Abb. 40 Meister Berthold von Nördlingen. Kreuzigung Christi, vom
Bornhofener Altar. Anfang desij.Jahrh. Bonn, Provinzialmuseum
DIE WESTFÄLISCHE MALEREI
Der neuen Entwicklung, die an vielen Stellen sich anbahnte, folgte Köln
selbst, wo eine starke bodenständige Tradition als retardierendes Mo-
ment wirkte, am langsamsten und zögerndsten. Aber über den Rahmen der
Stadt hinaus wird der historische Hinweis, der in der Erwähnung eines
Malers Hermann von Köln in der Karthause von Dijon gegeben ist, frucht-
bar für die Erkenntnis der Zusammenhänge niederdeutscher und burgun-
discher Malerei überhaupt.
Während im Süden Deutschlands die böhmische Tradition mit ihren ita-
lienischen Stilelementen stärker haftete und länger nachwirkte, breitete sich
der Stil, der sich an den Höfen der burgundischen Herzöge gebildet hatte,
im deutschen Norden rasch und unaufhaltsam aus. In Westfalen erscheinen
seine frühesten und bedeutendsten Zeugnisse, und die durch Jahrzehnte zu
verfolgende enge Verknüpfung der erhaltenen Denkmäler vereinigt bis nach