39 a. Französischer Einband für Jean Grolier, vicomte
d’Aguisy, uni 1535.
Geschwärztes Kalbleder über Klebpappe mit Handvergol-
dung, die Ornamente mit Muschelgold aufgefrischt. Die Stempel
sind ganz glatt ohne feine Randlinien. Vorne in der Mitte der
Titel, unten der Besitzvermerk. Auf der Kehrseite im Mittelfeld:
PORTIO MEA DOMINE SIT IN TERRA VIVENTIVM. Sonst
beide Deckel gleich. Die Ecken sind ergänzt, die alten Blatt-
stempel im 18. Jahrh. mit einer Blume überstempelt. Kein Ver-
schluß. Auf den Stehkanten eine Goldlinie. Heftung auf fünf
geschlitzte Lederbünde, deren Enden von außen durch die
Deckel gezogen sind, mit Fitz. Als'Ansatzfalz gerade zuge-
schnittenes Pergament mit französischer Schrift. Mitgeheftet
vorne und hinten je eine Lage von zwei Doppelblättern, die
äußeren aus Pergament, die inneren aus Papier ohne Wasser-
zeichen. Das dem Deckel nähere Pergamentblatt dient zu dessen
Bezug. Vom Hanfschnur-Kapital sind Reste übrig. Von den einst
schmucklosen sechs Rückenfeldern sind die äußersten größer,
auf den Bünden eine Goldlinie, über dem Fitzbund Goldschraffen
ln jedem Rückenfeld jetzt eine Mittelrosette und vier Eckquadranten,
nur im zweiten von oben Lederauflage für den Titel. Gold-
schnitt. Ecken und Rücken beschädigt. (17 x 9’9 cm.)
Inhalt: Diversorum veterum poetarum in Priapum lusus; P. V. M.
Catalecta. Copa. Rosae. Culex. Dirae. Moretum. Ciris. Aetna. Elegia in
Mecoenatis obitum et alia nonnulla (etc.) Venetiis, in aed. haeredum Aldi
et Andreae soceri, 1534. 8°. (22. R. 8.)
Aus der Sammlung Hohendorf, in 8n. Nr. 2939. — Der Band ist
ohne Zweifel mit italienischen Stempeln und vielleicht auch von italieni-
schen Arbeitern hergestellt, wie die Form des Ansatzfalzes wahrscheinlich
macht. Daß er jedoch schon in Frankreich gearbeitet worden ist, läßt sich
sowohl aus dem Druckdatum als aus dem in französischer Sprache be-
schriebenen Pergament des Ansatzfalzes schließen.
39b. Französischer Einband für Jean Grolier, um 1535.
Braunes, schwarz marmoriertes Maroquin über Pappe
mit Handvergoldung. Die Verzierung ähnelt der von 41 £ (Horatius).
Im Mittelfeld des Vorderdeckels der Name des Autors, unten
IO. GROLIERI ET AMICORUM. im Mittelfeld derKehrseite die Devise,
sonst beide Deckel gleich. Die Blattstempel zeigen zarte dunkle
Linien parallel den Konturen. Auf Steh- und inneren Kanten
eine Goldlinie. Randlinien zum Teil mit Muschelgold erneuert.
Heftung auf fünf geschlitzte Lederbünde, deren Enden von außen
durch die Deckel gezogen sind. Trapezförmig zugeschnittener
Ansatzfalz. Mitgeheftet vorne zwei Doppelblätter, das äußere
Pergament, wovon ein Blatt zum inneren Deckelbezug, ferner
noch ein Doppelblatt. Hinten jetzt nur ein Pergamentdoppelblatt,
ferner ein Papierdoppelblatt. Als Kapital eine an einem Pergament-
streifen befestigte Hanfschnur mit grüner und rosa Seide
umstochen. Von den sechs Rückenfeldern die äußersten größer,
jedoch durch Markierung des Fitzes unterteilt. Aut den Bünden
eine Goldlinie, auf den Fitzbünden Schrägschraffen, gerade Gold-
linien auf dem Ledereinschlag des Rückens; die übrige Gold-
verzierung und Lederauflage mit Titel im zweiten Felde ist viel
jünger. Goldschnitt. (17'2X10 cm)
Inhalt: Q. Horatii Flacci poemataomnia Centimetrum Marii Servii.
