58
GOLDSCHMIDT
Ornament.
Um iooo. Skandinavisch
(ggt. i ii .. -----MU.' " I
''Hit c=r'1 / 1 * A D'.//5ü;. i'l
I
Samfundet i Upsala VI, 7, mit Abb. — E. Wadstein, Ett engelskt Foraminne flochten sind, nur der Deckel (a) enthält in dem einen Dreiecksfeld
frän 700 talet och Englands dutida Kultur Separat- Abzug aus Nordisk Uni- einen Menschenkopf, dessen Augen und Nase durch ovale Felder,
versitetstidskrift II, Göteborg 1901 (ohne Abb.). — W. Vietor, Das angelsach- in«- 1 • 1 • 10 -i • 1
sische Runenkästchen aus Auzon bei Glermont-Ferrand, Marburg 1901 (mit der Mund durch einen horizontalen Schilt/gebildet wird, während
Abb.). — Jiriczek in Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur die Augenbrauen, der Schnurrbart und der Kinnbart siel) je in zwei
XLVI i9o3, S. 192 ff. - F. Holthausen Anglia-Beiblatt XVI, S. 229. - Strähnen fortsetzen, sich verflechten, teilen, wieder verflechten
H. Imelmann, Zeugnisse zur altengllschen Udoakerdichtung, neriin 1907, S. 27fr. 1 -i • • 1 1 • 1 ., , , r . n ,.
(Abb. der rechten Seite). - Dahon, Catalogue of Ivory Carvings of the Christian und teilweise 111 blattartig gelappte Enden auslaufen, SO daß die
Era in the British Museum 1909, Nr. 3o, S. 27 ff., Taf. XVII, XVIII. — R. C. ganze Fläche gleichmäßig bedeckt ist. Zwischenräume sind mit
Boer, Über die rechte Seite des angelsächsischen Kunenkästehens, Arkiv för kleinen Kugeln ausgefüllt. Tn derselben Weise zeigt das ffeffen-
Nordisk Filologi, 1911, S. 215. »u r an ■ 1 • xr- 1 v i\t 1 1 c j 1»
" • uberJiegende Dreieck zwei Vogel mit JNackensehopf und verlan-
188 PLATTE TAFEL LXII gerten Sporen. Die gleiche Orientierung des Kopfes und der
Vögel weist auf die Lage der Vorderseite des Kastens, und es scheint,
daß durch die Verschlußstellen auf dem Deckel ein entsprechend
stehendes Kreuz markiert werden sollte. Das Feld links zeigt einen
Lund, Historisches Museum JNr. 1283.0. ■ . XT. f..n, j • • 1 • j 1 • 1
J gestreckten Vierrumer, dasjenige rechts zwei desgleichen mit
Lange 12,7 cm, Breite 2,7 cm. schlangenartiffen, zurückgebosrenen Köpfen. Einen {deichen Vier-
Hirscnnorn, graubraun, leicht gewölbt, Gefunden in Lund. Bildete jedenfalls f „, " . ir n 1 Tr 1 • /i\ • I
einen Teil der Bekleidung eines runden Stieles, vielleicht eines Bischofsstabes. fußler bringt das Mittelfeld der Vorderseite (b), in das später ein
Das Ornament besteht in regelmäßig durchflochtenen, sich gabeln- "e/f 8 Schlüsselloch eingeschnitten ist, während die beiden Seiten-
den Bändern, deren eine Gruppe glatt mit punktierten Rändern, ™ ' ^ S\T \°8 f^wärts Stenern Kopf darstellen,
die andere dagegen in der Mitte punktiert und an den Rändern ?Jf drei gegenüberliegenden Seite (c) enthalten eben-
falls einen Vierfüßler zwischen zwei Vögeln, die beiden andern
Seiten links (d) und rechts (e) umgekehrt einen Vogel, und zwar
mit einer Schlange, zwischen zwei Vierfüßlern. Bei sorgsamer
Analyse kann man die Tiere mit ihren natürlichen Gliedmaßen
und mit ihren ornamentalen Anhängseln jjanz konsequent durch-
verfolgen, doch möchte man annehmen, daß ursprünglich eine
verschiedenfarbige Bemalung oder Vergoldung dem Beschauer
diese Klärung erleichterte. Die gravierten Bronzestreifen zeigen
neben einer einfachen Wellenranke gleiche Zweigverknotungen
und gleiche Menschen köpfe an den aufstehenden Seitenzapfen.
