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Grossberger, Herbert
Carl Philipp Fohr: ein Umriss seiner künstlerischen Entwicklung — Heidelberg, 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.71627#0090
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- 80 -

Kat.12-10.

Kat.17-25.
Abb.3.

Beziehung zum Raum gebracht ist. Dort in die Tiefe
des dunklen Zimmers geruckt, steht hier der Junge
Mann mit der Fülle seines ganzen Körpers in der hel-
len Fensternische ^hne 81ch jedoch als dunkle,
sllhouettenhafte Folie abzuheben. Die Farbanlage
ergibt sich also gegenüber der Umrieszeichnung als
ein durchaus sekunderer Vorgang, interessant aber
bleibt das in Fohrs Werk einmalige Motiv des Fenst^r-
blldes. Ala Grundmotiv in der Kunstgeschichte nicht
neu hat es im Lauf der Zeit seine Wandlung erfahren.
Die religiöse Malere' hat sich des Fensterausschnit-
tes bedient um die Hauptfigur stärker zu betonen.
Auch die Prrfunmalerei hat die rahmende Wirkung bis-
weilen benutzt, aber er^t bei Kersting und Friedrich
ist das Fensterbild zu seinem vo; ^n Stimmungsgehalt
ausgereift. Fohrs Bild geht auf helne Beispiele
zurück, sondern ist das Produkt eines instinktlose! -
gen Erfassens des dankbaren Motivs. Einen Anhalts-
punkt für die zeitliche Einordnung bietet die Colo-
rierung, die auf 1814 verweist, jedenfalls vor den
nachfolgenden Nummern. Die Karikaturen Ruhls müssen
in München entstanden sein. Daran rethen sich Stu-
dien der Tiroler Reise, sehr minutiös au^geführt
und in lebhafter, den Trachten entsprechender Farb-
gebung. Fine sehr ausgesprochene Reihe für sich
bilden die Kopfe aus de^ Heidelberger Freundeskreise
Aensserlich kennzeichnen sie sich durch cas verhü^t-
nism^s^lg grosse Format, da^, von der Zeichnung, ganz
 
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