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Graimberg, Carl; Leger, Thomas Alfred; Texier, Victor
Antiquités du Château de Heidelberg — Heidelberg, 1837

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https://doi.org/10.11588/diglit.37790#0006
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HEIDELBERG
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P s—.. un(1 iur schien Fulirer durch <lic p—vy h
v— Ruinen des Heidelberger Schlosses S—
Eingerichtet,
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A. Pv IHNEN DES ALTEN BAUES, der wahrscheinlich oon Pfalzgrafen - llxidolf 1
uni dar lahr 1300 gegründet, und non seinem Johne und Nachfolger Adolf um 1325 erwei-
tert , van den folgenden Pfalxrjrafen Kurfürsten aber ausgehessert und vemendert wurde .
Im Pfaeldseh - Orlearüschen Erbfolgekriege haben ihn die Franzosen nach der Eroberung des Schlos-
ses ann. 1689Xerstoert, seit welcher Zeit er mit dem folgenden Pallaste in Trümmer hegt.
11. 1UIINEN DES RUPRECHTSBAUES, von Kurf. Ruprecht dem Jloem.- Koenige
im Iahre 14-00 und folgenden erbaut, oon Ludwig' V, dem friedfertigen, i.I. 1543 erneu-
ert. oon Friedrich H, dem "Weisen, 1346 u. Folg, verschoenert, endlich im Orlean, Erbfol-
gekriege 1689 serstvert. In der Zeit als dieser Plan aufgermntnen. unude mit dem blossen Na-
men Rinnen, und um das I. 1778 irrig Heydnisehes Gebaeude genannt.
C1 und CF DIE OEKONOMIE- GEBAEUDE Kurf. Ludwigs Y, erbaut u d. I.
1620. Zur Zeit als dieser Plan gezeichnet wurde, bei/ C1 Heÿdmscb Gebaeu, bei/ C1 Otto-
Heinriehsbau urig genannt, und um d. I. 1778 bei/ C1 dem Kurf. 0tto-Heinrich, bei/
f11 aber Friedrichen IV xugeschriehen ; damals als Burgvogteg, Gaertners und Foldalcn-
wohnuna benutil, bis sie in d. I 1764 im grossen, durch den Blitz oeranlassten Schloss-
brande bei/ C9 Aerstoert, wurden, beg C1 aber heute noch bestehen , und dem grosheruigl:
Hofgaertner vir Wohnung angewiesen sind.
1). . DER LUDWIGSBAU, von Ludwig V t.I. 1624 erbaut,im Orkan. Kriege arm,
1680 verbrannt, von Kurf. Karl Philipp nach d. 1.1716 wiederhergestellt, und in der
Zeit als dieser Plan gezeichnet wurde , irrig vum Otto - Iieinrichsbaue gerechnet, endlich
aber- i.I 1704 in dem durch den Elm entstandenen Schlossbrande gaenxlich Xerstoert,und
um d. I. 1778 im Irrthumne für■ Friedrichs IV Werk gehalten.
E. DER OTTO - HEINRICHS RAU, durch die Jchoenheit seiner Architectur
und VortreJJUchkeit seiner Jculphiten der herrlichste Pallaste tuif dem Schlosse, oon
Fridrieh II um d.J. 1649 gegründet, und von Otto-Heinrich dem Gr ossnmthigen
von 1556 bis 1559 schnell und praechtig vollendet. Im verderblichen dregsigjaehri
gen Kriege , xu der Zeit als die Oestreicher und Bagern unter dem filmen andan tm
Freÿherr von Hartenberg Meister des Heidelberger' Soldasses waren , und war trn Heu-
monate 1632 durch xufaelüg entstandenes Feuer seines Dachwerkes und seines ganzen
oberen Ausbaues beraubt, doch von Kurf Karl Ludwig i. I. 1659 wieder ausgebessert
und erneuert■ Im Orlean- Kriege Nweifmal, arm . 1689 u. 1693, arigexündet und aus-
gebrannt , allein von Kurf. Karl Philipp um 1716' wieder her-gestellt. Endlich 1.1.1/64
von den Flammen des hachbarliclien durch den Elitz entrindeten Neuen IIoff es ergriffen,
xerstoert und nach und mich durch die Unbilden der Zeit, Unwissenheit der Schloss- _
aufseher, Vernachlässigung eitler hocher en Aufsicht, und durch den Muthwillen des Poe-
bels in seinen jetzigen bedaitrutigswürdigen 'Instand verwandelt ■ Im grossen Grurulplane