Die Formen der Tiere, besonders der Vögel und der Löwen mit
den frontalen Köpfen auf Seite d weisen durchaus auf orientalische
Vorbilder wie auch die gesamte Anordnung der viereckigen und
dreieckigen Felder in Bahmenbändern (vgl. z. B. das Elfenbein-
kästchen in S. Giovenale im Orvieto Abb. 36), doch ist die Ent-
stehung nicht im Orient, sondern in den skandinavischen Ländern,
wahrscheinlich im südlichen Schweden (Schonen) zu suchen, wo
in der Wikingerperiode (ca. 800—io5o) zahlreiche Gegenstände
in einem ganz entsprechenden Stil, besonders unter den Bronze-
arbeiten, zu finden sind (vgl. Einleitung S. i3, Abb. 8 und 10).
glatt gebildet ist. Die Freiräume werden durch kleine Kugeln ge- Auch zeigen die Buckelspanr,en
füllt. Es ist derselbe Stil, wie ihn die Kästen in München und ^B^fflWBH^. jener Periode dieselben Men
Can.min (Nr. [89, 1 <).•'.} vertreten. j£w*M£&&§fiSS. Seitenköpfe .'Abb. ix), wie sie
J&C*■^3^^Ä^^^^^p\. sich an den Bronzeteilen des
.8()a-e. KASTEN. TAFEL LXII, LXIII, LXIV Jl^^^^^^^Wk Fastens eingraviert finden und
Tierornamente. MSI m^^^^^^^Wr^|^, wie sie zum Ausgangspunkt
Um 1000. Skandinavisch. f|^ii!ö^**^fcß^P3| eines (Ier oescnnitzten Felder
München, Nationalmuseum (Kat. V Nr. 286). fR^Sä^W^A^^^^^f (lienen- Eine Sanz gleichartige
Maße des ganzen Kastens 26 cm im Quadrat, i3 cm Höhe, der eingefügten ^^^^M^^r^^^^^^^^wi Arbeit, noch etwas feiner in der
Seitenfelder (i—6,6 cm Breite, 4,3—4,4 cm Höhe, der Dreiecksfelder im Deckel \(Uü^^ Vv^^n^r^^llF? Ausführung ist der Cordula-
16,5—17,7 cm an der Basis, 9 cm Höhe. \w (O^A''j»** , ^**^Jx$r/ \ • w n •
Der Kasten selbst mit gewölbtem Deckel aus Eichenholz. Alle Seiten mit Aus- ^^^\^Jfi^^y seftrem im Uom zu Uammm
nähme des Bodens, mit geschnitzten Platten (Mammutelfenbein?) belegt, die >Kfi*^CN£0*£Jr/ Nr. IQ2. Ferner gehören hier-
von vergoldeten, gravierten Bronzestreifen umrahmt sind. Auf dem Deckel sind her Nr. 188 und 101 und eine
außerdem reich gebildete vergoldete Bronzespangen diagonal aufgelegt, die sich vereinzelte runde S a
zu einem Mittelstück verbinden. Die Verschlußeinrichtung war ziemlich kompli- Abb. 3?. Spange aus Knochen, London, Brit. Mus. ^ereinze e ™n e Pan8e aus
ziert. Von allen vier Seitenwänden ragen breite gerundete Zapfen in den Knochen in den Sammlungen
Deckel hinauf. In diese Zapfen griffen die Riegel ein, die durch verschieden- des Britischen Museums (vgl
förmig geschnittene Löcher in den Dreiecksplatten des Deckels zugänglich The Victoria Historv of the Counties of England, ed. William
waren. Die Stucke zunächst dieser Ausschnitte sind jetzt mehrfach ausge- •' „ , " ■ '
