III.
st die Thür ihrem Stil nach als sicher altchristlichen Ursprunges
anzusehen, so gewährt es zunächst Interesse, sie innerhalb jener
Periode historisch genauer zu fixieren. Und da tritt uns zuerst
die Frage entgegen: Wie verhält sie sich zu jener Ueberlieferung, dass
sie diejenige Thür sei, welche der heilige Ambrosius vor dem Kaiser
Theodosius geschlossen habe? Die Zurückweisung des Kaisers fällt in
das Jahr 390. In welcher Form dieselbe stattfand, darüber herrscht
keine unbedingte Sicherheit. Die zeitgenössischen Quellen sprechen
wie von einem persönlichen Gegenübertreten des kirchlichen und des
weltlichen Fürsten vor der Kirche, die neuere Kritik möchte das Ver-
bot auf einen schriftlichen Verkehr einschränken, da der Ambrosius
selbst in seinen Briefen die Begegnung nicht erwähnt. Und für den
Fall, dass eine solche wirklich stattgefunden, tritt eine zweite Streit-
frage auf, ob dies vor der Basilika des Ambrosius, die damals ausser
dem eigentlichen Stadtgebiet lag, oder nicht eher vor der Mailänder
Kathedrale geschehen sei. Könnte für die ambrosianische Basilika die
unmittelbare Nähe des Kaiserpalastes sprechen, die wenigstens unter
den Karolingern nachgewiesen, für die Zeit des Theodosius allerdings
zweifelhaft ist, so bleibt es aber selbst bei dem Zutreffen aller güns-
tigen Umstände sehr unwahrscheinlich, dass der Vorgang in der Form
stattgefunden, dass die Thüren faktisch vor dem Kaiser geschlossen
wurden, so dass im besten Fall diese Thüren doch nur ein Symbol
des Ereignisses bilden würden.
Das führt zu der Erörterung, ob die Thüren vielleicht zur ruhm-
reichen Erinnerung an dies Ereignis nachher ausgeführt worden sind.
Das könnte ein Moment befürworten. Der Bericht des Paulinus, des
Notars des heiligen Ambrosius, über die Zurückweisung in der unge-
st die Thür ihrem Stil nach als sicher altchristlichen Ursprunges
anzusehen, so gewährt es zunächst Interesse, sie innerhalb jener
Periode historisch genauer zu fixieren. Und da tritt uns zuerst
die Frage entgegen: Wie verhält sie sich zu jener Ueberlieferung, dass
sie diejenige Thür sei, welche der heilige Ambrosius vor dem Kaiser
Theodosius geschlossen habe? Die Zurückweisung des Kaisers fällt in
das Jahr 390. In welcher Form dieselbe stattfand, darüber herrscht
keine unbedingte Sicherheit. Die zeitgenössischen Quellen sprechen
wie von einem persönlichen Gegenübertreten des kirchlichen und des
weltlichen Fürsten vor der Kirche, die neuere Kritik möchte das Ver-
bot auf einen schriftlichen Verkehr einschränken, da der Ambrosius
selbst in seinen Briefen die Begegnung nicht erwähnt. Und für den
Fall, dass eine solche wirklich stattgefunden, tritt eine zweite Streit-
frage auf, ob dies vor der Basilika des Ambrosius, die damals ausser
dem eigentlichen Stadtgebiet lag, oder nicht eher vor der Mailänder
Kathedrale geschehen sei. Könnte für die ambrosianische Basilika die
unmittelbare Nähe des Kaiserpalastes sprechen, die wenigstens unter
den Karolingern nachgewiesen, für die Zeit des Theodosius allerdings
zweifelhaft ist, so bleibt es aber selbst bei dem Zutreffen aller güns-
tigen Umstände sehr unwahrscheinlich, dass der Vorgang in der Form
stattgefunden, dass die Thüren faktisch vor dem Kaiser geschlossen
wurden, so dass im besten Fall diese Thüren doch nur ein Symbol
des Ereignisses bilden würden.
Das führt zu der Erörterung, ob die Thüren vielleicht zur ruhm-
reichen Erinnerung an dies Ereignis nachher ausgeführt worden sind.
Das könnte ein Moment befürworten. Der Bericht des Paulinus, des
Notars des heiligen Ambrosius, über die Zurückweisung in der unge-