Goldschmidt, Victor: Farben in der Kunst: eine Studie (Text) (Heidelberg, 1919)

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Gesetze der Farbenentwicklung.
Oie Entwicklung erfolgt nach dem Gesetz der Romplikation, das seinen
Ausdruck in den harmonischen Zahlen hat. Wir können deshalb auch vom
Gesetz der harmonischen Farbenentwicklung
reden, j
Mt Rücksicht auf die Stadien der Entwicklung können wir das ganze
einheitlich beherrschende Gesetz in Untergesetze spalten:
1. Gesetz der primären Entwicklung aus dem Rohen zur vollen
harmonischen Rlassik (Hochblüte).

Ansteigend:
Das drückt sich in Farben und Zahlen folgendermaßen aus:

Stufe 0:
Dunkel
hell
Dunkel
0
.
OV
Stufe k: primitiv:
Braun
Rotgelb
Grau
p- 0
l
Ov
Stufe 2: Vorblüte:
Braun
Rot Gelb Grün
Grau
p- 0
V^ i 2
OO

Stufe 3: hochblüte (Rlassik): Braun Rosa Rot Gelb Grün Blau Grau
P- 0 Vs Vs i 2 3 w
hierbei steht Rosa für Rarmin (Blutrot), Rot für Feuerrot, Grau für violgrau.
2. Das Gesetz der Dekadenz und zwar:
Verarmung. Oie starken Farben: Grün und Feuerrot treten zurück.
Gelb schwächt sich ab.
Es herrschen:

Stufe 4:
Nachblüte:
Braun
Rosa
(Selb)
Blau
Grau
0
Vs
0)
3
w
Stufe 5:
Erlöschen:
Braun
0
(Gelb)
0)
Grau
OO

Unsere Männerkleider und die meisten Frauenkleider sind in diesem letz-
ten Stadium. Ebenso die Uniformen der heutigen Armeen. Oie Feldgrauen
und die Raki.
Wir sind wieder beim Anfang der Entwicklung. Damit ist die erste Periode
geschlossen.