brachen, sonst aber ist die Erhaltung, abgesehen von einigen Sprüngen in den Page. History of London Vol. I, S. ibö mit I af., nach der auch
Deckelplatten ausgezeichnet. nebenstehende Abb. 3y). Sie stellt einen Menschen dar, mit her-
Aus der v. Beiderschen Sammlung. Stammt aus dem Bamberger Dom und abhängenden Armen und emporgehobenen Beinen, die durch ein
palt dort als Schmuckkasten der h. Kunigunde, der Gemahlin Heinrichs II. „ , u . . , , .. 1 . , " T. „ . „ . . . . ,
Doch ist diese Tradition nicht durch ältere Angaben belegt. Erst i743 wird Band miteinander verschnür' sind. Der Kopf befand sich jeden-
der Kunigundenkasten genannt. Da sich in Cammin in Pommern ein stilistisch falls auf dem an der abgeflachten Seite fehlenden Stück, wahr-
ganz übereinstimmender Kasten befindet (Nr. 192), so ist es höchst wahrschein- scheinlich einer kleineren Rundscheibe, an der die Nadel befestigt
lieh, daß der Bischof Otto von Bamberg, der sich U2i—1120. zur Christiani- a 1 1 1 m .1 • -rr 1 1 •
,, £, ■ u 1 • n 1__o-. ■ „ tt „„„ i„, war. Auch der obere ieil eines Untres aus Jvnochen, der zu einem
sierung in Pommern aufhielt und in Cammin, dem sitz des Herzogs Wladislaw,
ein Bistum gründete, das Bamberger Stück mitgebracht hat (vgl. Bassermann- schwedischen Fund auf russischem Boden gehört (T. I. Arne in
Jordan a. a. O.). Archives d'Etudes Orientales, publ. par I. A. Lundell, Vol. VIII,
Die 16 geschnitzten Felder des Kastens zeigen Vögel und Vier- 1914, Fig. 19, S. 3o) ist ein unbedeutendes Werk dieser Stil-
füßler, die mit allerlei bandartigen Ansätzen und Zweigen ver- gruppe.
Abb. 36. Byzantinischer oder unteritalischer Kasten aus Elfenbein, Orvieto.
GOLDSCHMIDT
Ornament.
Um iooo. Skandinavisch
(ggt. i ii .. -----MU.' " I
''Hit c=r'1 / 1 * A D'.//5ü;. i'l
I
Samfundet i Upsala VI, 7, mit Abb. — E. Wadstein, Ett engelskt Foraminne flochten sind, nur der Deckel (a) enthält in dem einen Dreiecksfeld
frän 700 talet och Englands dutida Kultur Separat- Abzug aus Nordisk Uni- einen Menschenkopf, dessen Augen und Nase durch ovale Felder,
versitetstidskrift II, Göteborg 1901 (ohne Abb.). — W. Vietor, Das angelsach- in«- 1 • 1 • 10 -i • 1
sische Runenkästchen aus Auzon bei Glermont-Ferrand, Marburg 1901 (mit der Mund durch einen horizontalen Schilt/gebildet wird, während
Abb.). — Jiriczek in Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur die Augenbrauen, der Schnurrbart und der Kinnbart siel) je in zwei
XLVI i9o3, S. 192 ff. - F. Holthausen Anglia-Beiblatt XVI, S. 229. - Strähnen fortsetzen, sich verflechten, teilen, wieder verflechten
