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Gobinet, Charles
Grundveste Der Christlichen Gottseeligkeit: Oder Anleitung eines Christen, Seinen Lebens-Wandel, Gleich von Jugend an, Nach der Beruff- oder Stands-mässigen Vollkommenheit, einzurichten. Worinnen auch ein jeder ... seinen Geistlichen Frucht schöpffen kan. Gezogen auß Heil. Schrifft, und HH. Vättern, und außgeführt in 5. Theilen — München, 1728 [VD18 14371073]

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https://doi.org/10.11588/diglit.38785#0462
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42 6 Unterweisung der Jugend
erfordert jE, der Persohn eines Odern/ eines Hinen/rines Beambten/ek-
?eMeuu nes -Verwanden/ wann er / als ein ehrlicher Mann/
verlassest / zwar einher wand et / inzwischen aber die Sorg seines Ambts - und
welche die Hz- particular obliZationss feines standts/ ln den Wind schlaget:
?"derbare Ejy andere Bewandtnus hals mit denen Tugenden eines privät-
Ms oder gemeinen Manschens / und widerumd ein andere mit denen
rands nach Tugenden einer P^sotzn / so in öffentlichen Ehrnämbtern sitzet;
ich Liehet, ja m j dwedsrem standt / und Beeuff fänden sich sonderhemiche
Pflichten / die man nicht übertretten kan / ohne der Tugend sich
zuenrmiessigen / und ohne dieselbe gäntzltchen zu verlührn :
tnng/n der Ich wurde mich allzulang aufhalten / falls ich dir alle falsche
falschen Andachten außführlich erzedlen solte: umb sie demnach kurtz zu-
Frombkei- sgmden zufassen / will ich dich ermahnen / l'keoüme! daß Lu dich
umb keine hoffärtrge - oder ehrsüchtige Tugend annehnren sollest/
wordurch anderer Leuth Tugenden pflegen verachtet zuwerden /
die nichts gedulden kan / die anderer Menschen Fehler anmercket/
und ihre eigene nicht erkennet; noch auch umb eine finstere-und
melancholische / mit dero man allen Menschen verdrüßlich - und be-
schwerlich wird / die anderen Leuthen hart-und nur ihr selber süß
fallet / die gähe ist zum tadlen / und niemah's bereith zuentschul-
digen/ auch alsdann / wann darzu schon grosse Ursach odhandenr
Noch auch umb eine gantz besonders Tugend / die von dem
Weeg anderer wahren Tugenden abweichet / damit sie ungewöhn-
liche Übungen würcke/ neue Andachten - und gezwungene Sonder-
darlichketten verbringe / die öffters ein effeöi einer geheimden - und
großen Hochschähung ftiner selbst zu seyn pflegen ;
Noch umb eine schlechte - lüderliche- und Kindische Tugend/
die gleich zittere / wo nichts zu fürchten / und nicht fürchtet / wo
Ursach zur Forcht vorhanden / die aus Dingen / so nicht Sünd
seyn / 8cmpln machet / und sich andere Sachen / die Sünden stynd/
nichts kümmern lasset rc.
Noch auch / Lm Gegenspill / umb eine kecke - oder allzufreye
Tugend / welche / unrer vem pr^rexr der Vermsytung großer U-
be'thaten in aller Hreydeir lebet / was andere Sünden betrifft/
wocdurch man in einem grossen Jrrrhum stecket/ indeme der We-
nige/
 
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