des Schlosses v. I. 17 78 wird der Otto -Heinrichsba.il, abermals unrichtig, und -zwar
mit Friedrichs IV Namen bezeichnet.
E. DER SOGENANNTE NEUE HOF Kurf. Friedrichs II , welchen dieser
Pfabjgraff i. I. 1549 auf den Ueberbleibseln der uralten Iettacapelle erbauen, und
in ihm den grossen Bibliotheks-Saal an/egen Hess, den er aber bald darauf dum Sil
■,e der Her henk am in e r bestimmte . Er wurde im Orlean. Kriege an. 1689 oon den
Feinden verbrannt, am 1716 aber von Kurf. Karl Philipp wiederhergestellt, bis ihn i. I.
1764 am 24trn luni/ morgens der Elitz traf und mit allen nachbarlichen frehaeuden
•terstoerte . Seine Voderseite gegen den grossen Schlosshof hin wurde bald nach dem
Brande durch die Fürsorge des Kurf. Karl Theodor zu ihrer Erhaltung mit leichtem
Dachwer/he versehen , und hier ist es, wo Hr. von tim imberg der thaetige Bewacher und
Verherrlichen der Schlossruine seit dem lahre 1811 seinen Wohnsitz und seine l\ ünstler-
werkstaetle aufijeselrtagen hat.
Gr. DIE SCHLOSSCAPELLE zum Heil. Udalrieh., oder Kurf. FMOMCm W
PA1LAST, an der Stelle der auf seinen Befehl abgetragenen alten R n p rech t in i s eh e n Hof-
capelle i.I. 1601 ange fangen, und 1607 praechtig vollendet. Der Pallast wurde im
Orlean. Kriege 1689 bcschaedigt : doch von Kurf. Karl Philipp um 1716 wiederaus -
gebessert bestand er mit der Capelle bis in das 1. 1764, wo endlich der grosse
Schlossbrand seine praechtigen ifaele und Wohnungen gaenxlich verwüstete. Kurf Karl
Theodor Hess ihn auf die dringende Bitte seiner frommen Gemahlin Elisabeth zur
Erhaltung des Kirchengewoelbes mit einem sehr ho/xreichen und Jesteonstruirten Dache
bedecken . und die Capelle selbst wiederherstellen . Bis in d.l. 1803 wurde aeffenl-
licher Gottesdienst daselbst gehalten , wo er endlich aufgehoben, die Capelle nach und
nach von ihren kirchlichen Zierrathen . ihren Geraethen lind gottesdienstlichen Bedürf-
nissen entbloest, in den jetxigen Zustand versez/ wurde . Im grossen Schlossplane
vorn I. 1778 ist sie unrichtig mit Fridrichs 11 Namen bezeichnet .
H -I. DAS SOG. BANDHAUS oder die RESTE VON KURE. FRIEDRICHS V
GROSSEM lALT.A STE , xrrr/i Thelle auf der Stelle der alten Rupreehtinisehen Hofcapelle
von Friedrich IV zwischen 1601 und 1607 angefangen , und von seinem Sohne und
Nachfolger Friedrich V zwischen 1610 und 1619 praechtig vollendet ', beg I. aber, wo
noch ein Thurm mit einem kleinen Th eile der Alten Hofe ape Ile stehen blieb, von
Kurf. Karl Ludwig nach der Mitte des XVII Iahrh. erweitert, der jenen Rest in ei-
nen schnellen Pallast u/nscltuf. Allein im Orlean. Kriege i.I- 1689 wurde der Ballast
gaerrdic/i verwüstet . Seine geringen Ueberreste hat Kurf. Karl Philipp um das 1. 1720
zum Band hause Jur den Hof hiefer. so wie es heute noch bestehe! , einrichten lassen,
und bei/ I ist jext noch einiges Mauervverk von der Alten Hofcapelle sichtbar.
K.‘ DIE TRÜMMER DES SOG. ENGELLAENDISCHEN BAUES , einstens
durch seinen schoenen Sti/l einer der vortrefflichsten Pal lacs le des Schlosses, oon Kurf.
Friedrich V i.I. 1612 %ar Wohnung für seine Gemahlin ElisaLetli gegründet und
ann.1619 vollendet ; allein a-c/ion arm. 1689 durch die Orlean. Kriegsflamme in
die jezt noch bestehenden schoenen Ruinen verwandelt ■
L . DAS GEBAEUDE ZUM GROSSEN FASSE , noch ein uebriger Theil
der alten Kuprechtinischen Capelle, allein durch die Hand der neueren Zeil gegen die
Mitte des XVII Iah rh seiner reich verzierten Got/usc/ieri F"nsteroffnurigen beraubt,
schaendhch modernisirt und entstellt.
M. DER GROSSE ALTAN, unter welchem sich die GROSSE VORHALLE des

