VORWORT
Die Abbildungen des vorliegenden Bandes sind in vier Abteilungen angeordnet
worden, welche den mit Recht allgemein unterschiedenen Hauptperioden im
Leben und Schaffen Van Dycks entsprechen. Innerhalb jeder Abteilung ist die
Einreihung der einzelnen Werke nicht streng zeitlich gedacht: es wurden nicht
nur Kompositionen und Bildnisse voneinander getrennt, sondern auch Gemälde,
die aus anderen als aus chronologischen Gründen zusammen gehören, in manchen
Fällen zur bequemeren Vergleichung einander nahegebracht. Eine solche Art der
Anordnung ist in der Überzeugung gegründet, daß die sonst übliche und beliebte
zeitliche Aufreihung von Werken eines Meisters, der in der Freiheit und zugleich
in der Bedingtheit seines Schaffens bald Kompositionen liegen läßt, bald ältere
wieder aufnimmt, bald eine neue Ausdrucksweise wählt, bald auf eine ältere
zurückgreift, weder die Wahrheit, noch selbst einen richtigen Begriff der histo-
rischen Entwicklung ergibt und daß vielmehr eine Aufeinanderfolge, die andere-
innere oder äußere — Zusammenhänge mitberücksichtigt, zu einem vollkom-
meneren Bilde der Tätigkeit des Künstlers führt, weil sie der Wirklichkeit näher
kommt als jene rein zeitliche.
Bei der Auswahl der Abbildungen war es die Absicht, möglichst alle wich-
tigen bekannt gewordenen Kompositionen des Meisters wiederzugeben, soweit sie
zugänglich waren und nicht widrige Umstände die Aufnahme verhinderten.
Nicht aber in allen Fällen konnte das beste erhaltene Exemplar der einzelnen
Kompositionen abgebildet werden, weil es entweder nicht erreichbar war oder
nur durch zeitraubende Untersuchungen und Reisen hätte festgestellt werden
können. Eine Beschränkung fand—abgesehen von ganz unwichtigen oder gar
zweifelhaften Stücken — nur auf dem Gebiete der Porträt- und Studienköpfe,
sowie der Skizzen statt, von denen aber einzelne bezeichnende Beispiele mit-
geteilt werden konnten. Ganz ausgeschlossen wurden — mit der einzigen wohl
berechtigten Ausnahme von Ruhens’ Porträt (Einleitung S. XV)—die grau in
Grau gemalten Bildnisskizzen, die als Vorlagen zur Ikonographie gedient haben,
sowohl wegen ihrer großen Anzahl als auch deshalb, weil ihre Eigenhändigkeit in
den meisten Fällen sehr zweifelhaft ist und eine gründliche Untersuchung über
dieses Gebiet noch fehlt, welche von einem jüngeren holländischen Forscher,
wie ich höre, beabsichtigt ist.
Als eine wichtige und wertvolle Vorarbeit muß ich der ersten Ausgabe dieses
Bandes der Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben dankbar gedenken, welche
Emil Schaeffer nach dem damaligen Stande der Forschung (1900) besorgt und
mit einer geistreich geschriebenen Einleitung, die freilich meiner Anschauung
von der Bedeutung des Künstlers nicht entspricht, und mit inhaltsreichen Er-
IX
Die Abbildungen des vorliegenden Bandes sind in vier Abteilungen angeordnet
worden, welche den mit Recht allgemein unterschiedenen Hauptperioden im
Leben und Schaffen Van Dycks entsprechen. Innerhalb jeder Abteilung ist die
Einreihung der einzelnen Werke nicht streng zeitlich gedacht: es wurden nicht
nur Kompositionen und Bildnisse voneinander getrennt, sondern auch Gemälde,
die aus anderen als aus chronologischen Gründen zusammen gehören, in manchen
Fällen zur bequemeren Vergleichung einander nahegebracht. Eine solche Art der
Anordnung ist in der Überzeugung gegründet, daß die sonst übliche und beliebte
zeitliche Aufreihung von Werken eines Meisters, der in der Freiheit und zugleich
in der Bedingtheit seines Schaffens bald Kompositionen liegen läßt, bald ältere
wieder aufnimmt, bald eine neue Ausdrucksweise wählt, bald auf eine ältere
zurückgreift, weder die Wahrheit, noch selbst einen richtigen Begriff der histo-
rischen Entwicklung ergibt und daß vielmehr eine Aufeinanderfolge, die andere-
innere oder äußere — Zusammenhänge mitberücksichtigt, zu einem vollkom-
meneren Bilde der Tätigkeit des Künstlers führt, weil sie der Wirklichkeit näher
kommt als jene rein zeitliche.
Bei der Auswahl der Abbildungen war es die Absicht, möglichst alle wich-
tigen bekannt gewordenen Kompositionen des Meisters wiederzugeben, soweit sie
zugänglich waren und nicht widrige Umstände die Aufnahme verhinderten.
Nicht aber in allen Fällen konnte das beste erhaltene Exemplar der einzelnen
Kompositionen abgebildet werden, weil es entweder nicht erreichbar war oder
nur durch zeitraubende Untersuchungen und Reisen hätte festgestellt werden
können. Eine Beschränkung fand—abgesehen von ganz unwichtigen oder gar
zweifelhaften Stücken — nur auf dem Gebiete der Porträt- und Studienköpfe,
sowie der Skizzen statt, von denen aber einzelne bezeichnende Beispiele mit-
geteilt werden konnten. Ganz ausgeschlossen wurden — mit der einzigen wohl
berechtigten Ausnahme von Ruhens’ Porträt (Einleitung S. XV)—die grau in
Grau gemalten Bildnisskizzen, die als Vorlagen zur Ikonographie gedient haben,
sowohl wegen ihrer großen Anzahl als auch deshalb, weil ihre Eigenhändigkeit in
den meisten Fällen sehr zweifelhaft ist und eine gründliche Untersuchung über
dieses Gebiet noch fehlt, welche von einem jüngeren holländischen Forscher,
wie ich höre, beabsichtigt ist.
Als eine wichtige und wertvolle Vorarbeit muß ich der ersten Ausgabe dieses
Bandes der Klassiker der Kunst in Gesamtausgaben dankbar gedenken, welche
Emil Schaeffer nach dem damaligen Stande der Forschung (1900) besorgt und
mit einer geistreich geschriebenen Einleitung, die freilich meiner Anschauung
von der Bedeutung des Künstlers nicht entspricht, und mit inhaltsreichen Er-
IX