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Gritsch, Johann Christoph von; Metternich, Matthias [Recp.]
Plan der adelichen Ritter-Academie, in der Hochfürstlichen Residenz-Stadt Saarbrücken — Worms, 1773 [VD18 14221675]

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https://doi.org/10.11588/diglit.28970#0017
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Da cs ebenmäsig zur adelichen Zierde zu rechnen, wenn ein Cavalicr
sich nicht nur gut auszudrücken weiß, sondern wenn er auch eine deutliche
und schöne Hand schreibet, so wird man diesfalls für einen guten und zier-
lichen Schreibmeister besorgt scyn, der alle Tage in der französischen und
deutschen Calligraphie Unterricht ertheilet.
Die niedere und höhere Rechenkunst haben wir bereits unter denen
mathematischen Wissenschaften mit verstanden-
Was die ritterlichen Uebungen betrift, so hat man die gehörigen Anstak-
tcn getroffen, die adclichen Eleven im Reiten, Voltigiren und Fechten bestpra-
etischzu unterweisen, welches gemeiniglich vor oder nach derTafel geschehen soll-
Zur Leetüre über die Leibesübungen wird man der Jugend das Adels-
Lerieon, verschiedene gute Fechtbüchcr, und besonders im Reiten Herrn von
Reizensteins Reitkunst und von Sinds Stallmeister Vorschlägen.
Uin den künftigen Jager zu bilden, wird man Veccmanns Forst-
wissenschaft durchgehen. Wer aber zur Gärtnere» Lust hat, wird in der Bib-
tiotheck nicht nur die niedersächsische Gartenkunst und Müllers schönes Werk,
das er über die Gärtnerei) geschrieben hat, antreffen, sondern er wird auch
die schönste Gelegenheit haben, in denen bey dem Aeademischen Gebäude be-
findlichen wohl angelegten Gärten seine Lust zu befriedigen.
Nach Valerius und Lrammeu werden der Jugend auch die Grund-
sätze der Docimastick oder Bergwerks Wissenschaft beygebracht werden.
Hiemit wäre nun der Mriß unserer Bemühungen für das Reich der
Künste und Wissenschaften begranzet und eingeschränket. So weitläufig aber
derselbe der Welt in bas Auge leuchten möchte, so nothwendig sind doch alle da-
rinnen anbemerkte Anführungen für einen Cavalier, der die Ehre seiner Ahnen
behaupten und künftig dem Staate als Krieger oder Staatsmann zu nützen
gedenket»
Mair
 
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