Schlusses befindet, schon in den nettesten Zeiten von Eiipreclii I,
dem Rothen,-ungleich mit der Alten Hofcapelle um d.l. 1346
erbaut, in der Folge von Friedrich IV, a/ser in den lahren 1601
bis 1607 die neue Sthlosscu/relte erbauen Hess, ebenfalls erneuert,
veraendert, verschoenert und auf den Ecken mit Krim/ sechsseitigen
Erkern reruert, die Kurf. Karl Ludwig nach der Milte des
XVII Iahrh. abbrechen , und an ihre Stelle die heute noch
bestehenden vierseiHgen sehen Hess.
N. DAS NEUE BALLHAUS , ein Platz von Kurf.
Karl i. I. 1683 •.um Ballspiele- bestimmt, -/tie diesem Ende mit
Mauern umschlossen und eingerichtet, heute aber mil Erde ,
mil .Moos und Trümmern bedeckt.
O. DER GESPRENGTE THURM , jent seiner schö-
nen Ruine wegen Vorzugstneisse mit dielein Namen trelegt. Einst
von Kurf Friedrich I dem Sie eh a (teil ‘.wischen 1450 und .1460
Nur groesseren Befestigung des Schlosses erbaut, war er in dem fol-
genden XVI, und iniXVlI Iahrh. unter dem Namen PULVER-
THURM als Verwahrungsort des Schiesspulvers bekannt. Im 1■

1610 wurde er von Kurf. Friedrich IV erneuert mut veraendert,
und endlich arm • 1689 im Orlean. Kriege von den Erobern
des Schlosses gesprengt. Im XVIII Iahrh . wurde er mit dem Na-
men KRAUTTHURM bezeichnet.
P. DER BIBLIOTHEKSTHURM Kurf. Friedrichs II,um die
Iahre 1650 und 1554 erbaut, und spacter APOTHEKE R S TH URM
genannt. Im Orlean. Kriege nach der xweijten Eroberung des Sch/os.
ses i.I. 1693 mit Feuer verdorben , urar er nach d. l. 1716 von
Kurf. Karl Philipp wieder her'gestellt, bis ihn endlich der-grosse
Schlossbrarid des Iah res 1764 ■.erstarrte, und die Undlnlden der
Zeit und der Menschen in die jr.t sichtbare Ruine verwandelten.
0. DER GLOCKENTHURM, heut zu Tage unter dem Sa-
men des ACHTECKIGEN THURMES a/s eine vorzügliche Zierde der
dihlossruine bekannt. Sein Unterbau wurde c/u.rf von Kurf. Lud-
wig V um d.l. 1525 als ein runder Thurm mit spitzem Dache
naechst den Ueherreslen der uralten Iettacapelle erbaut, und mm
Ludwigs Bruder und Nachfolger Friedlich II um 1545 bis 1547
mit dem heute noch sichtbaren, achteckigen doppelten Oberbane ,