Annotationes Aldi Manutii Romani in Horatium (etc.). Venetiis, in aed.
Aldi et Andreae soceri. 1527. 8". (22 . P . 4.)
Zahlreiche Randnoten, aus deren Schrift man leider den späteren
Besitzer nicht erkennen kann; ein altes Ex libris ist bis auf Reste weg-
gekratzt. Aus der Sammlung Hohendorf, in 8". Nr. 2198. Bisher waren
marmorierte Bände für Grolier nicht nachgewiesen. Aus Frankreich war
ein solcher für das 16. Jahrh. nur aus Gruels Manuel II, Taf. zu
S. 107 bekannt, jener Band von Guillaume Le Noir, der in dem hier
vorliegenden Buche bei Besprechung von Taf. 43a zitiert ist. Die um 1600
auch selten erscheinenden Bände mit Blumen, die durch Schablonen aufs
Leder gemalt sind, haben mit marmoriertem Muster nichts zu tun. Dagegen
kann man zum Vergleiche mit der Technik des vorliegenden Grolier-Bandes
auf dieselbe Manier bei italienischen Bänden des 16. Jahrh. hinweisen,
wie bei dem oben auf Taf. 21a abgebildeten Stücke aus dem Besitze von
Damian Pflug. Das Wasserzeichen des Vorsatzpapiers (gekreuzte Pfeile
mit Stern darüber) weist auf dessen italienische Provenienz. Bei Briquet,
Les filigranes No. 6289 ff. entspricht kein Muster genau.
40a. Französischer Einband für Jean Grolier, um 1535.
Blauschwarzes Maroquin über fester Pappe mit Handvergol-
dung und Blindlinien. Im Mittelfeld der Vorderseite der Titel, in
dem der Kehrseite PORTIO MEA DOMINE SIT IN TERRA VIVEN-
TIVM, sonst beide Deckel gleich. Die Blattstempel der Um-
rahmung zeigen zarte dunkle Linien parallel den Konturen. Kein
Verschluß. Steh- und innere Kanten mit einer Goldlinie. Heftung
auf fünf Doppelbünde aus Leder, die Enden durch die Deckel
gezogen und Fitz. Mitgeheftet wurden je vier Pergamentblätter,
wovon je eines zum Deckelbezug. Als Kapital Hanfschnur, deren
Enden durch die Deckel gezogen sind, mit grüner Seide um-
stochen, der Doppelfaden durch die äußeren Blätter mehrerer
Lagen nahe dem Schnitte geführt. Ursprünglich waren die sechs
ungleichen Felder des Rückens (die äußersten größer, jedoch
durch die Fitzbünde abgeteilt) nur mit je einer Goldlinie über
den Bünden und mit Schrägschraffen der Fitzbünde verziert; die
Lederauflage mit Titel im zweiten Felde und die andere Ver-
goldung gehört ins 18. Jahrh. Goldschnitt. (17X10‘1 cm.)
Inhalt: Terentius. Venetiis in aed. Aldi et Andreae Asolani soceri.
1521. 8". (CP.I.D.41.)
Dedikationsexemplar der laut Vorrede »Jo. Glorierio« gewidmeten
Ausgabe auf Pergament mit Initialen in Gold und Farben gemalt. Das
Buch befand sich später in der Bibliotheca Bigotiana (Katalog von 1706.
In Octavo No. 5080), dann in der Sammlung Hohendorf, in 8". No. 2915
(vgl. Van Praet. Catal. de livres impr. sur velin II, 83 und Le Roux de
Lincy, Grolier S. 302). Da im Bande kein Papier vorhanden ist, entfällt
die zeitliche Bestimmung auf Grund von Wasserzeichen.
40 b. Französischer Einband für Jean Grolier, um 1535.
