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Paul Graupe [Hrsg.]; Paul Graupe (Firma) [Hrsg.]; Kunsthandlung Doktor Otto Burchard (Berlin) [Mitarb.]
Auktion / Paul Graupe, Antiquariat (Nr. 19): Illustrierte Bücher und Handzeichnungen deutscher Meister des XIX. Jahrhunderts nebst einer Anzahl von Werken englischer und französischer Illustratoren; Versteigerung am 25. und 26. November 1918 — Berlin, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.22203#0130
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PAUL GRAUPE / ANTIQUARIAT / BERLIN

Hermann Wislicenus.

Schätzung

1240. Frau auf einem Felsen über dem Meere sitzend. Aquarellierte

Bleistiftzeichnung auf grauem Tonpapier. 23 : 28 cm. Mono-
grammiert „J V 1857“. 40,—

Oskar Wisniewski.

1241. Hirt unter einem Baum lagernd. Aquarellierte Bleistiftzeichnung.

17:24,5 cm. Bez.: „O. W.“ 40,—

A. Zeh.

1242. Arabeske mit Tieren. Aquarellierte Federzeichnung auf Gold-
grund.“ 6,3 :3,5 cm. Bez.: „A. Z.“ 10,—

1243. Skizzenbuch eines Schinkel-Schülers mit ca. 80 vollendet schönen
Bleistiftzeichnungen und ca. 20 angefangenen Skizzen. Dargestellt
sind: Neustadt-Eberswalde, Rüdersdorf (2 Bll.), Dresden (17 Bll.),
Quedlinburg, Ballenstedt, Falkenstein, Klostermühle, Stecklinburg,
Regenstein, Schloß und Rathaus Wernigerode, Brockenhaus,
Walkenried, Wörlitz, Teplitz, Goslar, Tegel, Buckau, Culm,
Magdeburg, Halberstadt, Danzig, einzelne Teile a. d. Kirche zu
Mohabit (!) u. v. a. Bei vielen Zeichnungen stehen Notizen, die
wichtige Einzelheiten für einen Baumeister enthalten. Die An-
nahme, daß das Buch von einem Schinkelschüler stammt, wird
dadurch bestätigt, daß viele Bauten aus Berlin und Berlins Um-
gebung in dem Skizzenbuch enthalten sind, sowie daß bei einer
Reiseunkostenberechnung Berlin Anfangs- und Endpunkt ist. Die
Reise ging von Berlin nach Dresden und zurück, sie wurde zum
großen Teil zu Fuß zurückgelegt (im Jahre 1832). Die Zeich-
nungen sind fast ausschließlich in den Sommermonaten 1832, 33
u. 34 entstanden. Der außerordentliche Reiz des Skizzenbuches
liegt nicht nur in den dargestellten, architektonisch schönen
Städteansichten, sondern ist zum größten Teil in der Fähigkeit
des Künstlers, Landschaften und Gebäude zu skizzieren, be-
gründet. Sämtliche Zeichnungen sind mit Bleistift meisterhaft
ausgeführt, sie zeigen ein ungewöhnlich großes Können, so daß
wohl mit Recht behauptet werden kann, daß das Buch einem
außerordentlich befähigten Baumeister, wenn nicht gar Schinkel
selbst gehörte. In der Seitentasche steckt ein Zettel, auf dem mit
Tinte geschrieben ist: „Gezeichnet von Schinkel 1834.“ Ein
authentischer Beweis für die Annahme, daß Schinkel dies Skizzen-
buch besessen hat, liegt nicht vor. 300,—


Druck von Otto Elsner A.-G., Berlin S. 42, Oranienstraße 140/42.
 
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