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dene Bildgieſſer / wann ſie nur in ihrer Kunſt der Natur oder dem Leben nachfolgen. Jedoch
ige eie darff ſich kein Bildhauer vor einen Baumeiſter ausgeben / ſondern wann er uͤb er ſeine Kun
ta des die Bau⸗Kunſt lernet / und ſich eine Kundſchafft vieler / ſonderlich Aathematiſcher Wiſſen-
® einem ſchafft erwirbet / ſo mag er ſehr hoch kommen / und andere Baumeiſter uͤberſteigen. Je-
chen dt doch muß er thun als ein Mann / welcher die Kinder⸗Schuhe ausgezogen hat / und ſich eines
ur Zierde ernſtlichen Thuns anmaſſet. Alſo muß der Baumeiſter des Schmuckes / welcher Männern
l. Ju, übel ſtehet ſich entwehnen / und das Werck vornehmlich zur Staͤrcke und Bequemlichkeit /
fen ez aber zum wenigſten zur Zierlichkeit richten. ecke
bg Den Schreinmerckeen HE unverbohten, daß ſie 175 ierden aus unſerer Kunſt entlehnen / Der Schreit-
A jedoch müſſen ſie nicht in allem den Bildhauern nachäffen unangeſehen ſie nicht ſo harte am Werker Ei
1 1 Zuͤgel gehalten werden wie dieſe. Die gewundene Saͤulen mögen wir ihnen gar wohl gon⸗ genſchat-
55g n af nen / dann in ihrem Werck haben die Saulen keine groſſe Laſt zu tragen / ſondern warten
lckens i gleichſam auf / als beyſtehende Diener / haben ſonſt nichts zu thun. Es ſeynd die Baumei-
b engere ee nec ol di gange nde e mne kerne
ache ie beſſer aus einem Stucke / nemlich man foll die gantze Laͤnge der Saͤule / ſo weit als ſie rund
5 f aus einem Stücke drehen laſſen ſonſten / unangeſehen der höchfte Fleiß im Drehen ange-
Sn wendet wird“ ob ſchon der runde Stamm mit feinem Saͤulen⸗Juſſe um und um aufs ge-
Stäume naueſte zutrifft / ſo ziehet ſich doch dosen mit der Zeit / und wird ein Stück ablang rund /
11 das andere behalt ſeine Kreyß⸗Rundigkeit welches einen Ubelſtand verurſachet. Es mögen
nen ſole: auch die Schreiner hin und wieder Buckeln / aus ſchoͤnen polierten Holtze aufleimen: Das
ushöhun, eingelegte Werck gehoͤret ihnen alleine zu / und iſt das Moſaiſch Werck / da man aus einge-
ſangeſehen legten Steinen Figuren machet / damahls aufkommen / als die Bau⸗Kunſt in letzten Zuͤgen
he lag / oder ſchon gar begraben war. Wir wünschen auch daß die Schreiner ſo diel immer
elfe müͤglich / das Anleimen vermeyden dann mit der Zeit verliehret der deim ſeine Krafft und
1 5 fallen die angeleimten Zierden ab dadurch ein Welck übel zugerichtet wird derhalben loben
ſe drey legt wir die Frucht und Blatt⸗Zierden / wann ſie aus dem Gantzen geſchnitten ſeyn / aber nicht
Vildhal⸗ wann ſie angeleimet. Es iſt den Schreinern nicht zu rathen 0 b die Glieder mit Schnitz-
amm / wel⸗ werck zerkratzen / ſondern wen man . Holtz beliebet , muͤſſen die Glieder glatt ſeyn da-
ſche Wack mit man ſie abwiſchen und polirt erhalten koͤnne. Es koͤnten die Schreiner die Bau⸗Kunſt
lehren ſchoͤner machen / wenn ſie die Thür und Fenſter Laden mit ſchoͤnen Abtheilungen und Leiſten-
iche/ welche Wercke aus Hoͤltzern / welche ſich glatt poliren laſſen / machen lerneten. Aber die Zimmer
die mitten mit Taffelwerck zu verfinſtern / iſt der Bau⸗Kunſt zuwider. Doch muß man in dieſem
en fiéflf; 10 Stuͤcke den mitternaͤchtigen Laͤndern etwas zu gut halten / indem die aus-
faffe/ ſo
14 019 dadurch die Aufkunfft des Ungeziefers vermieden wird. Die eingelegte hoͤltzer-
dann die⸗ ne Boden loben wir / wann nur ziemlich groſſe Stuͤcke mit Hoe weßlechten
er auf eigen Holtze durcheinander gebrauchet werden / jedoch darff man die Boden nicht begieſſen / ſon-
lock, Biber dern muͤſſen trocken abgerieben werden. Zum Anhefften des Schrein wercks koͤnnen wir die
welche oben eiſerne Naͤgel mit den ſchwartzen Hacken nicht leyden / ſondern man muß hoͤltzerne Speilis Clavi muſea·
Saulen Fuß chen gebrauchen / und deren Enden zierlich verſchneiden: aber wo man aus Nothzwang ei⸗ ri.