H. Imelmann, Zeugnisse zur altengllschen Udoakerdichtung, neriin 1907, S. 27fr. 1 -i • • 1 1 • 1 ., , , r . n ,.
(Abb. der rechten Seite). - Dahon, Catalogue of Ivory Carvings of the Christian und teilweise 111 blattartig gelappte Enden auslaufen, SO daß die
Era in the British Museum 1909, Nr. 3o, S. 27 ff., Taf. XVII, XVIII. — R. C. ganze Fläche gleichmäßig bedeckt ist. Zwischenräume sind mit
Boer, Über die rechte Seite des angelsächsischen Kunenkästehens, Arkiv för kleinen Kugeln ausgefüllt. Tn derselben Weise zeigt das ffeffen-
Nordisk Filologi, 1911, S. 215. »u r an ■ 1 • xr- 1 v i\t 1 1 c j 1»
" • uberJiegende Dreieck zwei Vogel mit JNackensehopf und verlan-
188 PLATTE TAFEL LXII gerten Sporen. Die gleiche Orientierung des Kopfes und der
Vögel weist auf die Lage der Vorderseite des Kastens, und es scheint,
daß durch die Verschlußstellen auf dem Deckel ein entsprechend
stehendes Kreuz markiert werden sollte. Das Feld links zeigt einen
Lund, Historisches Museum JNr. 1283.0. ■ . XT. f..n, j • • 1 • j 1 • 1
J gestreckten Vierrumer, dasjenige rechts zwei desgleichen mit
Lange 12,7 cm, Breite 2,7 cm. schlangenartiffen, zurückgebosrenen Köpfen. Einen {deichen Vier-
Hirscnnorn, graubraun, leicht gewölbt, Gefunden in Lund. Bildete jedenfalls f „, " . ir n 1 Tr 1 • /i\ • I
einen Teil der Bekleidung eines runden Stieles, vielleicht eines Bischofsstabes. fußler bringt das Mittelfeld der Vorderseite (b), in das später ein
Das Ornament besteht in regelmäßig durchflochtenen, sich gabeln- "e/f 8 Schlüsselloch eingeschnitten ist, während die beiden Seiten-
den Bändern, deren eine Gruppe glatt mit punktierten Rändern, ™ ' ^ S\T \°8 f^wärts Stenern Kopf darstellen,
die andere dagegen in der Mitte punktiert und an den Rändern ?Jf drei gegenüberliegenden Seite (c) enthalten eben-
falls einen Vierfüßler zwischen zwei Vögeln, die beiden andern
Seiten links (d) und rechts (e) umgekehrt einen Vogel, und zwar
mit einer Schlange, zwischen zwei Vierfüßlern. Bei sorgsamer
Analyse kann man die Tiere mit ihren natürlichen Gliedmaßen
und mit ihren ornamentalen Anhängseln jjanz konsequent durch-
verfolgen, doch möchte man annehmen, daß ursprünglich eine
verschiedenfarbige Bemalung oder Vergoldung dem Beschauer
diese Klärung erleichterte. Die gravierten Bronzestreifen zeigen
neben einer einfachen Wellenranke gleiche Zweigverknotungen
und gleiche Menschen köpfe an den aufstehenden Seitenzapfen.
Die Formen der Tiere, besonders der Vögel und der Löwen mit
den frontalen Köpfen auf Seite d weisen durchaus auf orientalische
Vorbilder wie auch die gesamte Anordnung der viereckigen und
dreieckigen Felder in Bahmenbändern (vgl. z. B. das Elfenbein-
kästchen in S. Giovenale im Orvieto Abb. 36), doch ist die Ent-
stehung nicht im Orient, sondern in den skandinavischen Ländern,
wahrscheinlich im südlichen Schweden (Schonen) zu suchen, wo
in der Wikingerperiode (ca. 800—io5o) zahlreiche Gegenstände
in einem ganz entsprechenden Stil, besonders unter den Bronze-
arbeiten, zu finden sind (vgl. Einleitung S. i3, Abb. 8 und 10).
