Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Goltzius, Hubert; Goesuinus, Johannes; Goltzius, Hubert [Editor]
Lebendige Bilder Gar Nach Aller Keysern, Von C. Ivlio Caesare, Bisz Avff Carolvm. V. Vnd Ferdinandvm Seinem Brvder: Avsz Den Alten Medalien Sorgfaltigklich, Nit Gleich Vorzeit Von Andern, Svnder Warhaftiglich Vnd Getrewlich Contrafhet, Vnd Derenselbigen Leben, Beyde Lobliche Vnd Laesterliche Thatten, Mit Dem Historischen Pfinsel Nach Iren Farben Gemalet (Band 1): Das erst Bvch — Antorff, 1557 [Cicognara, 2868-1]

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32333#0345
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
grund zu dcr erd geriHen, Fast in disen tage hat Marckgrasf'Albredit vo Brandenburg,vnder dem schein
cins PfaiTen feinds,schwerekrieg in Teutschen iand (nemiich wider den Bischofsen von Wirtzburg vnd
Bamberg) gefuret,vnnd vii grausamheyt geubt. Ais sich Aiauritius Hertzog zu Saxen disen mit heeres-
Jcraist wider setzt,iss er am IX.tag Iulsj in einer schiacht erschos^en,vnnd vii tausent mit im vmbkomen*
In dem iar M. D. L mll zu end des monats Iunii,isTder Kunig von Franckreich mitheereskrafft bis^ an
dem wasser Älosa komen,die stett Bouin vnd Dinant erobert vnd zerbrochen,darnach Märienburg ein-
genomen,vnd das mit volck gesetzt. Es ist aber Key.Ma.mit seiner kriegs^rustung gen Namurcenver-
ruckt,vnd hch zu einer schlacht bereitet,aber der Kunig von Franckreich ist eylends in Hennigew ge-
zogen,vnnd diestattBintz (dadie Kunigin Maria Key.Ma,schwester,iren woliustgehabt) eingenomen,
gepiundert,vnd verprent,auch die gantze IandtschafTt mit raub vnd fewer verhergt. Disem iit Key.Ma^
nach zogen,vnnd in bey dcr statt Renten angrifTen,aber die Frantzosen seind nach vilen scharmutzeln
wider in Franckreich geruckt. Mitler zeit hat Philippus das Kunigreich Engeland erlangt,dann er Ma-
riam des^ Kunigs Henrici .VIII. dochter,nach Eduardi. Vl.ires bruders todt,zu einer gemahel genomen
hatt.DieweiI dise ding gehandelt,war Philippus der Kunig in Hispania,vnd als alle ding feit beschlossen,
ist er an dem XlX.tag Iulii mit einen schifTzeug aus^ Hispania an Engelland angefaren,vnd am XXIII.tag
Iulii vmb den abendt gen Vintonia (da die Kunigin deilen gewartet) kommen. Am andern tag suchct er
die Kunigin heim^vnd ist auch volgendes tags die hochzeit gehalte worden. Es war des^ Keysers Legat
zugegen,welcher ofTentlich verkundet,das er seinem sun das Neapolitanisch Kunigreich zu der ehesleur
geben hett. AufT das seind sie von danne mit bracht vnd herlichen pomp zu Londen eingeritten. Zu lctst
den X.Odobris hat Key.Ma.dem KunigPhilippo durch ein Legation die behtzungdes; Hertzogthumb
zu Meylandt ubergeben. An dem .XII. tag N ouembris hatman zu Londen einen groslen landstag des;
gantzen Engelland angefangen zu halten, deßhalben ist Polus dcr Cardinal aus^ Braband dahin zogen,
vnd mit gemeiner verwilligung in sein vorderigen siath wider eingesetzet worden,von welchen er (als
Engelland vom Baphumb abhel) außgestossen war. Als er nun in die versamlung kommen,vnd in ge-
genwertigkeyt des Kunigs Philippi vnnd der Kunigin die vrsachseiner Legation angezeigt, ermande
He wollen widerumb zu gemeinschafft der Kirchen keeren,auch dem heyligen vatter dem Bapst zu Rom
iein schuldige Authoritet wider auffrichten,welcher ihenen wolle die hcechss e gnad vnd miltigkeit be-
weisen. Er ermanet sie auch,das Ae Gott großlich solten dancken,von wegen das er inen so ein ChrisT-
