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Vierter Brief.
^icbe zum Leben, theurer Aza! sey sie auch
noch so groß, wird doch durch Schmerzen ge-
mindert, durch Verzweiflung vertilgt. Die
Natur scheint unser Wesen zu verachten, wenn
sie es den Leiden überlaßt. Ansangs empört
uns dies; aber die Unmöglichkeit uns davon
zu befreien giebt uns bald einen so demüthi-
genden Beweis unsrer Schwache, daß wir
uns zuletzt selbst anekeln.
Ja- lebe nicht mehr in mir, nicht mehr
für mich. Jeder Augenblick, wo ich arhme,
ist ein Opfer das ich Deiner Liebe darbringe,
das von Tage zu Tage peinlicher wird. Lin-
dert gleich die Zeit in etwas die Krankheit,
welche mich verzehrt: so scheint sie doch mein
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Vierter Brief.
^icbe zum Leben, theurer Aza! sey sie auch
noch so groß, wird doch durch Schmerzen ge-
mindert, durch Verzweiflung vertilgt. Die
Natur scheint unser Wesen zu verachten, wenn
sie es den Leiden überlaßt. Ansangs empört
uns dies; aber die Unmöglichkeit uns davon
zu befreien giebt uns bald einen so demüthi-
genden Beweis unsrer Schwache, daß wir
uns zuletzt selbst anekeln.
Ja- lebe nicht mehr in mir, nicht mehr
für mich. Jeder Augenblick, wo ich arhme,
ist ein Opfer das ich Deiner Liebe darbringe,
das von Tage zu Tage peinlicher wird. Lin-
dert gleich die Zeit in etwas die Krankheit,
welche mich verzehrt: so scheint sie doch mein
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