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Goldschmidt, Victor
Farben in der Kunst: eine Studie (Text) — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.33683#0101
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85

Unsere Tafel gibt ein Bild dieser Entwicklung. Wir tonnen nun kurz
statt der Karben ihre harmonischen Zahlen schreiben und erhalten folgendes
Bild der primären Periode

(Urzeit):
primitiv:
Vorblüte:
Hochblüte (Klassik):
Nachblüte (Verarmung):
Tiefstand (Erlöschen):

0.20
0 . . l . . w
0 . 1/2 k 2 . w
0 i/z 1/2 I 2 3 w
0 Vs . (l) . 3 0°
0 . . (l) . . w

steigender Ust

fallender Ust

Dieser Verlauf vollzieht sich überall, zu allen Zeiten und auf allen Ge-
bieten. Modifiziert nur durch die Bedingungen des speziellen Kalles.
Zwischen Klassik und Verarmung schiebt sich oft, aber nicht immer
Stufe 4b: Überfeinerung mit den Karben und Zahlen:

Braun Rirschrot Rarmin Feuerrot Drange Goldqelb Schwefelgelb Grün Blau Indigo violett
p- 0 p/p V» V2 (V») Ü dV-,)' 2 3 (4) c»

Nun folgt

3. Das Gesetz der Neubelebung und zwar:
Durch allmähliches Unsteigen (Erholung);
6. Durch verstärken (vom klassischen) zum primitiven;
L. Durch Einsetzen des primitiven.
A. Ullmähliches Unsteigen. Wir haben:
Tiefstand: Braun . . (Gelb) . . Grau
p- 0 . . (k) . . w
Zutreten von Nosa und Blau: Braun Rosa . (Gelb) . Blau Grau
P- 0 V, . (l) . Zw
Zutreten von Rot und Grün: Braun Rosa Rot Gelb Grün Blau Grau
P- 0 V3 V2 l 2 3 w
Gelb begleitet alle Stadien, wie die gelbe Natronlinie fast keinem Spek-
trum fehlt. Selbst beim tiefsten Tiefstand der Männerkleidung, bei Kaki und
Zeldgrau zeigt sich noch ein goldener Ring oder ein gelber Streifen.
Die Erholung nimmt zunächst nur scheu die zarten Karben (Rosa und
Blau) an. Erst allmählich schwingt sie sich wieder zu den starken Karben (Rot
und Grün) auf. Gleichzeitig verstärkt sich das Gelb. Zst die klassische höhe
wieder erreicht, so kann abermals Verfall eintreten oder Verstärkung zum
primitiven, vom klassischen, der vollen Harmonie aus führen beide Wege.
 
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