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Altertum.

läufer der späteren historischen Reliefs; frühestes: der Sieg über
die Karthager, 263 v. Chr. Fresken in einem römischen
Grabe des II. Jahrh. v. Chr. auf dem Esquilin, Kriegsszenen,
in Streifen übereinander gemalt.
Griechisch-römische Malerei. Mit dem letzten Jahr-
hundert der Republik beginnt die Herrschaft der hellenistischen
Malerei in Rom. Die Maler, teils Griechen, teils Römer, wesent-
lich reproduktiv tätig, Epigonen.
Bevorzugt die Porträtmalerei; Vertreter derselben: die
Malerin laia aus Kyzikos. Im übrigen, besonders seit Beginn
der Kaiserzeit, überwiegend dekorative Wandmalerei. Von
den Römern (erfunden?) speziell gepflegt: die Prospekt-
malerei (landschaftliche und städtische Ansichten); ihr Haupt-
vertreter Sextus Tadius zu Augustus Zeit, der u. a. auch
Garten-Ansichten malte. Blüte der römischen Wandmalerei unter
Augustus.
ERHALTENE DENKMÄLER. Werke dieser griechisch-römischen
Schlußepoche in großer Menge erhalten; die wichtigsten und
zahlreichsten sind
a) Die Wandgemälde,1) Nachklänge der großen griechischen
Malerei.
1. Wandgemälde aus Rom und Umgebung. Zahlreiche, seit
dem 16. Jahrh. aufgefundene sind wieder zu Grund gegangen,
z. B. Malereien der Titusthermen. Unter den erhaltenen:
Die Aldobrandinische Hochzeit, 1606 in Rom ge-
funden, nach dem ersten Besitzer genannt, jetzt Vatikan, lang-
gestrecktes Bild mit 10 Figuren: Vorbereitung zur Hochzeit;
von ernster stiller Anmut; Ausführung flüchtig.
Die Odysseelandschaften, 1848 auf dem Esquilin aus-
gegraben, jetzt Vatikan, 6 Bilder und ein halbes, Teile eines
Fries-Zyklus an einer 60 Fuß langen Wand, durch tiefrote Pilaster
geteilt, hinter denen die Landschaften sich fortsetzen. Land-
schaften mit Figuren aus der Odyssee staffiert, die schönsten er-
haltenen Beispiele antiker Landschaftsmalerei.
Die Wandgemälde im Haus der Livia (s. S. 171) auf dem
Palatin: Jo von Argus bewacht; Polyphem und Galatea; römische
Straßenszene.
Wandgemälde der Villa der Livia (ad Gallinas) bei Prima
Porta, realistische Darstellung eines großen Gartens.
*) Herrmann, Denkmäler der Malerei des Altertums. München
1906 ff. — B. Nogara, Le Nozze Aldobrandine 1907. — Rodenwald,
Pompejan. Wandgemälde 1909. — Rostowzew, Die hellenistisch-römische
Architekturlandschaft. Römische Mitteilungen 1911. —- F. Weege, Das
goldene Haus des Nero 1913. — A. Mau, Pompeji in Leben und
Kunst 1908.
 
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