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Göbel, Heinrich
Wandteppiche (III. Teil, Band 1): Die germanischen und slawischen Länder: Deutschland einschließlich Schweiz und Elsass (Mittelalter), Süddeutschland (16. bis 18. Jahrhundert) — Leipzig, 1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.13167#0301
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Literatur

Bathseba antwortet:

„sag • dim • here ■ was • er ■ an • mich ■ begert •
das • sol • ersin • gewert • "

71) Spruchbänder:

„Hester, wass bist vö mier begern
ich dün dich alles bet gewern
King dz ist das bitten min
lass dier mi folck enpfolchen sin."

72) Gabriel von Terey, Handzeichnungen des Hans Baidung, genannt Grien, Straßburg 1894, S. 41, Anm. 1,
siehe ferner Nr. 130, 205, 206. Jakob Zorn zum Riedt starb 1529.

'8) Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften, Bd. V, Frankfurt a. M. 1884, Tafel 326.
'*) A. F. Kendrick, Catalogue of Tapestries, London 1914, Nr. 52.

") Der Meersburger Behang beginnt mit dem „hornung", — Bauer und Bäuerin beschneiden die Bäume —;
es folgen „mercz" — ein junges Weib treibt die Gäule an, die den Pflug ziehen; ihr Ehegespons drückt
die Schneiden in die Furche —, „apreil" — ein Kavalier und seine Herzallerliebste betreiben eifrig das
(allegorische) Pfropfen der Bäume —, „mey" — die Dame mit einem Blumenkranz auf dem Haupte
wandelt mit ihrem falkentragenden Auserwählten; in der Badewanne sitzt eine Frau mit ihrem Kind,
auf dem Brett stehen Speise und Trank —, „browot" — der Bauer gräbt seinen Garten um. Der
Londoner Behang, ursprünglich mit dem Meersburger verbunden, bringt die Fortsetzung: Im „how-
monet" heut der Bauernbursche das Gras, die Dirne recht; im „ougst" sichelt das Mädchen das Korn,
ihr Partner bindet die Garben; im „fuilmonet" zieht das Roß, von einem Knecht angetrieben, die Egge,
ein Bauer sät; im „herbstmonet" geht die Weinernte in Szene; die Frau schneidet die Trauben vom
Stock; ein Gehilfe trägt die Bütte zur Kelter; ein Mann mit breitem Hute stößt in einem Bottich die
Beeren zum Safte. Im „witermonet" schlägt ein Bursche mit der umgekehrten Axt auf den Schlacht-
ochsen, den sein Gefährte an den Hörnern hält; im „voirot" schließlich trinken und essen zwei Burschen
an wohlbesetztem Tisch; merkwürdigerweise fehlt der Januar.

") Karl Weinhold, Die deutschen Monatsnamen, Halle 1869.

") B. Kurth, a. a. O. S. 139.

™) Vgl. Abb. 191a, 192a.

7B) „Ähnlich sind die Typen der Frauen, die Zeichnung der Gesichter, die Proportionen der Figuren, ähn-
lich die Bildung und Modellierung der Faltenzüge. Auch Beziehungen zu Schongauer scheinen in der
Art der Gewanddraperien, in der Charakterisierung der Männerköpfe, im Typus der Madonna anzu-
klingen .... Die klösterliche Stifterin, die in der linken Ecke, zu Füßen der Maria Salome, betend
eingewirkt ist, trägt dieselbe Ordenstracht wie die auf den späteren Zaberner Teppichen ganz ähnlich
dargestellten Stifterinnnen."

80) In der Mitte sitzt ,,s • anna" mit erhobenen Händen, in dunklem violettem Kleid und reichem hermelin-
verbrämtem, rotem Brokatmantel; zur Linken ruht Maria in violettem Kleid und blauem Brokatmantel,
den nackten Jesusknaben auf dem Schöße — „ihs maria"; ihr schließt sich an (links) „maria Salome"
in grünem Gewand und rotbraunem, ungemustertem Mantel, auf dem Schöße den ,,s. iackop minor" im
Kinderkleid der beginnenden Renaissance. Rechts von St. Anna erscheinen „maria cleofe" mit turban-
artiger Haube, rotem Kleid und blauem Mantel mit ihrem Sprößling „s. iuda" in kittelartigem Gewand,
„memelia" (rotviolettes Kleid, grüner, ungemusterter Mantel) und „s. elisabet" (blaues Gewand, roter,
grün gefütterter Mantel), auf dem Schöße das Brevier, neben ihr steht der jugendliche ,,s. Johannes
baptista". Im Raum rechts neben St. Anna weilen verschiedene Kinder der heiligen Sippe, mit und
ohne Attribute: „s. servat", „s. simo'", „Jozseph iust" und „s. iacob' minö'".

81) Rechts der obere Teil einer schwarzen Raute auf Weiß, links weiße Sterne auf Blau.
82j B. Kurth, a. a. O. T. 167b.

Hans Tietze, Die Kunstdenkmale der Stadt Salzburg: österreichische Kunsttopographie, Bd. XVI.

85) B. Kurth, a. a. O. T. 167a.
84) B. Kurth, a. a. O. T. 167a.

86) B. Kurth, a. a. O. S. 143.
86) B. Kurth, a. a. O. T. 168.

C. Der Mittelrhein und Grenzgebiete.

') Mone, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins IX, S. 130.

Friedrich Schneider, Bildwirkerei zu Heidelberg im XV. Jahrhundert: Anz. f. Kunde d. deutschen Vor-
zeit, 1877, Sp. 13.

Karl Christ, Bildwirkerei zu Heidelberg im XV. Jahrh.: Zeitschrift f. Geschichte d. Oberrheins, Bd. XXXII,
1880, S. 325.

2) Ich bin Herrn Dr. W. K. Zülch, Frankfurt a. M., für seine liebenswürdige und umfassende Hilfe zu be-
sonderem Danke verpflichtet.

8) W. K. Zülch, Ein Beitrag zur gotischen Teppichwirkerei: Der Kunstwanderer 1925, 1./2. Dezemberheft.

*) Bau- und Kunstdenkmäler des Großherzogtums Hessen: Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg, S. 124
(Burg Friedberg).

5) Vgl. den nahverwandten Rankenhintergrund auf einem mittelrheinischen Minnekästchen (um 1420) im
Hessischen Landesmuseum zu Darmstadt: H. Kohlhauscn, a.a.O. Krit. Kat. Nr. 78, Tafel 38 (unten).

6) Schild gespalten. Blaue Lilien auf Gelb und fünfmal von Weiß und Rot geteilt.
') Geviertelt; in Weiß ein schwarzer Löwe, in Rot ein gelber Turm.

8) Bau- und Kunstdenkmäler des Großherzogtums Hessen: Bd. V, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg,
S. 124.

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