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Grautoff, Otto; Rodin, Auguste [Ill.]
Rodin — Künstler-Monographien, Band 93: Bielefeld, Leipzig: Verlag von Velhagen & Klasing, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.55313#0123
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andeuten. Die Linie drängt sich in Aristide Maillol wieder zu neuer Herrschaft
vor. Aber es ist jetzt nicht mehr die kalte und tote, klassizistische Linie des David
d'Angers, Canova und Thorwaldsen, es ist eine aus eigenem Erleben, aus einem
differenzierten Empfinden, aus neuer und eigenartiger Naturbetrachtung sich heraus-
hebende Kunst der Linie, ein durch viele und reiche Erfahrungen geläutertes Kunst-
prinzip. Albert Marque folgt Maillol in dieser Richtung; auch der deutsche
Bernhard Hötger und der Schweizer Haller schließen sich der gleichen Entwicklung
an. Wenn diese drei und ihre Genossen mehr oder minder noch zu sehr von früh-
griechischen oder assyrischen Vorbildern abhängen, so ist doch genug Vertrauen in
ihre Begabungen zu setzen, daß sie im Laufe der Jahre ihr Talente fruchtbar für
die Skulptur betätigen, der Plastik neue Aussichten und Ziele eröffnen und Träger
eines neuen Ideals werden.
 
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