Hellbraunes Maroquin über Klebpappe mit Handvergoldung,
das Gold ist zum Teil mit dem Pinsel aufgefrischt; vgl. be-
sonders die geschickt ergänzten unteren Ecken. Auf der Vorder-
seite im Mittelfeld der Titel, unten der Besitzvermerk. Bei aller
Einfachheit der Zeichnung sind die Entrelacs in konsequenter
Variation geführt. Die im Mittelfeld verwendeten Arabesken-
stempel sind von zweierlei Art; die weiter außen stehenden
zeigen die zarte, nur stellenweise auftretende Randlinie, in den
anderen ist, dem ganzen Kontur parallel, eine stark markierte
dunkle Linie vorhanden. Kein Verschluß. Auf den Steh- und
inneren Kanten eine Goldlinie. Heftung auf fünf geschlitzte
Lederbünde und Fitz, trapezförmig zugeschnittener Ansatzfalz.
Vorne und hinten je acht Blätter mitgeheftet (2 + 2 Doppelblätter),
wovon das ursprünglich erste (das zum inneren Deckelbezug
dient) und das dritte aus Pergament besteht. Als Kapital Hanf-
schnur, die Enden im Deckel befestigt, mit grüner Seide um-
stochen, die Seidenfaden in etwa fünf Lagen durch deren
äußere Blätter nahe dem Schnitte hindurchgestochen. Von den
sechs Rückenfeldern die beiden äußersten größer; von der Ver-
goldung scheinen nur die Goldlinien über und an den Bünden
sowie die Schraffen über dem Fitz alt; die jetzt sichtbare Ver-
goldung und die rote Lederauflage mit Titel im zweiten Felde
ist wohl aus dem 17. Jahrh., zum Teil noch später. Gold-
schnitt. (17’3X9'7 cm.)
Inhalt: CI. Claudiani opera quam diligentissime castigata. Venetiis,
in aed. Aldi et Andreae Asolani soceri. 1523. 8". (22. P. 1.)
Der Band kam aus der Sammlung Bigots (in Octavo No. 5335) an
Baron Hohendorf, in 8". No. 2938; vgl. Le Roux de Lincy, Grolier
S. 302. Die Datierung ergibt sich aus dem im Bande verwendeten Vorsatz-
papier mit dem Wasserzeichen des Matthieu Simonet. Die bei Briquet
nicht angeführte Variante entspricht noch am meisten seiner Nr. 12.819,
jedoch steht der Henkel des Kruges links vom Beschauer, auch sind oben
nur fünf (nicht sechs) Perlen vorhanden. Nr. 12819 ist für Paris 1529, die
ähnlichen Varianten sind für 1531 — 1539 nachgewiesen.
41 a. Französischer Einband in der Manier Groliers, um
1535.
Schwarzblaues Maroquin über Klebpappe mit Handver-
goldung. Die Entrelacs in konsequenter Variation. In der Mitte
der Vorderseite: MACROBIUS, in der Mitte der abgebildeten
Kehrseite die Devise: PATERE ET VINCES. Die Arabesken-
stempel zeigen stellenweise zarte Randlinien. Kein Verschluß.. Auf
den Steh- und inneren Kanten eine Goldlinie. Heftung auf fünf
geschlitzte Lederbünde, die von außen durch die Deckel ge-
zogen sind, dazwischen Pergamentstreifen vom Rücken auf die
Deckel geklebt; trapezförmig zugeschnittener Ansatzfalz. Vorne
und hinten je sechs Blätter mitgeheftet (zwei Doppelblätter + ein
Doppelblatt), wovon das erste (das zum inneren Deckelbezug
dient) und das dritte aus Pergament besteht. Als Kapital eine
Hanfschnur, die Enden im Deckel befestigt, mehrmals ein zweiter
Faden um das Kapital herumgeführt und mit grüner Seide um-
stochen. Von den sechs Rückenfeldern ist nur das unterste
merklich größer; von der Vergoldung sind nur die Goldlinien
über und an den Bünden, sowie die Schraffen über dem Fitz
alt. Die jetzt vorhandene Vergoldung mit 8-törmigem Dekor
51
52
d’Aguisy, uni 1535.