ſſo glechſam ſerne Naͤgel gebrauchen muß / als wann man Taffel⸗Werck an die Mauren hefftet, geben
zder wach wir eiſerne Naͤgel mit breiten Puckeln zu / aber alſo daß ſie dannoch mit hoͤltzernen Zierden Clavi umbel-
luer die Sil uͤberkleidet / und alſo verborgen werden. Das eingelegte Werck mag zwar bey geringen lau.
n nicht chm Leuthen vor zierlich gelten / aber in recht gezierten Gebaͤuen iſt es zu ſchlecht / und wird
ich in Au Bild hauerwerck erfordert. Es ſey dann daß man kleine Zimmer alſo ausziehren
ten nic 10 will / welche durch Bildhauerey und alle vorſpringende Zierrathen gleichſam
em Pa zu enge gemachet werden / und theils durch groſſe Kunſt der Arbeit / theils
cue Lurch Koſtbarkeit der eingelegten Materie, als Indianiſch Holtz Schild⸗Krö-
0 f 15 ten / Elphenbein und Silber die Zierde ungemein und alſo herausgebracht
fe Bogen auf werde / daß das gemeine Volck ſie nachzumachen nicht vermag.
mel Die e Dieſes ſeye alſo von dem Unterſcheide der Ordnungen / und deren Gebrauch
e W and, bey unterſchiedenen Kuͤnſtlern gemeldet / und unangeſehen viel ein mehrers haͤtte koͤn⸗ In welchem
auen nen angefuͤhrt werden / jedoch beliebet uns nicht / alle beſondere Stuͤck auffzuzeichnen. Aber Stucke diefe
nucke oczeehen es ſeynd dieſe Kuͤnſte nicht ſo gar frembde / daß ſie nicht bißweilen einander die Hand Kuͤnſte übere
ber die Köng, J; “ e ee n e
euer Blu, . In allen dreyen ſoll allezeit gute Gleichaͤhnlichkeit und Verhaͤltniß der Glieder unter-
wadetſh halten werden / und moͤgen die Bau⸗Buͤcher / welche mehr Grillenwerck / als gute Erfindun-
i E far allen wohl unter Die Ban geleget werden. Al ſol man auch vermeiden Die
“i‘d}t ent arge Abziehung der Glieder / dann ſolches giebet armſeelige Auszierung. Niemand wolle
1 ſeyn / wach die Menge der Glieder in unſerer Art uͤberflußig erachten / dann unangeſehen / die Aufriſſe
bh / B 2 bißwei-
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dene Bildgieſſer / wann ſie nur in ihrer Kunſt der Natur oder dem Leben nachfolgen. Jedoch
ige eie darff ſich kein Bildhauer vor einen Baumeiſter ausgeben / ſondern wann er uͤb er ſeine Kun
ta des die Bau⸗Kunſt lernet / und ſich eine Kundſchafft vieler / ſonderlich Aathematiſcher Wiſſen-
® einem ſchafft erwirbet / ſo mag er ſehr hoch kommen / und andere Baumeiſter uͤberſteigen. Je-
chen dt doch muß er thun als ein Mann / welcher die Kinder⸗Schuhe ausgezogen hat / und ſich eines
ur Zierde ernſtlichen Thuns anmaſſet. Alſo muß der Baumeiſter des Schmuckes / welcher Männern
l. Ju, übel ſtehet ſich entwehnen / und das Werck vornehmlich zur Staͤrcke und Bequemlichkeit /
fen ez aber zum wenigſten zur Zierlichkeit richten. ecke
bg Den Schreinmerckeen HE unverbohten, daß ſie 175 ierden aus unſerer Kunſt entlehnen / Der Schreit-
A jedoch müſſen ſie nicht in allem den Bildhauern nachäffen unangeſehen ſie nicht ſo harte am Werker Ei
1 1 Zuͤgel gehalten werden wie dieſe. Die gewundene Saͤulen mögen wir ihnen gar wohl gon⸗ genſchat-
55g n af nen / dann in ihrem Werck haben die Saulen keine groſſe Laſt zu tragen / ſondern warten
lckens i gleichſam auf / als beyſtehende Diener / haben ſonſt nichts zu thun. Es ſeynd die Baumei-
b engere ee nec ol di gange nde e mne kerne
ache ie beſſer aus einem Stucke / nemlich man foll die gantze Laͤnge der Saͤule / ſo weit als ſie rund
5 f aus einem Stücke drehen laſſen ſonſten / unangeſehen der höchfte Fleiß im Drehen ange-
Sn wendet wird“ ob ſchon der runde Stamm mit feinem Saͤulen⸗Juſſe um und um aufs ge-
Stäume naueſte zutrifft / ſo ziehet ſich doch dosen mit der Zeit / und wird ein Stück ablang rund /
