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Goltzius, Hubert; Goesuinus, Johannes; Goltzius, Hubert [Hrsg.]
Lebendige Bilder Gar Nach Aller Keysern, Von C. Ivlio Caesare, Bisz Avff Carolvm. V. Vnd Ferdinandvm Seinem Brvder: Avsz Den Alten Medalien Sorgfaltigklich, Nit Gleich Vorzeit Von Andern, Svnder Warhaftiglich Vnd Getrewlich Contrafhet, Vnd Derenselbigen Leben, Beyde Lobliche Vnd Laesterliche Thatten, Mit Dem Historischen Pfinsel Nach Iren Farben Gemalet (Band 1): Das erst Bvch — Antorff, 1557 [Cicognara, 2868-1]

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https://doi.org/10.11588/diglit.32333#0222
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IV S TI N V S der auch von den (ewhirten gewesen hat,das Orienti(eh reich nach der geburt
Chrissi funfHiundert funsf vnd (echtzig iar empfangen, eyn mensch durch auß Iusfiniano vn-
gleich,arg,geitzig, raubiich, ein entletzer der aiten rhatgeben, in ibmma ein feind bede Gotte$
vnd der meniche,ward eyner der die armen biß auiTdas marckbeynfraile,die Radtsfreund plun-
dert er, lies^ im eilene kiisen machen in die er hinderlegt was er uber ail von gold raubet vnd zu
iamen scherret. Zu letR dem geitz vnnd begirden so gar ergeben das er daruon onhnnig vnd
seinersinn beraubt ward,alib das Sophia leingemaheldenlcepter des Reichs furen muR.Zudiier
zeit hat Naries der ifathalter den man den Exarchen nennet,Totiiam der Gothen Kunig im ßreit
erschiagen, vnd aho die Gothen mit grausamen blutuergieiTen aus^ italia vertriben, Rom vnd
gantz Italien wider eingenommen, keret allen fseis^ an Rom wider auif zubawen zu irem alten
giantz, Also endet Rch der GothenReich in Italia,vnnd seind wider in Hiljpaniam zu den andern
Gothen gezogen, da gewaltig bliben, vnd haben da regiert bis^ auif vnsere zeitAarles hat auch
Bucellinum den Francken Hertzog (der von dem Kunig in Franckreich gesandt was Italiam ein
zu nemen) erlchlagen,vhd Sindoaldum den Kunig derBrendorum (der dah von dem gelchiecht
der Hunen uberbliben was,die Odoacer in Italiam gefuret) ergriffcn, vnd an eyn hohen baldcen
gehenckt. Nach dem nun Narles drei iar zu Rom regiert hett,ward Sophia das weib luhini aui^
neidischer einblasung der mißgunner N arsetis dahin beredt im aus^ I taiia wider anheyms zu for-
dern mit schmadichen worten,aufs die meynung,er solte hey m kommen,vnd der woiien ein spin
vnd spindel warten.Da antwurt Narses,er w olt ein solch garn zettei oder wefelirer kunckei am
!egen,das sie,so lang iie leben wirdt daran zu spinnen hat. Als^ dann hat er ieine botfchaiften we^
senlich zu den Gothen (welche in Saxen,Oiferreich,vnd Schwaben hundert iar gewont,vnd ihn
im krieg wider Totilam geholsfen hetten) gesandt, vnd die selbigen in Italiam berufft, welche
sich mit weib vnd kind erhaben, vnd als sie in die hcehe des Alp gebirg gesfigen vnd Itahen von
weiten herab gesehe, haben iie iren weibern das har von dem kopsf h^rab an das kyn gebunden
inen helm auff gesetzt vnd waffen in die hend geben,damitsie ircn feinden desfer erschreddicher
anzusehe,vnd auch mit solchen betrug die hauffen der krieger mereten.Als dise nunsich
&srAMM?ne ^^^rin Italien gelassen (welche mit scelchen scharen herab komen seind dasmans gleich wie die
ymen oder bynen auß iren nessern geacht vnd verglichen hat) seind sie von den vermischeten
vcelckern Itali^ nach Latin vnnd Teutsch vnder einander,Longobardi oder Longobarbi genant
worden,das iRzuTeutsch langeb^rd gesagt,vnnd das des langen hars halb der weiber, das wie
ein bard bis^ ausf die knien hing.Also zohen sie durch Sirmium vnd die Venedisch herschaift vnd
namenersHich gantz snsubriam vnd alle Rett Galli^ Cisalpin^ von Bononia bis^ gen Fapia mit
gewalt ein,vnd richt Alboinus ir Kunig in der sfatt Meylandt sein Kunigiicheiitz auff,vnd ward
die landtschaist Longbardia genandt. Nach drei iaren verruckt Alboinus sein sitz gen Verona,
nam gantz Hetruriam vnd Tusciam ein bis^ vor die porten der Ratt Rom. Vnd einer Longinus ge
nant der den Narsetem vhd Longobarden zu gegen wehr geschickt ward,hielt hch zu Rauenna,
D^Ex4r% vnd richtet sich zum Exarchen auff. Welches nun ein new regiment vnd wirdigkeyt in Itaiicn
awpt worden iss,weil Rom vnd das Occident kein Keyser mehr hett.Da verlor Rom aber alle heriig-
keyt,vnd ward durch dis^ regiment. c L X. iar, weil das Exarchat weret, durch vii Tyranniich
Exarchen hart gedrengt, vnd offt die einwoner Rom zu verlasfen, vnd den wilden thieren zur
wonung zu lasTen gen&t worden . Diser Exarch hielt hoffzu Rauenna kam nimmer gen Rom,
hieltauch Rom nit anders daheinanderRatt: aisodasderRcemischPotcntat(bißauftCaroIum
Magnum) das Rcemisch Hertzogthumb ward genant,vnder dem Exarchat zu Rauenna. Zu diter
zeit fieng Iusfinus an am Podagra zu Iigen,darumb hat er den Radt der Ratt vnd den Patriar-
^hen beruffen,Tiberium der ein wachtmeiiter war zum Ca^sar vnd sun erwcelt,vnd disc
red gefuret: Sehe,Gott hat dir guts gethan,dises Keyserthumb geben,hab in in ehren,
auff das du von im auch verehret werdesf : hab nit dein freud in dem blut-
uergiesfen, vergib nit args vmb args, du solt mir in den ubel der feind-
Rhasft nit gteich werden. Es soile dich dise kleydung nit uberhe-
ben wie mir beschehen isf,du solt wissen wer au gewesen bisf^

Alle dise seind deine scene vnnd knecht,so du dise alle
Ahess,so siheAu die ihenigen die dem gemey-
nen nutz zu gethan seind. vnd iit
alsb geiforben.
 
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