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Paul Graupe [Hrsg.]; Paul Graupe (Firma) [Hrsg.]; Kunsthandlung Doktor Otto Burchard (Berlin) [Mitarb.]
Auktion / Paul Graupe, Antiquariat (Nr. 81): Die Bibliothek der Herzogin Augusta-Amalia von Leuchtenberg-Beauharnais und Beiträge aus anderem Besitz: [französische illustrierte Bücher des XVIII. Jahrhunderts, Napoleon und seine Zeit, kostbare Einbände] ; [Versteigerung] am 22. u. 23. Oktober 1928 — Berlin, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.21646#0139
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ICH STELLE ZUM VERKAUF

EINE VOLTAIKE-SAMMLUNG

Die Sammlung, die fast 250 Nummern umfaßt, ist in jahrelanger
Arbeit zusammengebracht worden. Sie enthält Schriften
Voltaires in Erst-, Original- und Nachdrucken, die für die
Forschung wichtig sind: Werke, die Voltaire herausgegeben
hat, Briefsammlungen, Biographien, Bücher für und gegen ihn,
Parodien seiner Werke und Schriften, hervorgerufen durch An-
gelegenheiten, in die Voltaire eingegriffen hat
(Calas-Maupertius-Euler-Streit).

Die Sammlung umfaßt nur Einzelschriften, aber keine Gesamt-
ausgaben und schließt mit dem Jahre 1800 ab.

Aus der großen Reihe der Erstausgaben seien erwähnt: Die
erste Schrift Voltaires, der „Edipe", aus dem Jahre 1719 (auch
die II. Ausgabe aus demselben Jahre ist vorhanden), der
„Zadig", der nur in der 1. Ausgabe unter dem Titel „Memnon
histoire Orientale" erschien. Die „elements de la philosophie de
Newton". Von den historischen Schriften die drei Hauptwerke:
„Charles XII.", „Histoire de Fempire de Russie sous Pierre le
Grand" und das besonders seltene „Siecle de Louis XIV." in
einem sehr schönen Exemplar. Von der „Henriade" ist neben
der Erstausgabe von 1723 unter dem Titel „La Ligue" in der
21 verschiedene Ausgaben umfassenden Reihe besonders zu
erwähnen die 1. illustrierte Ausgabe von 1728 und die ent-
zückend ausgestattete italienische Ausgabe von 1774 in Quart.

Vom Antimacchiavell sind unter anderem zu erwähnen: die
erste von Friedrich dem Großen herausgegebene und die erste
von Voltaire herausgegebene Ausgabe.

Außer diesen Erstausgaben sollen hier nur noch folgende Werke
hervorgehoben werden: Die „Pucelle" Londres 1761 mit den
berühmten erotischen Kupfern und die Ausgabe von 1762
mit den Kupfern von Gravelot in einem Prachtexemplar. Von
illustrierten Ausgaben sei noch die sehr seltene „Princesse de
Navarre" mit dem Kupfer von Baudouin erwähnt.

Von schönen Drucken ist ein Bodoni zu nennen (die italienische
Ausgabe der „Alzire") und das „Poeme de Fontenay" aus der
Imprimerie royale, ein Exemplar, das noch dadurch besonders
interessant ist, daß es durch einen beigelegten gedruckten
Brief als Autorengeschenkexemplar ausgewiesen ist. Die Lob-
rede, die Friedrich der Große über Voltaire nach seinem Tode
in der Akademie hielt, ist in dem seltenen Berliner Original-
druck vorhanden.

Eine ganze Reihe der in der Sammlung vorliegenden Aus-
gaben ist in dem umfassenden Werk von Bengesco „Biblio-
graphie Voltairiemie" nicht enthalten, teilweise ist bei einzelnen
auch ausdrücklich vermerkt, daß Bengesco nie ein
Exemplar zu Gesicht bekommen hat. Unter den deutschen
Ausgaben sind auch verschiedene, die bei Wallich u. H.
v. Müller „Die deutsche Voltaire-Literatur des 18. Jahr-
hunderts'' nicht erwähnt sind.

Interessenten erhalten auf Wunsch nähere Angaben.
 
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