Epoche des romanischen Stils. Malerei.
267
1. Unter-Italien. Teilweise rein byzantinische Kunstausübung,
teilweise nur stark byzantinische Beeinflussung. Griechische
Mönche bes. in Apulien. In Anlehnung mehr an die italienische
Tradition die Schule des Benedictiner-Klosters Monte Cassino.
Wandgemälde der Kirche S. Angelo in Formis bei Capua,
vom Abt Desiderius von Montecassino nach 1066 gestiftet,
Jüngstes Gericht, biblische Szenen und Figuren1). — Miniatoren-
schule. Exultetrollen.
Blüte der Mosaikmalerei byzantinischer Richtung auf
Sizilien im XII. Jahrh. Hauptwerke im Dom von Cefalit (seit
1148) und in Palermer: die besten in der Martorana und Cap eil a
Palatina, die umfangreichsten in der Kathedrale zu Monreale
(1182); biblische Darstellungen an den Wänden, in der Apsis die
Halbfigur Christi.
2. Rom2). Anlehnung an die frühmittelalterlichen Arbeiten.
Anfang XI. Jahrh. Besterhaltener Zyklus Fresken in S. Clemente,
Unterkirche. Szenen aus der Zeitgeschichte. — Fresken in San
Giovanni in Porta latina. Christologische Darstellungen. — San
Urbano alla Caffarella. Stark übermalt. — In der Mosaikmalerei
tüchtige Leistungen auch der Cosmatenschule. Auf die archai-
sierenden Mosaiken von San Prassede, San Marco usw. neue
Belebung in der Apsis von S. Maria in Trastevere. Christus und
Maria thronend. (Mitte XII. Jahrh.) — Sehr individuell Apsis in
S. Clemente. Christus am Kreuz. — Interessant die Wandmalereien
in Subiaco, Sacro speco, und Krypta des Domes von Anagni
mit Szenen u. a. aus der Apokalypse (Anfang XIII. Jahrh.). Be-
ziehungen zu nordischer Kunst.
3. Toskana. Vorwiegend byzantinische Richtung. Haupt-
werk: die Mosaiken im Baptisterium zu Florenz, in der
Chornische und in der Kuppel (großer Christus). — Fresken in
San Miniato, Florenz. — Tafelgemälde3) der Familie Berlinghieri
in Lucca, des Giunta von Pisa, des Margaritone von Arezzo.
4. Venedig. Hauptwerk: Mosaiken der Markuskirche,
byzantinische Arbeit. Begonnen im XI. Jahrh. Reichstes abend-
ländisches Werk dieser Technik, am besten in den Kuppeln. —
Andere Mosaiken in Murano und Torcello. — Mosaik aus S..
Cipriano (1109), jetzt Friedenskirche, Potsdam.
5. Ober-Italien. Wichtiges Denkmal des romanischen Stils:
die Wandgemälde des Baptisteriums zu Parma aus der
1. Hälfte des XIII. Jahrh., biblischer Zyklus; dramatisch - leiden-
schaftliche Bewegungen.
1) Kraus jahrbuch der kgl. preuß. Kunstsamml. 1893. —2) Wilpert, J.,
Römische Mosaiken. Freiburg 1919. — 3) Siren, O., Toskanische Malerei
im 13. Jahrh. 1922.
267
1. Unter-Italien. Teilweise rein byzantinische Kunstausübung,
teilweise nur stark byzantinische Beeinflussung. Griechische
Mönche bes. in Apulien. In Anlehnung mehr an die italienische
Tradition die Schule des Benedictiner-Klosters Monte Cassino.
Wandgemälde der Kirche S. Angelo in Formis bei Capua,
vom Abt Desiderius von Montecassino nach 1066 gestiftet,
Jüngstes Gericht, biblische Szenen und Figuren1). — Miniatoren-
schule. Exultetrollen.
Blüte der Mosaikmalerei byzantinischer Richtung auf
Sizilien im XII. Jahrh. Hauptwerke im Dom von Cefalit (seit
1148) und in Palermer: die besten in der Martorana und Cap eil a
Palatina, die umfangreichsten in der Kathedrale zu Monreale
(1182); biblische Darstellungen an den Wänden, in der Apsis die
Halbfigur Christi.
2. Rom2). Anlehnung an die frühmittelalterlichen Arbeiten.
Anfang XI. Jahrh. Besterhaltener Zyklus Fresken in S. Clemente,
Unterkirche. Szenen aus der Zeitgeschichte. — Fresken in San
Giovanni in Porta latina. Christologische Darstellungen. — San
Urbano alla Caffarella. Stark übermalt. — In der Mosaikmalerei
tüchtige Leistungen auch der Cosmatenschule. Auf die archai-
sierenden Mosaiken von San Prassede, San Marco usw. neue
Belebung in der Apsis von S. Maria in Trastevere. Christus und
Maria thronend. (Mitte XII. Jahrh.) — Sehr individuell Apsis in
S. Clemente. Christus am Kreuz. — Interessant die Wandmalereien
in Subiaco, Sacro speco, und Krypta des Domes von Anagni
mit Szenen u. a. aus der Apokalypse (Anfang XIII. Jahrh.). Be-
ziehungen zu nordischer Kunst.
3. Toskana. Vorwiegend byzantinische Richtung. Haupt-
werk: die Mosaiken im Baptisterium zu Florenz, in der
Chornische und in der Kuppel (großer Christus). — Fresken in
San Miniato, Florenz. — Tafelgemälde3) der Familie Berlinghieri
in Lucca, des Giunta von Pisa, des Margaritone von Arezzo.
4. Venedig. Hauptwerk: Mosaiken der Markuskirche,
byzantinische Arbeit. Begonnen im XI. Jahrh. Reichstes abend-
ländisches Werk dieser Technik, am besten in den Kuppeln. —
Andere Mosaiken in Murano und Torcello. — Mosaik aus S..
Cipriano (1109), jetzt Friedenskirche, Potsdam.
5. Ober-Italien. Wichtiges Denkmal des romanischen Stils:
die Wandgemälde des Baptisteriums zu Parma aus der
1. Hälfte des XIII. Jahrh., biblischer Zyklus; dramatisch - leiden-
schaftliche Bewegungen.
1) Kraus jahrbuch der kgl. preuß. Kunstsamml. 1893. —2) Wilpert, J.,
Römische Mosaiken. Freiburg 1919. — 3) Siren, O., Toskanische Malerei
im 13. Jahrh. 1922.