und darueber noch einem hölzernen versehen, und ~Uan Oloc-
heiitluirme bestimmt. Im Aprile d.l. 1608 Hess ihn Kurf.
Friedrich I\ erneuern Allein, im drei/sigjaelu'igen
Kriege besonders in den lahren 1632, 1633 \trui 1634 /ialte
er von den Belagerern des Schlosses viel aus-uihalten, weswegen
ihn Kurf. Karl Ludwig um d.l. 1655 ausbessern und ver-
schoenern Hess. In dem Orlean. Kriege arm. 1689 und 1693
abermals sehr verdorben .musste ihn Kurf. Karl Philipp eben-
fdlr wieder ausbessern lassen, bis ihn endlich am 24 lung
d.l. 1764 der Mit', zugleich mit dem Neuen Hofe in Flam-
men setzte und qaenxlich ausbrannle .
R. DER SOG. DIKE T1IURM , von lvurf. Ludwig' V
erbaut und i.I. 1533 vollendet. Er öffnete die Hing/ichge
zu den merkwürdigen Ferbindungsgaengen des grossen Schloss-
walles lind, auf ihm befand sieh der grosse Speisesaal, den
Kurf. Friedlich V i.I. 1610 durch den berühmten Baimieister
Peter Karl aus Nürnberg’ zugleich mit dem Thurrne so künstlich
erhoe/icn Hess , und der unter Kurf. Karl als Ort des Hofdieaters


icunnen

■Ummern Ser

trufde/lt t/a neu tteietenre

tierysim/lrlra..


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Jfass-Stab von 30 Rh ein 13ndisehpn

bekannt wurde . Der gewaltige Festungsthurm wurde im Or-
lean Kriege nach der ersten Hinnahme des Jchlosses, und zwar
am 16 Februar d ■ I- 1689 gesprengt,
S . DER GROSSE SCHLOSSWALL von Kurf. Ludwig- V
auf vierfach - vielleicht auch fünffach. - übereinander aufgführten Rei-
hen gewoclbter tiaenge erhoben, die sich irn Innern dieses Ungeheu-
ern Werkes durchkreuzen . Er wurde ohne 7, ne fei schon frühe ,
wenigstens bald nach dem ersten Iahrxehende von Ludwigs Regi-
erung, welche i.I. 1508 ihren Anfang nahm, zugleich mit dem
dihen Thurme gegründet: denn i.I. 1528 war man schon, fast
von dem Fusse des Felsenhiigels herauf, bis weit ueber dze Grund-
ebene des grossen Schlossgrabens gekommen, und hatte wenigstens
schon xmei/ Stockmerke■- der weiten, und hohen Gewoeibe geschlos-
sen, Kurf. Friedrich V Hess die Ho ehe des Walles-, die mit
Brustmauem und Schiessscharten dem Feinde drohete, in einen
schoenen Garten für seine geliebte Gemahlin Elisabeth unuva/i-
dein, und sie statt der Schanzen mit einer praechtigen Balustra-
de umgeben : daher wir ihn auch heule noch den EUilABETllSURR-
TEN ZU nennen pflegen . Irn dreijsigf aderigen Kriege musste der
Wall in seinen alten Oienst wieder eintreten , und hiess daher DIE
GROSSE BATTERIE. Im Orlean Kriege wurde er seines Schmuckes
gaenzlidi beraubt. aber alle Versuche ihn umzustürzen, rrtissglukten.

Im .VT/// Iahrh . nannte man ihn den STICKGARTEN, weil die
kleinen eisernen Carumen , die man im grossen Schlossgraben gefun-
den halte , bei/ festlichen Gelegenheiten auf dieser Uoehe zu spielen
pflegten , und auch hier in dem sog. kleinen Zeughause ver-
wahrt wurden.
I. DAS RONDELL , ehemals ein halbrunder T/uirrn und
Theil des grossen Schlosswalls, welcher Treppen und Eingae/tge
XU den ebenbeschrtebetien weitlaeufgen Gewoelben enthielt. Er
wurde Xitgleidi mir dem Walle von Kurf. Ludwig V erbaut, und
theilte seine Schicksale , die ihn ” aber haerter trafen , als jenen :
da es im Orlean Kriege nach der xweiften Einnahme des
Schlosses i.I. 1693 den Erobern gelang , seine starke Mau-
ern durch die Gewalt des Schiesspulvers zu spreng.en.
U. DAS EHEMALIGE SCHOENE VOGELHAUS , von
Kurf. Friedrich V arm .1615 seiner Gemahlin Elisabeth erbaut,
durch die Folgert daf Kriege verdorben ; nachher zu einem Vor-
rathsgebnende für Gartenproducte und Geraethe eingerichtet, und in
der neuesten Zeit bei/ Anlage desjenigen grosherxog. Schlossgartens
abgebrochen .
^ Y. DER KLEINE LUDWIGSTHURM von Kurf. Ludwig V
um 1540 erbaut, und im Orlean. Kriege nach der zmegten Einnahme
des Schlosses arm ■ 1693 gesprengt. Er wurde im XVIII Iahrh., viel-

