Valencienn.es
1421 Jean Aoustin
1430 Pierrat Le Tour
Jehan Machoul
1433 Roses aus Arras
1442 Meain Ruyelles
1444 Jean Poiteau aus Arras
1454 Jehan Boistel
Jehan Mariet
Jehan Montoire
1457 Jean Lemerchier
1461 Godeffroit Gheldreman aus Istres.
Die Liste erweckt den Eindruck, als ob Valenciennes ständig die Stätte blühender
Wirkereibetriebe gewesen sei. Tatsächlich dürften die meisten der Aufgezählten sich
als Hautelissiers, d. h. als Weber nicht als Wirker betätigt haben. Schon der frühere
Wohnsitz — Kiövraing, Istres — besagt, daß es sich um Orte handelt, in denen nie ein
Wirkereibetrieb bestand.
Dehaisnes bringt den urkundlichen Beleg von einem Ernoul Bresin „ouvrier de haute-
liche", der 1397/98 für Albrecht L, Grafen von Hennegau und Herzog von Bayern, und
dessen Gattin zwei Saumtierdecken mit dem Wappen des fürstlichen Paares fertigt.
Der Preis stellt sich anf 19 Livres 4 Sous, entspricht also den damals für Wappen-
tapisserien der gleichen Größe bezahlten Beträgen. Die Wahrscheinlichkeit spricht im
vorliegenden Falle für Wirkereien. Ferner verkauft Meister Ernoul zwei „capites (car-
pettes) vremauls". Das Muster besteht aus 5 „compas armoyez", ornamental angeord-
neten Kreisen mit dem Wappen des Grafenpaares. Die Beschreibung läßt die Frage
offen, ob es sich um Wirkereien oder Gewebe hnndelt. In der Jahresrechnung vom
16. September 1400 bis 16. September 1401 erscheint Ernoul Bresin von neuem:
„A Ernoul Bresin, ouvrier de hauteliche demorant ä Yalenchiennes, pour pluisieurs
parties d'ouvragez de son mestier qu il a fait pour parer cambre pour le gesine ma-
dame d'Ostrevant si comme pour Y grans draps de paroit ouvres et semös de cour-
bettes et reviersees (Behängen, die zur Abtrennung von Räumen dienten und mit
wiedeikehrenden kreisartigen Ornamenten verziert waren), tenant cascun Y1I aInes
de loncq et Y aInes de leit, sont CLXXV aInes. Item I couvretoir (Bettüberdecke)
ouvret tenant Y aInes et demie de let et YI aInes et demie de loncq, sont XXXYI aInes.
Item I drap de coucque (drap de couche) ouvret, tenant IUI alnez de let et Y alnez
de loncq, sont XX alnez. Item II draps de bankiet (Bankteppiche) ouvres, sont XXVHI
aInes et pour XXIIII fuelles de coussins (Rissenblätter).....CCL1I1I L X1III s. (3).
Der Text bringt keine sonderliche Klärung über die von Bresin geübte Technik.
1416 arbeitet Jean Bresin, wohl ein Sohn oder Yerwandter Meister Arnolds, acht
Maultierdecken für Herzog Johann, den ersten Gatten der Erbin des Hennegaus, Jakobäa
von Bayern. Er erhält den Betrag von 82 Livres. Wahrscheinlich kommen Wirk-
teppiche mit den Wappen der Ehegatten in Frage.
1419 (1418) erscheint „Jehan deFlorence, ouvrier de tapisserie et de haulteliche,
demorant ä Yalenciennes." Die Benennung läßt an Klarheit nichts zu wünschen übrig.
Meister Jehan arbeitet in beiden Techniken, ähnlich wie es bei Ernoul und Jehan
Bresin der Fall gewesen zu sein scheint. Seine Tätigkeit ist im übrigen nur von
geringer Bedeutung. Es handelt sich zunächst um die Instandsetzung und Reinigung —
„renettyet et relavet" — des sogenannten weißen Zimmers, „ycelle ouvr6e de haulte-
liche semee de pappegais et figuröes de damoisielles jouans de la harpe." Der Be-
schreibung nach kommt keine Wirkerei, sondern ein Stoff mit wiederkehrendem
Muster in Frage. Seine sonstigen Arbeiten bestehen in der Ausbesserung des grünen
Zimmers, „sem6e et figur^e de cacheries" (4), und des Teppichs „Schlacht von Jeru-
salem"; wahrscheinlich handelte es sich um die Darstellung der Zerstörung der Stadt
durch Titus, an Hand der Schilderungen des Josephus. Mit Jehan de Florence erlischt
zunächst der Wirkereibetrieb in Yalenciennes.