Geschwärztes Kalbleder über Klebpappe mit Handvergol-
dung, die Ornamente mit Muschelgold aufgefrischt. Die Stempel
sind ganz glatt ohne feine Randlinien. Vorne in der Mitte der
Titel, unten der Besitzvermerk. Auf der Kehrseite im Mittelfeld:
PORTIO MEA DOMINE SIT IN TERRA VIVENTIVM. Sonst
beide Deckel gleich. Die Ecken sind ergänzt, die alten Blatt-
stempel im 18. Jahrh. mit einer Blume überstempelt. Kein Ver-
schluß. Auf den Stehkanten eine Goldlinie. Heftung auf fünf
geschlitzte Lederbünde, deren Enden von außen durch die
Deckel gezogen sind, mit Fitz. Als'Ansatzfalz gerade zuge-
schnittenes Pergament mit französischer Schrift. Mitgeheftet
vorne und hinten je eine Lage von zwei Doppelblättern, die
äußeren aus Pergament, die inneren aus Papier ohne Wasser-
zeichen. Das dem Deckel nähere Pergamentblatt dient zu dessen
Bezug. Vom Hanfschnur-Kapital sind Reste übrig. Von den einst
schmucklosen sechs Rückenfeldern sind die äußersten größer,
auf den Bünden eine Goldlinie, über dem Fitzbund Goldschraffen
ln jedem Rückenfeld jetzt eine Mittelrosette und vier Eckquadranten,
nur im zweiten von oben Lederauflage für den Titel. Gold-
schnitt. Ecken und Rücken beschädigt. (17 x 9’9 cm.)
Inhalt: Diversorum veterum poetarum in Priapum lusus; P. V. M.
Catalecta. Copa. Rosae. Culex. Dirae. Moretum. Ciris. Aetna. Elegia in
Mecoenatis obitum et alia nonnulla (etc.) Venetiis, in aed. haeredum Aldi
et Andreae soceri, 1534. 8°. (22. R. 8.)
Aus der Sammlung Hohendorf, in 8n. Nr. 2939. — Der Band ist
ohne Zweifel mit italienischen Stempeln und vielleicht auch von italieni-
schen Arbeitern hergestellt, wie die Form des Ansatzfalzes wahrscheinlich
macht. Daß er jedoch schon in Frankreich gearbeitet worden ist, läßt sich
sowohl aus dem Druckdatum als aus dem in französischer Sprache be-
schriebenen Pergament des Ansatzfalzes schließen.
39b. Französischer Einband für Jean Grolier, um 1535.
Braunes, schwarz marmoriertes Maroquin über Pappe
mit Handvergoldung. Die Verzierung ähnelt der von 41 £ (Horatius).
Im Mittelfeld des Vorderdeckels der Name des Autors, unten
IO. GROLIERI ET AMICORUM. im Mittelfeld derKehrseite die Devise,
sonst beide Deckel gleich. Die Blattstempel zeigen zarte dunkle
Linien parallel den Konturen. Auf Steh- und inneren Kanten
eine Goldlinie. Randlinien zum Teil mit Muschelgold erneuert.
Heftung auf fünf geschlitzte Lederbünde, deren Enden von außen
durch die Deckel gezogen sind. Trapezförmig zugeschnittener
Ansatzfalz. Mitgeheftet vorne zwei Doppelblätter, das äußere
Pergament, wovon ein Blatt zum inneren Deckelbezug, ferner
noch ein Doppelblatt. Hinten jetzt nur ein Pergamentdoppelblatt,
ferner ein Papierdoppelblatt. Als Kapital eine an einem Pergament-
streifen befestigte Hanfschnur mit grüner und rosa Seide
umstochen. Von den sechs Rückenfeldern die äußersten größer,
jedoch durch Markierung des Fitzes unterteilt. Aut den Bünden
eine Goldlinie, auf den Fitzbünden Schrägschraffen, gerade Gold-
linien auf dem Ledereinschlag des Rückens; die übrige Gold-
verzierung und Lederauflage mit Titel im zweiten Felde ist viel
jünger. Goldschnitt. (17'2X10 cm)
Inhalt: Q. Horatii Flacci poemataomnia Centimetrum Marii Servii.