11 das andere behalt ſeine Kreyß⸗Rundigkeit welches einen Ubelſtand verurſachet. Es mögen
nen ſole: auch die Schreiner hin und wieder Buckeln / aus ſchoͤnen polierten Holtze aufleimen: Das
ushöhun, eingelegte Werck gehoͤret ihnen alleine zu / und iſt das Moſaiſch Werck / da man aus einge-
ſangeſehen legten Steinen Figuren machet / damahls aufkommen / als die Bau⸗Kunſt in letzten Zuͤgen
he lag / oder ſchon gar begraben war. Wir wünschen auch daß die Schreiner ſo diel immer
elfe müͤglich / das Anleimen vermeyden dann mit der Zeit verliehret der deim ſeine Krafft und
1 5 fallen die angeleimten Zierden ab dadurch ein Welck übel zugerichtet wird derhalben loben
ſe drey legt wir die Frucht und Blatt⸗Zierden / wann ſie aus dem Gantzen geſchnitten ſeyn / aber nicht
Vildhal⸗ wann ſie angeleimet. Es iſt den Schreinern nicht zu rathen 0 b die Glieder mit Schnitz-
amm / wel⸗ werck zerkratzen / ſondern wen man . Holtz beliebet , muͤſſen die Glieder glatt ſeyn da-
ſche Wack mit man ſie abwiſchen und polirt erhalten koͤnne. Es koͤnten die Schreiner die Bau⸗Kunſt
lehren ſchoͤner machen / wenn ſie die Thür und Fenſter Laden mit ſchoͤnen Abtheilungen und Leiſten-
iche/ welche Wercke aus Hoͤltzern / welche ſich glatt poliren laſſen / machen lerneten. Aber die Zimmer
die mitten mit Taffelwerck zu verfinſtern / iſt der Bau⸗Kunſt zuwider. Doch muß man in dieſem
en fiéflf; 10 Stuͤcke den mitternaͤchtigen Laͤndern etwas zu gut halten / indem die aus-
faffe/ ſo
14 019 dadurch die Aufkunfft des Ungeziefers vermieden wird. Die eingelegte hoͤltzer-
dann die⸗ ne Boden loben wir / wann nur ziemlich groſſe Stuͤcke mit Hoe weßlechten
er auf eigen Holtze durcheinander gebrauchet werden / jedoch darff man die Boden nicht begieſſen / ſon-
lock, Biber dern muͤſſen trocken abgerieben werden. Zum Anhefften des Schrein wercks koͤnnen wir die
welche oben eiſerne Naͤgel mit den ſchwartzen Hacken nicht leyden / ſondern man muß hoͤltzerne Speilis Clavi muſea·
Saulen Fuß chen gebrauchen / und deren Enden zierlich verſchneiden: aber wo man aus Nothzwang ei⸗ ri.
ſſo glechſam ſerne Naͤgel gebrauchen muß / als wann man Taffel⸗Werck an die Mauren hefftet, geben
zder wach wir eiſerne Naͤgel mit breiten Puckeln zu / aber alſo daß ſie dannoch mit hoͤltzernen Zierden Clavi umbel-
luer die Sil uͤberkleidet / und alſo verborgen werden. Das eingelegte Werck mag zwar bey geringen lau.
n nicht chm Leuthen vor zierlich gelten / aber in recht gezierten Gebaͤuen iſt es zu ſchlecht / und wird
ich in Au Bild hauerwerck erfordert. Es ſey dann daß man kleine Zimmer alſo ausziehren
ten nic 10 will / welche durch Bildhauerey und alle vorſpringende Zierrathen gleichſam
em Pa zu enge gemachet werden / und theils durch groſſe Kunſt der Arbeit / theils
cue Lurch Koſtbarkeit der eingelegten Materie, als Indianiſch Holtz Schild⸗Krö-
0 f 15 ten / Elphenbein und Silber die Zierde ungemein und alſo herausgebracht
fe Bogen auf werde / daß das gemeine Volck ſie nachzumachen nicht vermag.
mel Die e Dieſes ſeye alſo von dem Unterſcheide der Ordnungen / und deren Gebrauch
e W and, bey unterſchiedenen Kuͤnſtlern gemeldet / und unangeſehen viel ein mehrers haͤtte koͤn⸗ In welchem
auen nen angefuͤhrt werden / jedoch beliebet uns nicht / alle beſondere Stuͤck auffzuzeichnen. Aber Stucke diefe
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ber die Köng, J; “ e ee n e
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i E far allen wohl unter Die Ban geleget werden. Al ſol man auch vermeiden Die
“i‘d}t ent arge Abziehung der Glieder / dann ſolches giebet armſeelige Auszierung. Niemand wolle
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