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1421 Jean Aoustin
1430 Pierrat Le Tour
Jehan Machoul
1433 Roses aus Arras
1442 Meain Ruyelles
1444 Jean Poiteau aus Arras
1454 Jehan Boistel
Jehan Mariet
Jehan Montoire
1457 Jean Lemerchier
1461 Godeffroit Gheldreman aus Istres.
Die Liste erweckt den Eindruck, als ob Valenciennes ständig die Stätte blühender
Wirkereibetriebe gewesen sei. Tatsächlich dürften die meisten der Aufgezählten sich
als Hautelissiers, d. h. als Weber nicht als Wirker betätigt haben. Schon der frühere
Wohnsitz — Kiövraing, Istres — besagt, daß es sich um Orte handelt, in denen nie ein
Wirkereibetrieb bestand.
Dehaisnes bringt den urkundlichen Beleg von einem Ernoul Bresin „ouvrier de haute-
liche", der 1397/98 für Albrecht L, Grafen von Hennegau und Herzog von Bayern, und
dessen Gattin zwei Saumtierdecken mit dem Wappen des fürstlichen Paares fertigt.
Der Preis stellt sich anf 19 Livres 4 Sous, entspricht also den damals für Wappen-
tapisserien der gleichen Größe bezahlten Beträgen. Die Wahrscheinlichkeit spricht im
vorliegenden Falle für Wirkereien. Ferner verkauft Meister Ernoul zwei „capites (car-
pettes) vremauls". Das Muster besteht aus 5 „compas armoyez", ornamental angeord-
neten Kreisen mit dem Wappen des Grafenpaares. Die Beschreibung läßt die Frage
offen, ob es sich um Wirkereien oder Gewebe hnndelt. In der Jahresrechnung vom
16. September 1400 bis 16. September 1401 erscheint Ernoul Bresin von neuem:
„A Ernoul Bresin, ouvrier de hauteliche demorant ä Yalenchiennes, pour pluisieurs
parties d'ouvragez de son mestier qu il a fait pour parer cambre pour le gesine ma-
dame d'Ostrevant si comme pour Y grans draps de paroit ouvres et semös de cour-
bettes et reviersees (Behängen, die zur Abtrennung von Räumen dienten und mit
wiedeikehrenden kreisartigen Ornamenten verziert waren), tenant cascun Y1I aInes
de loncq et Y aInes de leit, sont CLXXV aInes. Item I couvretoir (Bettüberdecke)
ouvret tenant Y aInes et demie de let et YI aInes et demie de loncq, sont XXXYI aInes.
Item I drap de coucque (drap de couche) ouvret, tenant IUI alnez de let et Y alnez
de loncq, sont XX alnez. Item II draps de bankiet (Bankteppiche) ouvres, sont XXVHI
aInes et pour XXIIII fuelles de coussins (Rissenblätter).....CCL1I1I L X1III s. (3).
Der Text bringt keine sonderliche Klärung über die von Bresin geübte Technik.
1416 arbeitet Jean Bresin, wohl ein Sohn oder Yerwandter Meister Arnolds, acht
Maultierdecken für Herzog Johann, den ersten Gatten der Erbin des Hennegaus, Jakobäa
von Bayern. Er erhält den Betrag von 82 Livres. Wahrscheinlich kommen Wirk-
teppiche mit den Wappen der Ehegatten in Frage.
1419 (1418) erscheint „Jehan deFlorence, ouvrier de tapisserie et de haulteliche,
demorant ä Yalenciennes." Die Benennung läßt an Klarheit nichts zu wünschen übrig.
Meister Jehan arbeitet in beiden Techniken, ähnlich wie es bei Ernoul und Jehan
Bresin der Fall gewesen zu sein scheint. Seine Tätigkeit ist im übrigen nur von
geringer Bedeutung. Es handelt sich zunächst um die Instandsetzung und Reinigung —
„renettyet et relavet" — des sogenannten weißen Zimmers, „ycelle ouvr6e de haulte-
liche semee de pappegais et figuröes de damoisielles jouans de la harpe." Der Be-
schreibung nach kommt keine Wirkerei, sondern ein Stoff mit wiederkehrendem
Muster in Frage. Seine sonstigen Arbeiten bestehen in der Ausbesserung des grünen
Zimmers, „sem6e et figur^e de cacheries" (4), und des Teppichs „Schlacht von Jeru-
salem"; wahrscheinlich handelte es sich um die Darstellung der Zerstörung der Stadt
durch Titus, an Hand der Schilderungen des Josephus. Mit Jehan de Florence erlischt
zunächst der Wirkereibetrieb in Yalenciennes.
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