größeren Spielraum für Phantasie, für
Fabulieren, für tief schärfende Symbolik blieb ständig des Künstlers bevorzugte Aufgabe. Immer
aber wird die Forderung nach klarer Bildhaftigkeit aller Ideen zugleich erfüllt. So reich nun, wie die
wechselnden Schöpfungen im überreichen »Oeuvre« Ottohans Beiers sind, so reich und wechselnd
war auch sein Leben. Ja dieses Leben war von früh auf mit so mannigfaltigen Schicksalen ver-
knüpft, daß dieses ganz besondere Leben eine breitere Würdigung hier rechtfertigt, wie denn auch
der Stammbaum des Künstlers seine nach allen Seiten hin besondere und ungewöhnliche Veran-
lagung mit zu erklären vermag.

In Karlsruhe, wo sein Vater Oberingenieur war, kam Beier am 9. Oktober 1892 zur Welt. Der
Vater, der als Schmied gelernt und sich handwerklich weitergebildet hatte, stammte aus dem
Sächsischen Erzgebirge, wo schon der Großvater lebte. Unter den Vorfahren wird von L. Richter
auch ein Bildnis- und Miniaturmaler Beier erwähnt. Die Mutter, Tochter eines Rektors, stammte
aus der Heidelberger Gegend. Auch unter den mütterlichen Ahnen findet sich ein Porträtmaler des

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