Annotationes Aldi Manutii Romani in Horatium (etc.). Venetiis, in aed.
Aldi et Andreae soceri. 1527. 8". (22 . P . 4.)
Zahlreiche Randnoten, aus deren Schrift man leider den späteren
Besitzer nicht erkennen kann; ein altes Ex libris ist bis auf Reste weg-
gekratzt. Aus der Sammlung Hohendorf, in 8". Nr. 2198. Bisher waren
marmorierte Bände für Grolier nicht nachgewiesen. Aus Frankreich war
ein solcher für das 16. Jahrh. nur aus Gruels Manuel II, Taf. zu
S. 107 bekannt, jener Band von Guillaume Le Noir, der in dem hier
vorliegenden Buche bei Besprechung von Taf. 43a zitiert ist. Die um 1600
auch selten erscheinenden Bände mit Blumen, die durch Schablonen aufs
Leder gemalt sind, haben mit marmoriertem Muster nichts zu tun. Dagegen
kann man zum Vergleiche mit der Technik des vorliegenden Grolier-Bandes
auf dieselbe Manier bei italienischen Bänden des 16. Jahrh. hinweisen,
wie bei dem oben auf Taf. 21a abgebildeten Stücke aus dem Besitze von
Damian Pflug. Das Wasserzeichen des Vorsatzpapiers (gekreuzte Pfeile
mit Stern darüber) weist auf dessen italienische Provenienz. Bei Briquet,
Les filigranes No. 6289 ff. entspricht kein Muster genau.
40a. Französischer Einband für Jean Grolier, um 1535.
Blauschwarzes Maroquin über fester Pappe mit Handvergol-
dung und Blindlinien. Im Mittelfeld der Vorderseite der Titel, in
dem der Kehrseite PORTIO MEA DOMINE SIT IN TERRA VIVEN-
TIVM, sonst beide Deckel gleich. Die Blattstempel der Um-
rahmung zeigen zarte dunkle Linien parallel den Konturen. Kein
Verschluß. Steh- und innere Kanten mit einer Goldlinie. Heftung
auf fünf Doppelbünde aus Leder, die Enden durch die Deckel
gezogen und Fitz. Mitgeheftet wurden je vier Pergamentblätter,
wovon je eines zum Deckelbezug. Als Kapital Hanfschnur, deren
Enden durch die Deckel gezogen sind, mit grüner Seide um-
stochen, der Doppelfaden durch die äußeren Blätter mehrerer
Lagen nahe dem Schnitte geführt. Ursprünglich waren die sechs
ungleichen Felder des Rückens (die äußersten größer, jedoch
durch die Fitzbünde abgeteilt) nur mit je einer Goldlinie über
den Bünden und mit Schrägschraffen der Fitzbünde verziert; die
Lederauflage mit Titel im zweiten Felde und die andere Ver-
goldung gehört ins 18. Jahrh. Goldschnitt. (17X10‘1 cm.)
Inhalt: Terentius. Venetiis in aed. Aldi et Andreae Asolani soceri.
1521. 8". (CP.I.D.41.)
Dedikationsexemplar der laut Vorrede »Jo. Glorierio« gewidmeten
Ausgabe auf Pergament mit Initialen in Gold und Farben gemalt. Das
Buch befand sich später in der Bibliotheca Bigotiana (Katalog von 1706.
In Octavo No. 5080), dann in der Sammlung Hohendorf, in 8". No. 2915
(vgl. Van Praet. Catal. de livres impr. sur velin II, 83 und Le Roux de
Lincy, Grolier S. 302). Da im Bande kein Papier vorhanden ist, entfällt
die zeitliche Bestimmung auf Grund von Wasserzeichen.
40 b. Französischer Einband für Jean Grolier, um 1535.