Jicher frommer Furst zum Kunig geben hett. Zuletsf, weilman ihn wider in sein alte wirdigkeit einge-
ietzt, erkenne er fur ein groffe gutthat, sprechende, er sey auch ihnen vmb so vil mehrverbunden,das
er sie hergegen in dem himmelischen hoff vnnd vatterland wider einsetze,welches er vor aüen dingen
furnemlichen beg<ere. wie er dergessalt außgeredt,iss er abgetretten. Da iss der Vintonienhsch Bischoff
aufsgessanden,sprechende: Man soll Gott auiTdas hcechsf dancksagen,welcher nach seiner grolTer barm-
hertzigkcit aus^ irem samen vnd geschlecht ihnen einen trefüichen Cardinalen zum Propheten erwecket,
welchem ihr heil gantz üeishg angelegen. Wie nun dem sfenden des^ Cardinals red vnd begeren gefaüen,
hatman an dem nachgehenden tag ein form der furbitt geßeüet,wieman bey dem Kunig vnnd Kunigin
supplicieren,das sie bei dem Cardinal fur sie bitten solten. Die war solches inhalts: Es sei inen von hert
zenleid,das^ sie sich von der aügemcinen Kirchen abgezoge,das sie dem BapRiichen Rul nit gehorsamet,
vnd in die erkantnu!Ten,sb wider dcn beschehen,bewiüiget haben.Furhin wollen sie in seinem vnd des
Kunigs vnd der Kunigfn gewalt ssehen,vnd aües thun (so inen muglich) damit aüe dise gesatzen vnnd
erkantnussen auff gegenwertige Landstag aufsgehebt werden/Deßhalben ausf das hcechh gebette habe,
es wccllen ire ATaiessat in der sachen handien vnd zuwegen bringen,damit sie von aüen sunden vnd mis^
handIungen,so sie wider die geisHichen gesatzen ye gethon,absoiuiert,vnd in die schos der Chriülichen
Kirchen als diebußwurtige kinderwider genommenwerden,damitsie furhinin des^ ssuls zuRom vnd
der Bapüen gehorsamkeit Gott dienen mcegen, zu ehr dessen nammen,vnd zu wolüand irer saligkeir.
Am andern tag als der Kunig,die Kunigin,vnd der Cardinal wider zugege,iif der BischofTvon Vintonia
auffgestanden, vnd mit lauter Rim angezeigt, was die stend auff des Barpülichen Legaten anforderung
erkennet, demnach der sfenden supp!icatz,so in geschrisft verfaiTet vnnd versiglet gewesen,dem Kunig
vnd der Kunigin dar gebotten vnd begeret,üe wceüen die annemen.Wie he nun soiches auff gthan,ha
bend he die dem Bischosf von Vintonia wider geben,die zu verlesen.Da fraget der den gantze hauffen,
ob sie es in also gefaüen IicsTen,wie sie solches bessetget,iiT der Kunig vnd die Kunigin auffgeßande,vnd
die dem Cardinal uberantwort,wie der dise gelesen,hat er die Buüen seiner Legationherfurzogen,weI
che man auch vonsfundan verlesen,damit meniglich versTiende, das^ der BapsT disem gewait geben,sie
zu absbluieren. Auff dises thett der Cardinal ein Oration, vnd zeigt an, wie die bus^ Gott angenem:
dancket auch Gott,weIcherihnen ein solliches gemut gegeben,so der besTerung also begirig. Ai^dah ist
der Kunig vnd die Kunigin auff ire kney gefalie. Der Cardinal rufTt die gnad Go ttes an,das er diies volck
gnediglichen anschauwen,vnd die schuld verziehen wceüe. Dar aufT hrecket er dcn ai m aus^,vnd Absol
uieret dasgantzvolck. Darnach isfmanzu einer Capeüen komen,inwe!cher mah Gottgedancket,auch
mit gesang anzeigungen geben eines herrlichen fesTags. In alsolcher gesfalt isT die alten Religion in En-
geiland wider auffgericht, vnnd werden die ienigen (so in der Lutherey verharren) mit feur verbrant,
Indem anfangdesiars M.D.Lv.iR der BapsTIuIius.il I. gesTorbcn,vnd isT AIarceHus.il. an sein sTatter-
wcelt worden. Als der auch wenig tag ge!ebt,isT am.XXHI.tag Alai) PauIus.IIII.ins BapsTumb kommen,
aus: dem geschlecht dcr VrhnertDer hat von iTundan die Columneser ausß Rom getribe,vnd hch offent

Cc 4 lich
 
Annotationen