glatt gebildet ist. Die Freiräume werden durch kleine Kugeln ge- Auch zeigen die Buckelspanr,en
füllt. Es ist derselbe Stil, wie ihn die Kästen in München und ^B^fflWBH^. jener Periode dieselben Men
Can.min (Nr. [89, 1 <).•'.} vertreten. j£w*M£&&§fiSS. Seitenköpfe .'Abb. ix), wie sie
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Tierornamente. MSI m^^^^^^^Wr^|^, wie sie zum Ausgangspunkt
Um 1000. Skandinavisch. f|^ii!ö^**^fcß^P3| eines (Ier oescnnitzten Felder
München, Nationalmuseum (Kat. V Nr. 286). fR^Sä^W^A^^^^^f (lienen- Eine Sanz gleichartige
Maße des ganzen Kastens 26 cm im Quadrat, i3 cm Höhe, der eingefügten ^^^^M^^r^^^^^^^^wi Arbeit, noch etwas feiner in der
Seitenfelder (i—6,6 cm Breite, 4,3—4,4 cm Höhe, der Dreiecksfelder im Deckel \(Uü^^ Vv^^n^r^^llF? Ausführung ist der Cordula-
16,5—17,7 cm an der Basis, 9 cm Höhe. \w (O^A''j»** , ^**^Jx$r/ \ • w n •
Der Kasten selbst mit gewölbtem Deckel aus Eichenholz. Alle Seiten mit Aus- ^^^\^Jfi^^y seftrem im Uom zu Uammm
nähme des Bodens, mit geschnitzten Platten (Mammutelfenbein?) belegt, die >Kfi*^CN£0*£Jr/ Nr. IQ2. Ferner gehören hier-
von vergoldeten, gravierten Bronzestreifen umrahmt sind. Auf dem Deckel sind her Nr. 188 und 101 und eine
außerdem reich gebildete vergoldete Bronzespangen diagonal aufgelegt, die sich vereinzelte runde S a
zu einem Mittelstück verbinden. Die Verschlußeinrichtung war ziemlich kompli- Abb. 3?. Spange aus Knochen, London, Brit. Mus. ^ereinze e ™n e Pan8e aus
ziert. Von allen vier Seitenwänden ragen breite gerundete Zapfen in den Knochen in den Sammlungen
Deckel hinauf. In diese Zapfen griffen die Riegel ein, die durch verschieden- des Britischen Museums (vgl
förmig geschnittene Löcher in den Dreiecksplatten des Deckels zugänglich The Victoria Historv of the Counties of England, ed. William
waren. Die Stucke zunächst dieser Ausschnitte sind jetzt mehrfach ausge- •' „ , " ■ '
brachen, sonst aber ist die Erhaltung, abgesehen von einigen Sprüngen in den Page. History of London Vol. I, S. ibö mit I af., nach der auch
Deckelplatten ausgezeichnet. nebenstehende Abb. 3y). Sie stellt einen Menschen dar, mit her-
Aus der v. Beiderschen Sammlung. Stammt aus dem Bamberger Dom und abhängenden Armen und emporgehobenen Beinen, die durch ein
palt dort als Schmuckkasten der h. Kunigunde, der Gemahlin Heinrichs II. „ , u . . , , .. 1 . , " T. „ . „ . . . . ,
Doch ist diese Tradition nicht durch ältere Angaben belegt. Erst i743 wird Band miteinander verschnür' sind. Der Kopf befand sich jeden-
der Kunigundenkasten genannt. Da sich in Cammin in Pommern ein stilistisch falls auf dem an der abgeflachten Seite fehlenden Stück, wahr-
ganz übereinstimmender Kasten befindet (Nr. 192), so ist es höchst wahrschein- scheinlich einer kleineren Rundscheibe, an der die Nadel befestigt
lieh, daß der Bischof Otto von Bamberg, der sich U2i—1120. zur Christiani- a 1 1 1 m .1 • -rr 1 1 •
,, £, ■ u 1 • n 1__o-. ■ „ tt „„„ i„, war. Auch der obere ieil eines Untres aus Jvnochen, der zu einem
sierung in Pommern aufhielt und in Cammin, dem sitz des Herzogs Wladislaw,
ein Bistum gründete, das Bamberger Stück mitgebracht hat (vgl. Bassermann- schwedischen Fund auf russischem Boden gehört (T. I. Arne in
Jordan a. a. O.). Archives d'Etudes Orientales, publ. par I. A. Lundell, Vol. VIII,
Die 16 geschnitzten Felder des Kastens zeigen Vögel und Vier- 1914, Fig. 19, S. 3o) ist ein unbedeutendes Werk dieser Stil-
füßler, die mit allerlei bandartigen Ansätzen und Zweigen ver- gruppe.
Abb. 36. Byzantinischer oder unteritalischer Kasten aus Elfenbein, Orvieto.