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Grünewald, Matthias [Ill.]; Grote, Ludwig [Bearb.]
Die Erasmus-Mauritius-Tafel — Der Kunstbrief, Band 29: Berlin: Mann, 1947

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https://doi.org/10.11588/diglit.65689#0053
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leihet; darum ich auch treulich bitte, und lassen bitten will.
Denn ich von mir selbst nichts vermag, und bekenne mich, daß
ich bin nötig der Gnaden GOttes; wie ich denn ein armer sün-
diger Mensch bin, der sündigen und irren kann, und täglich
sündigt und irrt, leugne ich nicht. Ich weiß wohl, daß ohne die
Gnade GOttes nichts Guts an mir ist, und so wohl ein unnützer
stinkender Kot bin, als irgend ein ander, wo nicht mehr.
3. Das habe ich auf euer Schreiben gnädiger Wohlmeinung
nicht wollen bergen. Denn euch Gnade und Gutes, um Christus
willen, zu erzeigen, bin ich williger denn willig. Brüderliche und
christliche Strafe kann ich wohl leiden. Hoffe, der barmherzige
gütige GOtt werde hierin förder Gnade, Stärke und Geduld
verleihen, seines Willens in dem und anderm zu leben. Datum
Halle am Tage Thomä Apostoli. Anno 1521.
Albertus
manu propria.
EIN BRIEF DES KARDINALS ALBRECHT
AN HANS VON SCHENITZ
Der nachstehende Brief ist für die (jesinnung des Kardinals, für
seine künstlerischen Interessen sowie für sein Verhältnis zu dem
Günstling und Kämmerer gleich aufschlußreich. Er zeigt zugleich,
wie sChwer ihn die Schuldenlast bedrückte, die er zum Teil von
seinen Vorgängern übernommen hatte, aber dann durCh sein
Mäzenatentum und seine Prunksucht ungeheuer vermehrte.
Lieber Schantz.
Mein ganz gnedigs sinnen und begem ist an dich, wenn du die
4000 von dem jüden und die 3000 von wegen graff Albrechts
[von Mansfeld?] empfangen, du wolst mir davon zum allerersten
2000 gülden zum förderlichsten, meinen nehem schreiben nach,
schicken und die übrigen 5000 gülden gegen Nürnberg inn des
goldschmiedes haus verschaffen und daneben Braunskorn oder
jemands anders dazu verordnen, der solch geld meines vettern
diener liever und die quitantz mit samt der newen Verschreibung

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