leicht auch schon früher, DTR MMMKRI.EKR germant.
w. DAS HALTPTHOR des Schlosses .der GRÖSST. WAKTTIJURM,
auch RIESENTHURM, mul VIERECKIGER THURM genannt, von LudwigV
i, 1.1541 vollendet und non Friedrich II i. /. 1555 mit dem Kwpfaeh,,
Wappen und andern Bildnervgen geziert. Im Orlean Kriege nach der
zmegten Frarvüresischen Besitznahme arm. 1693 durch Sprengung der
Mienen erschüttert, endlich oon Kurf. Karl Philipp nach d.l 1716
mit dem heute rweh bestehenden Dachtverhe versehen .
X. DAS MITTLERE SCHLOS STHOR, hoechstwarscheinMi
von Friedrich II erbaut, und, einige Bescheedigiuu/cn abgerechnet,
heute noch in seinem ehemaligen Zustande .
Y. DER GROSSE WAFFENPLATZ,wenigstens schon von
Ludwig' V um d.l. 1533 angelegt, nach dem grossen Schloss-
brande des Jahres 1764 zu einer gemeinen Bleiche und einem Troc-
kenplatee der Wasche eingerichtet, und hiexu jbrtwaekrend benuxt,
bis er in der neuesten Zeit um d.l. 1804 mit dem grossherZogl.
Schlossgarten vereinigt wurde .
Z . DAS AEUS SERE BURGTHOR von Friedrich II um d
I.I547 erbaut, von Fridrieh V erneuert und veraendert,
d. STELLE irn grossen Schlosshof, wo noch die Grundplatten
vom Brunnensarge DES _ILTEN fl G EHR KK ! NS ES S in ihrer ehemaligen
Lage zu sehen sind.