Hellbraunes Maroquin über Klebpappe mit Handvergoldung,
das Gold ist zum Teil mit dem Pinsel aufgefrischt; vgl. be-
sonders die geschickt ergänzten unteren Ecken. Auf der Vorder-
seite im Mittelfeld der Titel, unten der Besitzvermerk. Bei aller
Einfachheit der Zeichnung sind die Entrelacs in konsequenter
Variation geführt. Die im Mittelfeld verwendeten Arabesken-
stempel sind von zweierlei Art; die weiter außen stehenden
zeigen die zarte, nur stellenweise auftretende Randlinie, in den
anderen ist, dem ganzen Kontur parallel, eine stark markierte
dunkle Linie vorhanden. Kein Verschluß. Auf den Steh- und
inneren Kanten eine Goldlinie. Heftung auf fünf geschlitzte
Lederbünde und Fitz, trapezförmig zugeschnittener Ansatzfalz.
Vorne und hinten je acht Blätter mitgeheftet (2 + 2 Doppelblätter),
wovon das ursprünglich erste (das zum inneren Deckelbezug
dient) und das dritte aus Pergament besteht. Als Kapital Hanf-
schnur, die Enden im Deckel befestigt, mit grüner Seide um-
stochen, die Seidenfaden in etwa fünf Lagen durch deren
äußere Blätter nahe dem Schnitte hindurchgestochen. Von den
sechs Rückenfeldern die beiden äußersten größer; von der Ver-
goldung scheinen nur die Goldlinien über und an den Bünden
sowie die Schraffen über dem Fitz alt; die jetzt sichtbare Ver-
goldung und die rote Lederauflage mit Titel im zweiten Felde
ist wohl aus dem 17. Jahrh., zum Teil noch später. Gold-
schnitt. (17’3X9'7 cm.)
Inhalt: CI. Claudiani opera quam diligentissime castigata. Venetiis,
in aed. Aldi et Andreae Asolani soceri. 1523. 8". (22. P. 1.)
Der Band kam aus der Sammlung Bigots (in Octavo No. 5335) an
Baron Hohendorf, in 8". No. 2938; vgl. Le Roux de Lincy, Grolier
S. 302. Die Datierung ergibt sich aus dem im Bande verwendeten Vorsatz-
papier mit dem Wasserzeichen des Matthieu Simonet. Die bei Briquet
nicht angeführte Variante entspricht noch am meisten seiner Nr. 12.819,
jedoch steht der Henkel des Kruges links vom Beschauer, auch sind oben
nur fünf (nicht sechs) Perlen vorhanden. Nr. 12819 ist für Paris 1529, die
ähnlichen Varianten sind für 1531 — 1539 nachgewiesen.
41 a. Französischer Einband in der Manier Groliers, um
1535.
Schwarzblaues Maroquin über Klebpappe mit Handver-
goldung. Die Entrelacs in konsequenter Variation. In der Mitte
der Vorderseite: MACROBIUS, in der Mitte der abgebildeten
Kehrseite die Devise: PATERE ET VINCES. Die Arabesken-
stempel zeigen stellenweise zarte Randlinien. Kein Verschluß.. Auf
den Steh- und inneren Kanten eine Goldlinie. Heftung auf fünf
geschlitzte Lederbünde, die von außen durch die Deckel ge-
zogen sind, dazwischen Pergamentstreifen vom Rücken auf die
Deckel geklebt; trapezförmig zugeschnittener Ansatzfalz. Vorne
und hinten je sechs Blätter mitgeheftet (zwei Doppelblätter + ein
Doppelblatt), wovon das erste (das zum inneren Deckelbezug
dient) und das dritte aus Pergament besteht. Als Kapital eine
Hanfschnur, die Enden im Deckel befestigt, mehrmals ein zweiter
Faden um das Kapital herumgeführt und mit grüner Seide um-
stochen. Von den sechs Rückenfeldern ist nur das unterste
merklich größer; von der Vergoldung sind nur die Goldlinien
über und an den Bünden, sowie die Schraffen über dem Fitz
alt. Die jetzt vorhandene Vergoldung mit 8-törmigem Dekor
51
52