1). STELLE , wo steh jext der neue cire, 1787 angelegte laendüch einfache HO -
RHRBRimm befindet.
C. DER TIEFE B-URGBRUNNEN, von Saeuten, umgeben, deren Schärfte einst Kurf
Ludwig- V aus dem Burggraben von Kais. Karls des Grossen Pallaste zu Nieder*Ingel-
heim hervorzielien, und an dieser Stelle erheben Hess.
<1. DER GROSSE SPRINGBRUNNEN von Knrf. Friedrich IV um d. 11595 erbaut.
e. STELLE , wo an der Mauer imter einer Nischetibedekung die zu Neuenhebn beg
Heidelberg gefundene Bildsaeule des JMercurius , und darunter ein Stein, diesem Gotte ge-
weiht.afer zwischen Rohrbach und Kirrhheim eine Stunde von Heidelberg ansgegraben wurde ,
darueber aber auf der Mauer der einst auf dem Heil. Berge errichtete Altar des Jupiters auf
ieranlassiuig des berühmten KurpfaeP Historiographen Marquard Froher um den Anfang des
XVII Iahrh . aufgestellt, und um d. I. 168-4 rweh an derselben Stelle gesehen wurden .
f. T H 0 RWE EG, welcher unter dem Neuen Ilgfe durch, AUF DIE RUINE DES ALTE V
ZEUGHAUSES und des GLOCKEN THURMES leitet.
g. DAS NOERDLICIIE SClWO&S'mOR,das durch das Gebaeude der Scl/hwca-
pelle an einem Eingänge derselben vorbei/führt, und in derselben Lage schon in der ae/testen
'Zeit bei/ der Ruprechiirtischen Capelle bestanden hat, von Kurf. Friedrich N aher nitglerch
mit der alten Hofcapelle abgetragen, und wie es steh heute riech durs teilt erbaut unude .
II. THOKWKEGE an den noerd ticken Voriverlten , welche den Meinen ß urg -
weeg mit dem Schlosse seihst in Verbindung bringen.
i. DAS ALTE ZEUGHAUS, non Kurf. Friedrich I um d l. 1455 erbaut, irn Orlean
Kriege i .den Jahren 1689 u. 1695 durch Sprengung der Mienen erschüttert , und seines
Dachwerkes durch Feuer beraubt. Das Mauerwerk wurde von Kurf. Karl Philipp nach
d.l. 1716 zur Noth nieder arte gebessert ; allein seit dem J'c/ilosshrande des la lires 1734
eernachlaessigl , rückt es taegUch seinem gaerrzlrehen Verfn/ie nacher.
k. EINGAN G durch den grossen Schiesskeller IN DEN KELLER DES GROSSEN FASSES .
l. EINGANG von dem Altane AUF DAS GROSSE FASS.
III. DER KLEINE SOJLt)SSVVALL,een Kurf. Friedrich IV erbaut , und irn Orlean
Kriege durch Sprengung der Mienen bcschaedigt.
VA und H. STEINERNE BOLLWERKE mit gewölbten fraengen un XVII undXVIII
Iahrh . Caponieres genannt •
O. DER WÄLL GEGEN DEN GARTEN, unter welchem sieh unterirdische Ver-
bitidungsgaenge seiner Laenge nach hinedehen, und durch, Ouergaenge mit den Sohloss-
thürmen vereinigt waren .
// Unter dieser STELLE Zieht ein UNTERIRDISCHER GANG von den Schlossgehaeu-
den herab, unter den Geiceelbeti des Walles und des Bollwerkes Vdrjuer iturch,nach der IUeh-
tung des Zeichens Jen Abhang des leltenbiülels hinunter.
']>. DAS VORWERK ZUM THIERGARTEN, von Knrf. Karl um d. I. 1683 erbaut,
und im Orlean . Kriege i 1. 1693 gesprengt.
q. DAS AEFSSERSTE NOERDLICHE VORWERK , von Kurf. Karl i .I. 1683
auf der Stelle des grossen, ALTEN BALLHAUSES AUFGEFÎTIRT, und mit den nachbarli-
chen Bauwerken im Orlean. Kriege xerstoert. Seit dem Anfänge des XVIII laJirit
Pflegt man es DAS FUCHSLOCH zu nennen .
A . DAS SCHOENE WACHHAI1 S in diesem Torwerke , welches allerseits durch ge -
woelhte Gaenge rtut den angrenzenden Werken in Verbindung stand
S. STELLE , wo steh ernst der ftraechtiga K4RLSTHURM erheb, der van diesem Kur-
fürsten i. 1.1683 erbaut , in der bald darauf folgenden Zersteerung des Schlosses aber
von allen Werben zuerst . nervlich am 18 Jenner d. /. 1689 gesprengt, und gaenxlich
verwüstet wurde.
P. REST DES VORWERKES Kurf. Karls am Fusse des dicken Thurmes und des
grossen Schlosswalles.
S. DAS KLEINE ZEUGHAUS, welches in der neueren Zeit zur Aufbcivahnmg der
beg S angeführten t'arwnen diente, um d.l 1804 aber, der neuen Gartenanlage
Platz zu machen , gaenxlich abgetragen wurde .
t. NEUER ANBAU AM VÖGELHAUSE, mit welchem im drei/sigjaehrigen
Kriege die, EHsabethspforte verbaut wurde, um den Eingang zum grossen Walle zu
befestigen ■ Im Innern begrenzte er den Eingang mit Mauern und Sch/esslécher, und
wurde mit dem Vogelhause abgebrochen Siehe oben U.
iE STELLE .wo heule noch die Ueherbleihsel der ELISABETHSPFORTE erhalten sind.
U- STELLE, wo je-xh noch dir Trümmer einer Mattereeke des EHEMALIGEN VO-
GELHAUSES von Epheu bewachsen erblikt werden.
V. SCHLOSSMAUERN , die theiZs Kurf. Ludwig J , theils sein Nachfolger Fri-
edrich LI mit Quadersteinbeldeidtaigen verstaerkten . Im Orlean. Kriege durch Mienen -
sprengen verdorben , aber noch weit ueber die Mitte des XVIH Iahrh hinaus mit ihren
schienen Schiessscharten, prangend.
W. DER GROSSE SCHLOSS GRABEN .
. X. KLEINE GRAEREN.
\. FESTUNGSABHAENGE auf dem Abhange des IETTENBÛHLS .
/.. DAS GROSSE WACHEHAUS tun aeussersten Burgthorv, wo jezr das GAR-
TENWAECIITERIUUS steht.
1,1. ERSTE MAUERVERSCHANZUNG, den Rückzug aus dem Garten xu decken.
2, 2. ZWEŸTE -MAUERVERSGHANZUNG, den Rückzug ans der ersten xu decken
3 ,3. MAUERVERSCHANZUNG, den Rückzug aus dem grossen Waffcnp/abie xu decken.
4. .4- MAUER AM AEUS SERSTEN BURGTHORE von Kurf. Friedrich II U.I547
mit Quadersteuibekleidungeri verstaerkt ■ Irn Will Iahrh noch mit Schiesscharteri versehen .
5, .5. MAUEKVRRSCHANZUNGEN, den Rückzug von dem grossen Schloss walle
nach dem dicken Thurme zu decken. Alle die bishieher bexeichneten MauerperscJuvizringen
waren irn drei/sigjaehrigen Kriege entstanden,
6,6. VÖRHOEFE ZUR PFALZGRAEFLIOHEN LÖWENGRUBE, die luer un-
ter dem Riesenthurnie, noch gezeigt wird , un drei/sigjaehrigen kriege zu Mazurrver-
scJuiit xiuiqen umgebildet.
I. GROSSE RUINEN des E mg anges, der Vorhalle und Treppen zu den Oe -
baeuden , die zum Theüe xu RÄDERN bestimmt waren, und die Kurf. Friedrich V hier
oben durch seinen Architccten Salomon de Caus wisehen 1614 und 1620 erbaute ,
aber nicht vollendete .
II. WEITLAEUF1GE! RUINEN der schoenen mit Saculen, Pfeilern und Bild-
nereifen in halberhabener Arbeit reichverzierten Arcaden xu dem Inneren DER PRAECH-
TIGEN KJjEINEN GROTTE , der Brunnen und Fischhehaelter, einst um die ebenhemerhte
Fait und durch denselben. Architekten auf geführt.
III. STELLE , (jje einstens das schaene LUSTHAUS mit dem EINGÄNGE, ZUM praech-
tigen. durch Salomon de Caus in denlahrenI6I4 bis 1619 erbauten GASTEN Kurf. Friedrich s V wrtc.
IV. DER FÜRSTENBRUNNEN, auch KARL PHILIPPS BRUNN genannt . weil
ihn dieser Kurf, i I. 1738 erbauen und 1741 erneuern Hess.
V. STELLE, wo sieh jetu der UNTERE FÜRSTENBRUNNEN, oder DER KARL THEO-
DORSBRUNN bfindet, von diesem Kurf, i I 176 7 erbaut.
VI. GEGEND, wo die GROSSE CANZELLEŸ auf dem Flattxe der alten,i 1.1462 ab-
gebraraden. von Kurf. Friedrich I zum Sitze des Hofgerichtes erbaut war, an deren Stelle her.
nach das neue Regierungsgebaeude von Kurf. Ludwig VI i .1.1581 angefangen und 1583
vollendet. im Orlean. Kriege aber nach der ersten Einnahme des Jchlosses wid zwar
irn Februar d. 1.1689 unter semen Trünmierrt begraben wurde
VII. Wohnhaeuser und Hofraeume an der STELLE, uw sich einstens die URALTE
MÜNZE mit ihren vier Thürmchen erhob, ebenfalls in qftgedachtern Kriege xerstoert.
VIII DAS HÜHNERHAI7S, die HüHNElUiUPFEREŸ genannt
IX. STELLE mojexl das 1.1.175.1 aufgerichtete GROSSE STEINERNE SIHILPWK1IEHAFS stellt
X. Bei/ dieser STELLE nimmt ein STEUER EUES-STEIG NAIV HEX RUINEN UES AKL-
TEREN SCHLOSSES agf dem Ideinen Geüsberge seinen Anfang.
 
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